Meine Reihe „Besuchen Sie das Ruhrgebiet“ setze ich fort mit einem Besuch des Wasserschloss Herten, mit seinen schönen und sehr gepflegten Grünanlagen, mit teilweise altem Baumbestand. Heute darf Jana mit, wenn auch fast durchgängig an der Leine. Und wer noch zwei Schlösser mehr besuchen möchte, dem kredenzen wir doch gleich noch eine Verlängerung der heutigen Runde.
Zunächst gibt es ein paar Informationen, die dem Anreisenden hilfreich sein könnten.
- Anfahrt: Im Schloßpark 15, 45699 Herten (Parkplatz an der LWL Tagesklinik )
- Heutige Streckenlänge: 7,4 km
- Ein Erweiterungsvorschlag (15 km): Wanderung zwischen Schloss Westerholt und Schloss Berge
- Einkehr auf dem Schlossgelände
- Hunde dürfen an der Leine mitgeführt werden (Es gibt auch eine Hundewiese zum toben und spielen)
- Informationen zum Schloss und Gelände
Wasserschloss Herten
Wasserschlösser üben auf mich einen besonderen Reiz aus und dieses hier hat auf dem gesamten Schlossgelände außerordentlich viel Wasser. Wer es nicht sehen kann, kommt um die Geräuschkulisse der vielen Enten, Nil- und Kanadagänse nicht herum. Das Szenario der paarungswilligen Herren dieser Wassertiere ist spannend und entlockt mir ein um das andere Mal ein Grinsen. Leider war ich mit der Kamera nie schnell genug. Mit Jana an der Leine ist es nun mal nicht so einfach schnell zu sein. Lösung für euch, fahrt hin und schaut/hört selber.

Am westlichen Rand der Innenstadt von Herten steht das imposante Wasserschloss Herten. Alte und junge Bäume bereichern den Spaziergang über das Schlossgelände, das sogar eine Hundewiese parat hat. 1376 erstmals urkundlich erwähnt wurde das Hauptgebäude im Jahr 1962 unter Denkmalschutz gestellt.
Es ist wohl kein Wunder, dass in dieser von Bergbau geprägten Region ein Gebäudekomplex wie das Wasserschloss Herten Schaden nehmen kann. So geschehen nach dem zweiten Weltkrieg, als das Schloss zunehmend dem Verfall preisgegeben wurde. Eine umfangreiche Sanierung in den Jahren 1974 bis 1989 hat kleine Wunder bewirkt. Mich beeindruckt das schöne Schloss auf jeden Fall sehr.
Heute sind Teile des Schlosses als Tagesklinik der angrenzenden LWL-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Viele Gruppen laufen an diesem Morgen mit Wanderstöcken ihre Morgenrunden. Bei dem Wetter das pure Vergnügen.
Ein paar Eindrücke gefällig?
Mit ein paar erklärenden Texten versehen folgt nun eine kleine Galerie.
Etwas abseits vom Schloss
Die Streckenführung ist optimierungsbedürftig, denn gleich muss ich eine Weile entlang der Landstraße laufen und teile mir den geteerten Weg mit Radfahrern. Bald biegen wir aber links wieder ab in die Botanik und begegnen dem Holzbach, der aus einem mir unbekannten Grund am Ufer geschützt und abgesperrt ist. Seit Ende 2021 ist der Holzbach Abwasserfrei und diese Bemühungen hängen wohl mit dem Emscher-Umbau zusammen. Die Emscher war ja früher auch so ein Abwasser führendes Gewässer.

Kunstachse „Burgenland“
Schob bald erreiche ich die Kunstachse Burgenland. Im Rahmen der Kulturhauptstadt RUHR.2010 entstand dieses Kunstobjekt mit Hilfe des Künstler Nils-Udo. Wer mag kann so die Achse zwischen dem Schloss Herten und dem Landschaftspark Hoheward erwandern. Auf acht Hügeln wurden Zechengebäude aus Cortenstahl installiert. Dieser Stahl rostet schnell und zeigt sich so, wie man sich den Verfall von Fabriken vorstellen kann.
Endspurt am Wasserschloss Herten
Kurz aber schön und vor allem interessant, war diese Runde. Bald lande ich wieder am Schloss mit seiner Kapelle.



Wie gesagt, eine Verlängerung zum Schloss Westerholt und Schloss Berge lohnt sich. Dabei wäre dann auch ein Einblick in den Ort Westerholt möglich. Die Sieben Schmerzen Kapelle im Westerholter Wald liegt auf der Strecke.
Uns reicht es für heute, nahezu staufrei (oh Wunder) kommen wir an diesem Freitag nach Hause.
Danke für´s Teilen – tolle Bilder, super Anregung…
Ich bin ja quasi auch am Rande des Ruhrgebiets (Lünen) aufgewachsen und ich muss auch immer wieder Kollegen und Freunden erklären wie grün doch das Ruhrgebiet ist und wie viel tolle Regionen es gibt!
Ich bin auch immer wieder vollkommen geflasht. Das Ruhrgebiet hat sich richtig gut herausgeputzt, in den letzten Jahren besonders
Ja, insbesondere die Transformation ehemaliger Industriestandorte kommen wie zum Beispiel Zeche Zollverein, sind sehr gelungen. Auch das Gelände der Zeche im Wohngebiet meiner Großeltern haben sie wunderbar in eine Parkanlage umgestaltet.