Es ist grau am Himmel und meine Laune ist ehrlich gesagt richtig mies. Raus an die frische Luft ist mein Plan, mein Ziel die Wasserburg Haus zum Haus in Ratingen. Vielleicht verschwindet während dieses Ausfluges dieser schimpfende Spatz in meinem Hirn.
Wasserburg Haus zum Haus
Ein Ründchen durch die Natur
- Start/ Ziel: Ratingen, Haus zum Haus
- Streckenlänge 8,7 km
- Höhenmeter 120 m
- GPS Track
- Einkehr in Ratingen – schöne historische Gebäude
Weitere Ausflugziele
- Märchenzoo Blauer See
- LVR Industriemuseum – Textilfabrik Cromford
- Erlebniswelt Blauer See
- Naturbühne Blauer See
- Jugendherberge Ratingen
Erstmal ein wenig Burgumgebung
Ein nettes Ambiente, ein wenig blauer Himmel täte den Fotos jedoch gut. Diese alte Burg ist eine der wenigen gut erhaltenen, mittelalterlichen Wehranlagen in der Region. Es ist schon erstaunlich, dass so ein Gebäude 1276 gebaut, nach so langer Zeit noch steht. Heute schaffen es unsere Bauten nicht mal 30 Jahre.

Erholungsraum Wald
Einigermaßen hoffnungsvoll beginne ich die eigentlich mit 12 km geplante Wanderung. Schlendere an einem Reiterhof und einem Tennisplatz vorbei, von dem das regelmäßige „Plopp – Plopp“ Tennischläger trifft Tennisballgeräusch ertönt.


Über mir tummeln sich gefiederte Flieger und einige aus Metall, wobei letztere die liebliche Gesänge vermissen lassen. Während ich darüber sinniere, dass ich wandern in solcher Umgebung eben doch nicht so prickelnd finde, gerät eine Gruppe freilaufender Hunde in unser Gesichtsfeld.
Spike, wie immer in den letzten Monaten, in selbstvergessener Manier mit der Erkundung dubioser Gerüche beschäftigt, kriegt davon erstmal nichts mit. Meist ist genau das der Grund, weshalb es Krawall mit seinen Artgenossen gibt, er erschrickt wenn die plötzlich an ihm herum schnüffeln und kann dann hin und wieder arg ausrasten.
Die Horde ist aber sehr verträglich, trotzdem fühlt sich Spike sehr unwohl in der Meute, sein Blick spricht Bände. Also schnell weg hier. Wer sagt, dass Kontakte mit anderen Artgenossen immer gewollt sind der spinnt.

Die Jugendherberge Ratingen…
….hat schmucke Gebäudefarben. Ein riesiger Spielplatz ist daran angegliedert und in der aufgeräumt wirkenden Waldfläche stehen die Hinterlassenschaften kleiner Bauherren.
Hinauf auf den Stingesberg
An der Schutzhütte, die von drei eifrig diskutierenden Frauen besetzt ist, biegen wir rechts ab auf einen unendlich lang erscheinenden, breiten Weg. Den verlassen wir jedoch bald wieder, um einem kleinen Pfad bergan zu folgen. Der einzige wirklich schöne Weg, wobei der in ein paar Wochen von Brombeerranken und Farnen zu gewachsen sein wird. Vielleicht schneidet ihn ja jemand wieder frei.
Merkwürdig bunt gefärbte Nadelbäume liegen zwischen den noch verwurzelten Exemplaren. Spike findet in einem der Wasserlöcher brauchbares Trinkwasser.
Geänderte Wege
An einem bestimmten Punkt auf dem nun folgenden Weg, beschließe ich dem Ganzen ein frühzeitiges Ende zu bereiten. Die Wege frustrieren mich, bzw. ich werde meine miese Laune nicht los. Die Flieger über meinem Kopf und die wieder sehr unattraktiven Wege machen es nur schlimmer.

Ich möchte wieder Eifel – OK das ist ungerecht ;-)
Blauer See
Wir schwenken also ab Richtung Naturbühne und Erlebniswelt Blauer See. Für Kinder scheint es hier einiges an Attraktionen zu geben. Ich habe oben bei den Eingangsinformationen ja darauf hingewiesen.
Oberhalb des stillgelegten Steinbruches wirkt die Landschaft ebenso strubbelig wie unten auch, aber irgendwie attraktiver. Offenbar befinden wir uns in einem Windbruchgebiet.

Dieser Steinbruch gibt vielen Ausflugszielen in naher Umgebung einen Namen, wie hier die Erlebniswelt. Eine Außenterrasse lädt zum Pause machen ein. Im Sommer wird es hier sicher lebhaft zugehen.
Museumsweg Industriemuseum Cromford
Wir lassen den Blauen See hinter uns und wandern ein Weilchen entlang der Gleise. Biegen dann ab auf den Museumsweg, der mit kleinen Texten erklärt wie die Tuchverarbeitende Industrie hier früher gearbeitet hat.



Poensgenpark
Die Parkanlagen wirken sehr aufgeräumt, ich sehne mich nach geschwungenen Wegen. Die bekomme ich auch
Die Farben sind zurück gekehrt, die Sonne wagt sich blinzelnd hinter den Wolken hervor und jetzt ist meine Stimmung auch wieder gut. Schlussendlich hat sich die kleine Runde ja doch gelohnt.
Wieder an der Wasserburg
Ein paar letzte Aufnahmen müssen noch auf den Chip, nämlich die von der Wasserburg. Heute früh wollte ich einfach in Bewegung kommen und habe mich daran nicht aufgehalten. Und da ich noch reichlich Zeit habe, sind es sehr viele Aufnahmen geworden.
Leider ist das Restaurant momentan wegen Pächterwechsel nicht geöffnet. Zum Kaffee trinken müsste man also in den Ort.
Das Fazit lautet für mich, lieber Sightseeing als wandern in der Gegend, ggf. Ausflüge mit Kindern. Die werden richtig Spaß haben.
Im Buch von Michael Moll, das ich kürzlich hier besprochen habe, gibt es zu der Region und zu vielen anderen Orten am Niederrhein noch etliche Vorschläge.
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Wunderschöner Bericht und eine wunderschöne Tour lg Bernd
Trotzdem schön geschrieben (und illustriert), gerade wegen der miesen Laune, die nicht so recht weichen wollte. Es kann nicht immer Sonntag sein ;-)
Hi hi….da steht Frau sich dann selbst im Weg und im Rückblick kann ich drüber grinsen.