Den Apollofalter an der Mosel zu finden ist relativ leicht, wenn man weiß wann er unterwegs ist und an welchen Stellen. Zwischen Cochem und Valwig verläuft der so genannte Apolloweg. Wenn die Sonne scheint können wir ihn in den Monaten Juni bis August dort sichten.

So langsam gehen mir die Wege aus, zumindest jene die nah genug an Leverkusen dran sind. Am vorigen Sonntag stöberte ich ein wenig bei Outdooractiv und schlage meinen Mitwanderinnen eine Tour an der Mosel vor. Sehr vielversprechend ist die Aussicht darauf, den Apollofalter vor die Linse zu bekommen.

Der Apollofalter an der Mosel

  • Start/ Ziel: Vallwiger Berg, Kapellenweg (Am Sportplatz)
  • Streckenlänge: 18 km
  • Höhenmeter: 587 m
  • Track zur Tour, unsere Version
  • Einkehr: Landgasthaus Kaster nahe dem Parkplatz
  • Eine meiner ersten Begegnungen mit der Mosel in dieser Region, als es noch keinen Moselsteig gab.
  • Besonders wandernswert „Der Moselseitensprung  Cochemer Ritterrunde“
  • Und hier noch einmal die Wanderschnecken

Unser Wandertag steht unter dem Stern des „Galgenhumors“ Wer mit tränenden Augen, laufender Nase in der Natur unterwegs ist, darf sich schon tapfer nennen. Wir hatten an diesem warmen Junitag mit dabei: Dreimal Allergie, zweimal Rücken, einmal Angstattacke vor Schlange, und allgemeines schwächeln beim bergauf gehen. Dazu kommt ein unverzeihliches Helfersyndrom, das mir die Möglichkeit eines spektakulären Fotos verwerte. Das Ansinnen den Apollofalter an der Mosel zu finden, ist dahinter etwas zurück gewichen.

Nun ja, wir beginnen am Besten mal von vorn

Die Anreise ist verflixt lang, wir landen erst um 10:30 Uhr am Valwiger Berg. Bei so vielen Sonnenstunden, wie sie in dieser Jahreszeit zur Verfügung stehen, können wir uns alles Zeit der Welt lassen. Sehr schnell erfasst haben wir den Landgasthof, den wir jetzt schon als Einkehrörtlichkeit nach der Wanderung auswählen.

Herz am Baum
Mit dem Herzen dabei sind wir immer

Nur wenige Minuten nach unserem Start stehen wir an der Startrampe für die Paraglider. Conny stiefelt los und sorgt für den ersten ernsthaften Schrecken. Das sieht ziemlich gefährlich aus.

Blick auf Ernst an der Mosel
Blick auf Ernst an der Mosel

Der Friedwald von Valwig

Wenig weiter steht ein Kreuz, ein kleines Rednerpult und Bänke. Ein Friedwald wurde hier angelegt. Nur wenig Schmuck ist an diesen naturnahen Grabstätten erlaubt, aber gerade das macht es für mich so berührend. Dieser Waldfriedhof war noch nicht eingeweiht, als schon die ersten Begräbnisstätten unter Bäumen ausgesucht und verkauft waren.

Friedwald Valwig
Waldfriedhof Valwig

Nur wenige Meter weiter stehen wir erneut an einer Aussicht. Welch ein Ort, der die Schönheit der Mosel mit einem letzten Ruheplatz unter schattigen Bäumen vereint.

Tanja und Conny an der Mosel-Apollofalter an der Mosel
Tanja und Conny

Bevor wir uns landeinwärts bewegen, noch ein Blick auf diesen herrlichen Fluß. Wir schauen unmittelbar auf eine der zahlreichen Moselschleifen, auf die die Moselaner so stolz sind.

Apollofalter an der Mosel
Auch Conny sucht den Apollofalter an der Mosel

Wir wenden uns von der Mosel ab

Nun wandern wir auf überwiegend weichen Wegen an Feld- und Wiesenrändern entlang. Das Getreide steht schon hoch, über uns ziehen helle, fluffige Wolken und wir sind allerbester Laune. Es wird erzählt und dabei versäume ich es, wie so oft in Gesellschaft, zu fotografieren. Erst an der Testerkapelle wird mir das bewusst.

