Schon eine Weile geistert der Plan zum Ziegeleiloch zu wandern auf meinem „Wanderplan“, wobei die Kürze der Runde eher ein Spaziergang ist. Unterschätzen sollten WandererInnen mit kurzen Beinen diese Strecke jedoch nicht. Am Ziegeleiloch liegen viele Bäume quer und so heißt es mal drunter und mal drüber, aber dafür sehr schön.

Vorausschicken möchte ich, dass wir hier viel im Naturschutzgebiet unterwegs sind, Hunde gehören deshalb an die Leine. Das erfordert, beim überwinden der herum liegenden Bäume, einen guten Teamgeist zwischen Hund und Halter.

Rausmühle – Ziegeleiloch

  • Anfahrt: Rausmühle 1, 42929 Wermelskirchen
  • Streckenlänge: rd. 7,4 km
  • Höhenmeter: rd. 235 m lt. Navi
  • Einkehr: Rausmühle, also am Start
  • Bei starkem Wind besser nicht erwandern, da noch viele tote Fichten stehen
  • Hier zur bereinigten Strecke, hier und dort musste ich ausweichen, weil Wege nicht mehr vorhanden. Viele Holzfällerarbeiten sind derzeit im Gange: Outdooractive
  • Ihr könnt sogar mit ÖPNV anreisen. Die 260 hält in Bechhausen auf der Strecke und die 239 hält Nähe Rausmühle, ebenfalls auf der Strecke
Rausmühle
Ein sehr schöner Ort zum einkehren – Rausmühle

Ich freue mich auf die heutige Runde und Jana ist entsprechend auch ziemlich zappelig. Überwiegend laufen wir unsere Hausrunden und erst ab Frühjahr gönne ich uns auch mal eine weitere Anfahrt. Heute passt das Wetter perfekt, die Sonne wärmt den Pelz und die Menschenhaut, welch eine Wonne.

Rausmühle
Steintisch der Rausmühle

Am Haus der Rausmühle ziehen wir vorbei, nicht ohne wieder einmal den Blick auf den riesigen, runden Steintisch zu werfen. Auch ohne Verzierung erinnert er mich an Arthurs Tafelrunde.

Schade, dass das Restaurant erst am späten Nachmittag seine Pforten öffnet.

Neue Brücke an der Rausmühle
Neue Brücke an der Rausmühle

Und da ist sie, die neue Brücke an der Rausmühle. Im Juli 2021 wurde die alte weg gerissen, von gewaltigen Wassermengen, die im Ahrtal, der Eifel und auch hier im Bergischen so viel zerstörten. Irgendwie passt sie nicht so gut, die Neue. Sie ermöglicht aber den Wanderern die alten Strecken zu erkunden.

Übrigens, eine sehr empfehlenswerte Wanderung fällt mir bei der Gelegenheit ein, nämlich der Eifgenbachweg.

Tanja und ich erwanderten ihn im Herbst und das war ein Traum.

Alte Brücke Rausmühle
Alte Brücke Rausmühle

Jetzt aber mal los

Noch fehlen viele grüne Blätter an den Bäumen, aber der Anfang ist gemacht. So ziehen wir an den relativ kahlen Hängen.

Zwischen Rausmühle und Ziegeleiloch

Auf der rechten Seite ziehen Enten ihren Nachwuchs in den kleinen Gewässern groß.

Nähe Rausmühle
Nähe Rausmühle

Durch lichten Wald mit reichlich Ilex geht es weiter. Stetig werden wir bergan getrieben und das ist für die verwöhnten Flachlandwanderinnenmuskeln eine kleine Herausforderung. Auch meine Hüfte meldet eine vorsichtige Warnung. Da muss sie durch, sage ich mir und so wandern wir auf dem Eifgenbachweg und Zuweg des Bergischen Weges, biegen aber bald Richtung Buddemühle ab.

Pferdehof in Buddemühle
Am Pferdehof

Irgendwann landen wir an einem großen Pferdehof. Sehe ich Pferde denke ich an meine älteste Enkelin und natürlich an die Pferdenärrin Tanja. Die Tiere sind aber auch herrlich anzuschauen und so landen zig Fotos auf meinem Kamerachip. Eine ganze Weile bleibe ich hier, schaue den Kaltblütern zu, wie sie von Weide zu Weide schlendern.

Pferdehof in Buddemühle
Pferdehof in Buddemühle

Die größte Steigung (65 Höhenmeter) ist geschafft, die kommenden auf und ab sind kleineren Umfangs, eben typisch Bergisches Land.

