Der Römerkanal-Wanderweg …..Wie das Wasser laufen lernte. Ein Buch halte ich in Händen, das mit einer Fülle von Informationen über den Verlauf der römischen Wasserleitung zwischen Nettersheim und Köln berichtet. Die Autoren Prof. Dr. Klaus Grewe und Manfred Knauff veröffentlichen ihr Werk beim Eifelverein, schon in der zweiten Auflage.
Wie das Wasser laufen lernte…..
Die Römer waren es, die zwischen Eifel und Rheinland das Wasser zum Fließen brachten. Welch eine Aufgabe vor 2.000 Jahren, das kostbare Nass über 120 km in die gewünschte Richtung zu zwingen. Das Buch „Römerkanal-Wanderweg….Wie das Wasser laufen lernte“ beschreibt die Technik, die seinerzeit eingesetzt wurde, um auf solch einer langen Strecke eine Wasserversorgung der rheinischen Bevölkerung sicherzustellen. Einige Berührungspunkte haben Wanderer/innen auf dem Eifelsteig, den ich in diesem Jahr bewandern durfte.
Der Römerkanal-Wanderweg
wurde bereits im Jahre 1988 eröffnet. Dank meiner Mitgliedschaft beim Eifelverein erhalte ich viermal im Jahr die Zeitschrift des Eifelvereins mit reichlich Informationen zur Region und dem Verein. In der gerade erschienenen 4. Auflage 2019 steht der Römerkanal-Wanderweg thematisch ganz weit oben. So konnte ich lesen , dass im Eröffnungsjahr am 26 Juni 1988 trotz bescheidenden Wetters rund 6.000 Wanderer erstmals auf auf dem neuen Wanderweg unterwegs waren. Eine beeindruckende Zahl, wie ich finde. Man kann sich gut vorstellen, wie so viele Menschen in Nettersheim starten und über die vom Regen aufgeweichten Wanderwege ziehen. Das Ziel war Mechernich, wo die Kölner Kultband Die Höhner ein Konzert gab.
Ein Neubeginn im Jahr 2019
Im aktuellen Jahr 2019 gibt es nicht nur eine Neuauflage des Buches zum Wanderweg, sondern auch eine Neumarkierung des Römerkanal-Wanderweges. Die von den Wegepaten des Eifelverein geleistete Arbeit am Weg bekam die nötige finanzielle Unterstützung von den links und rechts des Wanderweges liegenden Gemeinden.
Aus einer kleinen privaten Initiative entstand 2008 der „Freundeskreis Römerkanal e.V.“ So konnte mit Unterstützung aus der kommunalen Kasse, aber auch aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung das Römerkanal- Informationszentrum in Rheinbach entstehen.
Römerkanal-Wanderweg…… Wie das Wasser laufen lernte
Nach diesem Blick zurück, widme ich meine Aufmerksamkeit nun wieder dem Buch, das uns so viel erhellendes über den Römerkanal-Wanderweg bringen soll. Herausgeber ist der Eifelverein, die Autoren Prof. Dr. Klaus Grewe und Manfred Knauff.
Prof. Dr. Klaus Grewe ist Geodät und Archäologe. Sein Spezialgebiet ist die Geschichte der Wasserversorgungseinrichtungen. Das ist in seinem neuen Buch, aber auch in den vorangegangenen Veröffentlichungen deutlich zu spüren. So zieht sich sein Interessensschwerpunkt auch durch seine berufliche Laufbahn, die man bei Wikipedia nachlesen kann. Auf seiner Webseite hingegen, hält er sich nach meinem Empfinden mit Selbstdarstellung sehr zurück.
Manfred Knauff ist im Vorstand der Eifelverein Ortsgruppe Kommern tätig und daneben auch Wanderführer. So erklärt sich sein Mitwirken bei dem neu aufgelegten Wanderführer. Die Autoren kündigen an, dass im Verlauf des Wanderweges rd. Orte Möglichkeit schenken die Technik der Römischen Wasserleitung kennen zu lernen. Eingebettet ist dieser technische Part in die typisch wanderbare Eifellandschaft.
Nicht immer leicht zu verstehen
Es erfordert für den Laien etwas geistigen Einsatz um die Begriffe Baulosgrenze, Tosbecken, Absetz- und Ablenkbecken etc. zu verstehen. Nachdem dafür ein Verständnis erlangt ist, wird das Bauprojekt der alten Römer zu einem Abenteuer der Vorstellungskraft. Wenn ich künftig in der Eifel wandere und treffe auf dabei auf Aquäduktmarmor, dann weiß ich woher er stammt. Und trotzdem, bei manchen Ausführungen, wie z.B. der Beschreibung eines Chorobat, versagt mein Vorstellungsvermögen.

Fakt ist aber, dass ich diesen Wanderweg, sollte ich Gelegenheit finden ihn zu erwandern, ganz sicher nicht nur unter dem Aspekt „Wandern in der Natur“ erleben werde. Erste nachhaltige Eindrücke konnte ich auf meiner Etappenwanderung auf dem Eifelsteig, zwischen Kloster Steinfeld und Nettersheim gewinnen. Hier berührt der große Fernwanderweg nämlich die Brunnenstube „Grüne Pütz“
Die 53 Stationen des Römerkanal-Wanderweg
Jede der 53 Stationen auf dem 120 km langen Wanderweg werden aufgegriffen und Besonderheiten der dort vorgefundenen Kanalabschnitte erklärt. Wie lange ist es her, dass ich vor fünf Jahren auf diesen Durchlass stieß.

Karten für die Übersicht
Jede Etappe ist auf einer Buchdoppelseite mit einer Karte versehen. Etappenanfang und Etappenverlauf sind markiert, ebenso die Schautafeln auf dem Wegstück und Sehenwürdigkeiten. Nicht immer können die Römische Wasserleitung und der Römerkanal-Wanderweg im Verlauf übereinstimmen. Die Abweichungen sind ebenfalls auf den Karten gekennzeichnet.
Links und rechts des Weges
Und was dem Wanderer heilig ist, sind die Besonderheiten links und rechts des Weges, Anlaufpunkte die man über den Wegeverlauf hinaus erkunden kann. Denen ist in jeder Etappenbeschreibung ein umfangreiches, eigenes Kapitel gewidmet.
Fazit aus meiner Sicht
Ein Buch, das ich gerne in meinem Besitz habe und nicht nur zwecks Wanderung auf dem Römerkanal-Wanderweg nutzen möchte. So mancher Rundwanderweg in der Eifel, aber auch hier im Rheinland, wird durch Wissen aus diesem Buch bereichert. Mein Plan steht z.B., den Drover-Berg-Tunnel Weg zu wandern. Hier ist ein Abschnitt des Römerkanals thematisiert.
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