Villa Test
Villa Test

Die Natur entwickelt sich momentan prächtig. Die Gräser stehen so herrlich hoch und dazwischen wachsen wilde Blumen in rauen Mengen. Klee, Distel, Schafgarbe und unendlich viele Gräsersorten finden wir hier.

Drei REiterinnen
Gemütliche Pferdchen
Wiesenklee - Apollofalter an der Mosel
Wiesenklee – auf der Suche nach dem Apollofalter an der Mosel

Wir wandern in einer Moselschleife – Suchen Apollofalter an der Mosel

Ein wenig sollte ich mich mit dem Streckenverlauf verschätzt haben, so viel Mosel wie gewollt, bekommen wir nicht.

Wir laufen nun auf die andere Seite der Moselschleife zu, noch immer fliegen über uns die Wolken und bedecken immer wieder die Sonne. Das kümmert nicht so sehr, denn trotzdem ist es warm genug. Wir vermuten, wenn wir der Mosel wieder so nahe rücken, dass wir sie auch sehen werden.

Hohe Gräser auf dem Wanderweg
Hoch stehen die Wiesen, Zecken haben leichtes Spiel
Teerweg mit Conny und Tanja
Beinahe erleichtert nehmen wir den Teerweg unter die Füße

Inzwischen laufen die Nasen und die Augen tränen. Bei mir ist es 40 Jahre her, seit ich Probleme mit Allergien hatte. In diesem Jahr jucken die Augen permanent.  Tanja hat ein wenig Stress mit den höhen Gräsern, die beinahe garantieren wollen, dass wir Zecken mit heim nehmen. Glücklicherweise ist das aber nicht der Fall. Aber Tanja sollte noch zu ihrer Angstattacke kommen, ein wenig später.

Ist das ein Schloss?

Dann stehen wir, mitten im Wald, vor einem riesigen Anwesen. Ein Haus können wir nicht richtig  ausmachen, aber schon der Eingangsbereich ist geradezu fürstlich.

Wechselvoll geht es weiter über Feldwege und durch Wald. Ein Kreuzweg endet an einer Kreuzkapelle. Ein paar ausgesprochen verschlafene Bäume versperren den Weg, so dass wir ein wenig klettern müssen.

Klotten in Sicht – Ist hier der Apollofalter an der Mosel zu finden?

Nein, wir sind noch nicht auf dem Apolloweg, aber wir haben Sicht auf die Mosel. Gegenüber liegt Klotten. Hier war ich bereits wandern, und zwar im Dortebachtal. und auch hier diese Wegstrecke habe ich damals unter die Stiefel genommen. Himmlisch kann ich euch sagen, sowohl unten das Tal, als auch auf der Höhe. Auch hier kann man schöne Schmetterlingsbilder schießen.

Blick auf die Fähre von Klotten
Blick auf die Fähre von Klotten
Klotten und die Weinberge
Klotten und die Weinberge

Ziemlich viel Wald

Nun haben wir immer wieder deftige Durststrecken zu bewältigen, zumindest empfinden wir es so. Im Nachhinein sehe ich an den Fotografien, dass wir nie länger als eine halbe Stunde durch Wald liefen, bevor wir wieder ein Stück von der Mosel sichten konnten. Nun ja, wir hatten uns, etwas blauäugig ausgemalt nur Mosel zu sehen und das war bis zum Apolloweg definitiv nicht der Fall. Egal, jetzt im Rückblick gesehen finde ich, haben wir auf hohem Niveau gemeckert ;-)

Da ist der ersehnte Anblick

Endlich landen wir wieder einmal an der Mosel. Am Rastplatz sitzt ein Ehepaar, das den warmen Nachmittag für eine kleine Mosel-Guck-Stunde nutzt. Als Moselaner kennen die beiden recht viele Geschichten, vor allem aus Cochem. So erzählen sie von dem so genannten „Knippmontag“ der auf der gegenüber liegenden Wiese, links neben der Burg gefeiert wird.

