Dieses Wochenende steht Schonung auf meinem Programm, bis auf die verpflichtenden Gassirunden. Meine Beine scheinen den Winterschlaf anzutreten, sie schmerzen und haben das Bedürfnis nach langen Wanderungen verloren. Schade, denn mein Geist ist willig. Also kurz und flach An den Brühler Seen.
Es ist zu warm in Deutschland, sogar auf dem Brocken werden Temperaturen weit über dem gewöhnlichen Novemberschnitt gemessen. Schlecht für Vierbeiner, die schon mit Winterfell durch die Landschaften laufen, die können immerhin nicht mal eben eine Jacke ausziehen.

Schon sehr lange möchte ich nach Hürth zum Gertrudenhof, außerdem liegt seit einiger Zeit ein Büchlein auf meinem Schreibtisch, dass mir 12 Wandertouren in Köln und Umgebung verspricht. Diese beiden Umstände veranlassen mich Wanderung und Besuch des Hofes zusammen zu legen, bzw. hintereinander.
An den Brühler Seen
Zum Buch gibt es eine Einzelbesprechung, zum Gertrudenhof für die „Kinderwanderecke“ ebenso. Ich befasse mich also heute mit der Runde „An den Brühler Seen“ aus dem neuen Wanderführer.
- Streckenlänge: 10,1 km
- Höhenmeter: 98 m
- GPS Track
Wir parken, wie im Buch beschrieben, am Wasserturm in Köln, der gleichzeitig auch Parkplatz für den Kletterwald Schwindelfrei ist. Ich genieße übrigens das Fahren in dem Hyundai, Spike hinten gesichert auf der Rückbank, ein ganz neues, sehr gutes Feeling.
Noch ist es relativ ruhig hier, obwohl der Tag schon ein paar Stunden alt ist.
So kann ich Spike schon früh von der Leine lösen und geruhsam ziehen wir beide durch den Wald, links von uns die Sicht frei auf einige Kletterinstallationen. Der Pingsdorfer See ist unser erstes Ziel, bis dahin werden wir über wechselnd breite und schmalere Wege geleitet.
Der Eifelverein hat hier Zeichen aufgehangen und die örtlichen Wanderwege sind auch zahlreich vertreten, wie hier der Seenweg. Überhaupt ist ein gut beschildertes Wegesystem vorhanden, was mich so Großstadtnah sehr erstaunt und erfreut.
Ein wenig verunsichert bin ich schon, als ich dieses Warnschild erblicke, gehe aber mutig weiter, weil ich nicht die geringsten Geräusche wahrnehmen kann, die auf eine Treibjagd hinweisen. Allerdings reagiere ich auf jedes Hundekläffen äußerst sensibel und Spike muss sich mit der Leine abfinden.
Bilder von den Anlegestellen und Aussichtsplattformen im Buch hatten mich schon neugierig gemacht und so erfreue ich mich gleich an diesen herrlichen Anblicken, traue mich aber nicht auf den Steg. Herr im Himmel, das wird ja zur Gewohnheit.

Ich bin übrigens mal wieder entgegen der im Buch vorgeschlagenen Gehrichtung unterwegs. Das kennen regelmäßige Leser ja schon von mir!


Brutplätze an den Brühler Seen
Eins ist sicher, hier werden im Frühjahr ganz sicher viele Wasservögel herrliche Brutplätze in Beschlag nehmen. Schon jetzt, kurz nach dem Start der heutigen Tour, bin ich begeistert von der Vielfalt der Möglichkeiten hier mit einer Kamera geradezu auf die Pirsch zu gehen.


Wenn die Gehirnströme kreisen
Wer alleine unterwegs ist, beschäftigt sich mit sinnigen und unsinnigen Gedanken.
Hier kommt mir das Kinderlied „Fuchs du hast die Gans gestohlen…..“ in den Sinn und nun wiederholt sich das in meinem Kopf eine Weile als Endlosschleife.

Na das ist doch göttlich hier, oder?
Auch wenn der Herbst den Bäumen bereits den größten Teil der Blätter geklaut hat, ist es noch nicht restlos trostlos in den Wäldern, noch dominieren Farben, wenn auch mit stark nachlassender Intensität.
Nachdem wir den Pingsdorfer-See verlassen und den Entenweiher an der südlichen Seite halb umrundet hatten, landen wir am Untersee, auf einem schmalen Pfad.
Am Untersee
Nur wenig wechselt der optische Eindruck, als ich am Untersee lande.

Nicht immer gut erzogene Hundehalterinnen
Auf diesem schönen Weg kommt uns eine junge Frau mit einem jungen Dalmatinerweib entgegen. Anstatt die Hündin sich mit Spike befasst, springt sie schneller als ich gucken kann an mir hoch und die sorgfältig hoch gekrempelte Jeans und mein Shirt bekommen eine schlammige Verzierung.
Wenn ich es schon nicht schaffe mich einzusauen (und ich kann das gut), dann mit Sicherheit jemand anderes ;-)

Den Untersee begehen wir auf der südlichen Seite und wandern dem Vorschlag des Buchautors folgend, auch den Mittelsee entlang. Hinter diesem See befindet sich ebenfalls ein Steg, über den man ebenfalls auf die andere Seite der Seen gelangt.

Eine richtig nette Begegnung mit einer Dame meines Alters, mit zwei Spaniern unterwegs, veranlasst mich/uns zu einem Schwätzchen, dass dann rd. 1/2 Stunden andauert. Da haben sich zwei Seelen getroffen, wunderschön war das. Im übrigen verliefen alle Begegnungen mit Hundehaltern und deren vierbeinigen Begleiter so unkompliziert, wie ich es eher selten in Stadtnähe erlebe.
Weiter ziehen wir auf der anderen Seite des Mittelsee und dem Untersee. Immer wieder Anlegestellen und Möglichkeiten dicht an die Seen heran zu kommen.
Diese Chance nutze ich beim Anblick dieses wehrhaften Schwans.
Fauchend begrüßt er mich, erscheint aber nicht wirklich angriffslustig und so hocke ich mich hin, für meine Aufnahmen.



Es ist still hier, obwohl nicht wenige Menschen hier unterwegs sind, aber alle sind sich wohl der Besonderheit der Umgebung bewusst.



Viel zu schnell ist diese kleine, aber sehr feine Runde zu Ende. Nachdem wir den Schluchsee an einem Steg überquert haben, landen wir recht schnell wieder am Ausgangsort.


Hier in der nahen Umgebung gibt es unzählige, auch weitaus stärker frequentierte Seen, deren Besuch sich ganz sicher lohnt. Auf der Karte lässt sich da noch einiges entdecken.
Viel Spaß beim nachwandern und vielleicht geht es euch wie mir und ihr lasst euch zu weiteren Wanderungen aus dem schönen Buch inspirieren.
Wollte ich gerade sagen, ist doch ne neue Umgebung für dich da. Flach auch, oder?
Seeeehr flach und neu 😉
Hallo Elke,
bekannte Runde. Schöne Herbstbilder.
LG Micha
War für mich neu Michael
LG auch an dich 😏