Herrlicher Feldweg
Herrlicher Feldweg

Reichlich tote Fichten

Saftig grün kommt die Landschaft daher, doch bald landen wir am Rande eines Fichtenwaldes. Der sieht nicht nur schrecklich aus, der hört sich auch ziemlich gruselig an. Es ist windig, heftige Böen lassen die kargen Stämme aneinander reiben. Das Geräusch hat mir schon immer Angst eingeflößt, um so mehr ein Grund diesen Bereich flott zu durchwandern. Das gestaltet sich als ziemlich schwierig, denn das gefallene Holz lässt sich nur mit gewissem sportlichem Geschick über- und unterqueren.

Tote Fichten auf dem Weg zum Ziegeleiloch
Links steht der Wald noch, rechts ist alles gefällt
Gefallene Fichten auf dem Weg zum Ziegeleiloch
Drunter her, drüber weg…

Richtung Bechhausen

Bald wird es wieder grün, wir spazieren weiter Richtung Bechhausen. Ein paar schöne Eindrücke konnte ich mit der Kamera einsammeln.

Kurz vor dem Ziegeleiloch liegt ein Feld mit Lugenkraut oder ähnlichem Gewächs. Diese Farbe macht Hüpfer ins Herz.

Frühjahrsblüher kurz vor dem Ziegeleiloch
Farbe am Boden, wie schön

Ziegeleiloch – Naturschutzgebiet

Das Ziegeleiloch ist eine mit Wasser vollgelaufene Tongrube der Dampfziegelei Hilgen. Die Ziegelei wurde 1898 in Betrieb genommen und hat ihre Arbeiten im Jahr 1975 eingestellt. Ich bin so gespannt, denn bei einem Wanderfreund sah ich ein Foto von alten Schienen der Förderbahn.

Achtung: Hier brüten eine Menge Wasservögel und die brauchen Ruhe. Hunde gehören an die Leine, auch wenn sich so manches Überklettern von quer liegenden Bäumen als schwierig erweist.

Jana ist es gewohnt abzuwarten, bis ich ihr sage was sie tun soll. Daher verläuft unser gemeinsames „drunter und drüber“ sehr harmonisch. Wobei die junge Hüpfdohle nur einen Bruchteil Zeit für das Überwinden der Hindernisse benötigt, während Frauchen etwas merkwürdige Verrenkungen macht. Gut dass niemand zugeschaut hat.

Am ziegeleiloch
Am Ziegeleiloch

Noch nahe am Ziegeleiloch führt ein Waldpfad bergab. Wunderschön ist es hier, so könnte es endlos weiter gehen.

Und wieder gefallene Fichten

Jetzt wird es kompliziert, weil der Weg, den ich mir ausgesucht hatte, nicht zu finden war. Glücklicherweise lassen sich aber immer Möglichkeiten finden wieder in die richtige Richtung voran zu kommen. Unsere kleine Tour hatte eigentlich rd. 10 km mit allen Verwirrnissen, aber die waren spannend und hatten den Charakter, den ich mit meinem alten Spike so oft erlebte.

Und weil es einfach nur schön war, was dann folgte, bekommt ihr massenhaft Fotos zum überzeugen. Seit Wochen ist das der erste Tag, an dem die Dunkelheit von meiner Seele etwas weichen konnte. Gut, dass die kommenden Monate der Fülle soviel im Gepäck haben, das uns heilt und glücklich macht.

Zwischen Ziegeleiloch und Rausmühle
Wasser gibt es hier reichlich
Zwischen Ziegeleiloch und Rausmühle
Nach dem Namen gefragt wurden mir zwei Vorschläge unterbreitet: Baumonatrix Kaputto Fortensis Rex oder Telperion vom Hügel Ezellohar in Valinor

Auf Pfaden, die ich so gut kenne, wieder auf dem Eifgenbachweg. Der Eifgenbach führt gut Wasser, reicht es für den Sommer?

Die beiden Esel „Olli“ und „Midas“ tragen Menschen durch das Bergische Land. In ihrer Freizeit zanken sie sich liebevoll um den Fußball. Wer wohl gewinnt?

Langohrenliebe
Die Esel von Langohrenliebe

Tja und dann ist da wieder die Rausmühle.

Rausmühle
Rausmühle

Das war es für heute. Viele Fotos haben den Weg mit zu mir nach Hause genommen und ein unverschämt gutes, leichtes Frühjahrsgefühl. Herrlich

Ganz liebe Grüße senden euch

Elke und Jana (die weltbeste Hündin)

Ein Kommentar

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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