Der Knippmontag

Seit dem Mittelalter gibt es den Knippmontag. Ein Burgknecht verteitelte einst einen Angriff französischer Einheiten. Zum Dank für die Wachsamkeit und Tapferkeit seiner Truppen gab der Burgherr von da an den Tag nach dem Weißen Sonntag dienstfrei, so die Legende. Damals wie heute ziehen die Bürger zur Knippwiese. Seit 1870, dem Wiederaufbau der Reichsburg neben der Burg, früher oberhalb der Burg. Sie schleppen Rucksäcke und Picknickkörbe voller Essen und Getränke, vor allem Wein natürlich, auf die Wiese und feiern was das Zeug hält. Da findet man alte und junge Leute gleichermaßen und eine Kapelle des Musikvereins.

Dabei kommt noch bei vielen Familien nach alter Tradition der „Knipp-Bum­mes” zum Einsatz. Gefüllt mit Moselwein, verziert mit dem Namen des Besitzers und verschlossen mit einer Mohrrübe. Oft wird der „Knipp-Bum­mes” Generationen weiter vererbt.

 

Das sind die kleinen Begegnungen, die nachhaltig wirken und unser Wissen vermehren. Auch mit ein Grund, weshalb ich so gerne unterwegs bin. Jetzt gibt es Balkonwege, herrliche Aussichten und strahlende Gesichter. Gut, dass wir diese Runde, entgegen des Vorschlages bei Outooractive, gegen die Uhr gelaufen sind.

Sattes Grün an der Mosel
Lichte Wege
Langsam geht es an die Suche des Apollofalter an der Mosel
Lichte Wege

Unter uns, auf der gegenüber liegenden Moselseite liegt die riesige Klosteranlage Ebernach.

Das Kloster Ebernach befindet sich bei Sehl, einem zu Cochem an der Mosel gehörigen Ort. Das Kloster wurde im Jahr 1130 als Propstei des Benediktinerklosters Laach (heute: Maria Laach) gegründet und gehört seit 1887 zu den Einrichtungen der vom Laienbruder Peter Wirth (Bruder Jakobus) 1862 gegründeten Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz. (Wikipedia)

Es ist auch wieder Zeit zum blödeln

Auf einem Felsen geschieht dies:

Auf dem Moselsteig
Erst DREI
Conny und Tanja
Dann ZWEI
Conny auf Fels
Dann EINS – Sieht sehr siegessicher aus, die liebe Conny, aber…..
Leerer Felsen
Ja wo sind sie denn nun? Ich glaube der Wind war schuld

Nun wandern wir über die herrlichsten aller Wege und dieser Bildbericht wird wieder einmal ellenlang. Wir passieren die Brauselay, wunderschöne Aussichtspunkte hoch über der Mosel. Welch ein Wonne, die Gesichter strahlen, der Wald ist vergessen.

Das Schockerlebnis an der Mosel

Von jetzt auf gleich springt mir Tanja entgegen. Nur knapp entgehe ich dem Absturz, so kopflos erscheint sie. Schlange, ist schon klar, bzw. Natter, aber auch Conny ist entsetzt und erscheint etwas chaotisch. Da ich hinter den Beiden laufe, kann ich nichts, aber auch gar nicht sehen, außer eine dicke fette Kröte, die wie erstarrt auf dem felsigen Boden hockt.

Zwei Frauen auf dem Moselsteig
Gleich explodiert sie, die Tanja

Ich hocke mich hin und fotografiere das starre Tier und da weder Tanja noch Conny an der Stelle vorbei gehen wollen, hebe ich sie ein Stück weg ins Gebüsch. Passiert ist folgendes. Die Schlingnatter hatte ihr gieriges Maul sehr weit geöffnet und die Kröte steckte zu einem großen Teil drin.

Durch den Terror der Zweibeiner hat sich die Natter vom Acker gemacht. Vor allem Conny hatte ein mitleidiges Herz für die Kröte. Kein Wunder also, dass sich die Kröte in Schockstarre befand. Für mich allerdings war eine einzigartige Chance verpasst so ein Schauspiel zu fotografieren. Na und ich hätte sie ja nach dem Foto immer noch retten können.

Fette Kröte auf dem Weg
Da ist sie die Kröte, aber ohne Schlange hinten dran

Verbotene Wege – Wir suchen den Apollofalter an der Mosel

Soll ich es überhaupt schreiben? Hier so öffentlich zugeben, dass wir etwas verbotenes getan haben (natürlich vollkommen unwissentlich) Der Apolloweg ist in einem Teil gesperrt, weil dort die Felsen die Felsen in der Höhe den luftigen Platz leid waren und Erdkontakt suchten und fanden. Bei ihrem ungeplanten Fall haben sie einige Zerstörung angerichtet. Das alles betrifft nur ein paar Meter, aber da ein Zugang an anderer Stelle erst sehr viel weiter Richtung Valwig möglich ist, musste ein langer Abschnitt gesperrt werden. Da die Absperrungen zur Seite geschoben sind, vermuten wir „Mer künne dursch“

Eingang zum Apolloweg - Apollofalter an der Mosel
Eingang zum Apolloweg
Apollofalter an der Mosel
Von nun an suchen wir ihn, den Apollofalter an der Mosel

Die Stöcke, an denen die Reben wachsen sollen, sind zu einem großen Teil umgerissen. Dicke Felsbrocken liegen im Weg, aber ganz so arg erscheint es uns dann doch nicht. Trotzdem fällt unser Blick immer wieder argwöhnisch nach oben zu den unzuverlässigen Felsen. Jederzeit wird es da weitere Abstürze geben, damit muss Frau und Mann rechnen.

Genusswandern und noch immer die Suche nach dem Apollofalter an der Mosel

Im großen und Ganzen lassen wir uns jedoch nicht beirren und genießen das wunderschöne Wegstück an den Felsen vorbei. Nichts ist zurück geschnitten, die Gräser und Blumen wachsen hoch und das macht den Weg noch einmal uriger und romantischer. Wir sind hin und weg. Damit ihr Eindrücke von der Vielfalt dessen bekommt was hier wächst und fliegt, kommen zunächst die Fotos der Botanik.

Kein einziger Apollofalter lässt sich blicken. Die Sonne scheint nicht kräftig genug. Dafür entdeckten wir reichlich andere interessante Geschöpfe.

Glücklicherweise kommt keine Schlange und keine Natter mehr, auch die Kröten halten sie versteckt. So können wir die restliche Wanderung unbekümmert genießen. Conny mit ihrem schönen blauen Hut ist an diesem Tag mein „Modell des Tages“

Zurück zum Valwiger Berg

Am Ende laufen wir wieder am Valwiger Berg ein und freuen uns auf die Einkehr im Landgasthof Kaster. Nach einer ausgiebigen Rast mit Kaffe, Kaltgetränken und kleinen Mahlzeiten lassen wir diesen Wandertag ausklingen.

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Fazit unserer Suche nach dem Apollofalter an der Mosel

Es war ein schöner Tag, mit etwas mehr Wald als wir vermutet hatten, aber am Ende mit einem großartigen Finale. An sonnenreichen Tagen, am besten in der Woche, kann man ganz sicher den Apollofalter sichten. Etwas Geduld muss man natürlich mitbringen. Übrigens, morgens früh sind die Flieger noch etwas träge, bis sie sich im Sonnenlicht mit Wärme aufgeladen haben. Es lohnt also zur frühen Stunden sein Glück zu versuchen.

Wer städtischen Trubel mag, hat es nicht weit bis nach Cochem. Dort gibt es reichlich Einkehrmöglichkeiten und natürlich die Burg, deren Besichtigung sich sehr lohnt. Auch die Seilbahnfahrt hoch zum Plateau und den Besuch des Pinner Kreuz sind herrliche Ausflugsziele.

Am Ende möchte ich noch Beistein erwähnen, das „Dornröschen“ der Mosel. Oben über dem Ort thront die Burg Metternich. So romantisch geht es zu, an der Mosel. Wer ein wenig unter dem Stichwort „Mosel“ hier im Blog stöbert, wird unzählige Erlebnisberichte finden.

 

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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