Die liebe Ute, die hier bereits als Gastautorin einige ihrer Wandererlebnisse teilte, berichtet von einer kleinen Runde durch das Hähnerbachtal hinauf zum Panoramablick Elsberg. Die Bilder lassen mich nicht lange zögern. Nur wenige Tage später sitze ich im Auto Richtung Unkel.

Im Vorfeld zu diesem Wanderspaziergang besuche ich erstmals nach seinem Abschied aus diesem Leben, die letzte Ruhestätte meines ältesten Sohnes. Es fehlt noch immer die versprochene Bank vor dem Gräberfeld. Alles auf diesem kleinen Friedhof strahlt Ruhe und Frieden aus, eine Ruhe die ich noch lange nicht habe. Es war eine gute Idee, im Anschluss die Wanderung zu erleben. Natur heilt, wenigstens ein bisschen.

Durch das Hähnerbachtal zum Elsberg

Einen Katzensprung entfernt starten wir die kleine Spazierrunde, die im ersten Anlauf mit Hindernissen verbunden sein wird. Daher lande ich mit meiner heutigen Runde auf rd. 8 km, ihr habe es leichter, obwohl die Höhenmeter auf kurze Strecke die Wadenmuskulatur trainieren.

  • Start: 53572 Unkel,  Am Stuxhof  auf die L252 abbiegen und auf dem ersten Wanderparkplatz gegenüber der Kaskaden parken.
  • Streckenlänge: 4,6 km
  • Höhenmeter: 176 m
  • Einkehr: In der attraktiven Ortsmitte Unkel
  • GPS Track
  • Lokaler Wanderweg: Geschichtsweg Bruchhausen

Die Geschichte der Ursbachmühle

Eine Tafel an des Kaskaden informiert darüber, dass hier einst eine Mühle stand, deren Betrieb schon 1880 eingestellt wurde. Diese Mühle musste dem Ausbau der im Jahr 1926 gebauten L252, im Jahr 1973 weichen. Übrig geblieben ist das fallende Wasser, der oben weiterhin gepflegte und gut erkennbare Wasserkanal und ein paar zu Tischen umfunktionierte Mühlsteine.

Wer es gruselig mag, der versuche sich doch mal im Rätselraten. Unter dem Titel „Fluch der Ursbachmühle“ können Gruselfans innerhalb einer Storyline einen Fluch brechen.

Die Kaskaden an der L 252
Die Kaskaden an der L 252

Auf geht´s ins Hähnerbachtal

Ein wenig geht es bergan und schon tauchen wir ein unter das sich allmählich bunt färbende Blätterdach. Noch überwiegt die Farbe grün, aber die ersten bunten Spuren, findet man hier schon. Die erste von fünf Baumelbänken steht gleich hier am Anfang der Runde und bleibt ungenutzt. Der oben beschriebene Wasserkanal der ehemaligen Ursbachmühle durchzieht den Wald.

Hähnerbachtal
Jana ahnt nichts von dem Pfotentraining, das auf sie wartet
Brücken im HÄhnerbachtal
Geschafft, dieser fiese Untergrund der Brücken, tut Hundepfoten sicher nicht so gut. Jana mag sie ebenso wenig, wie Spike seinerzeit

Und dann durchfährt mich ein kleiner Schock. Das Handy, habe ich das Handy vom Beifahrersitz genommen, habe ich es eingesteckt? Meine Suche in Rucksack und Jackentaschen endet erfolglos. Mir bleibt keine Wahl, wir müssen zurück. Einen Einbruch ins Auto und auch der Verlust des Telefons wäre wirklich keine Option.

Hähnerbachtal
Also zurück zum Auto

In umgekehrte Richtung ein neuer Versuch

Puh, das Telefon ist aus dem Auto befreit und weil ein erneuter Gang durch das Hähnerbachtal jetzt irgendwie doof wäre, drehen wir ab in die entgegengesetzte Richtung und starten unsere Runde neu, an den Weinbergen von Unkel vorbei. Wir wandern bergan und das beständig. Die Symbole des Rheinsteig begleiten uns, die Erinnerung an wunderschöne Tage auf diesem herrlichen Streckenwanderweg holen mich ein.

Weinberge von Unkel
Weinberge von Unkel und es wird gearbeitet

An die weiten Aussichten in die Weinberge schließt sich eine kleine Passage mit Waldwegen an.

Auf zum Elsberg

Endlich oben angekommen führt mich mein Track Richtung Panoramablick Elsberg. Erschreckend ist, wir spazieren tatsächlich die ganzen Höhenmeter wieder hinunter, wohl wissend, dass der anschließende Aufstieg gewiss ist. Ich schicke jetzt schonmal mitleidige Grüße an meine Kniee.

Zum Elsberg
Harter Boden für weiche Knie

Einen schönen Blick ins Rheintal haben wir hier. Der Platz lädt zum ausruhen und entspannen ein. Nur moderat klingen die Verkehrsgeräusche hier hoch, hinter mir in den Weinbergen wird gearbeitet und die Stimmen dieser fleißigen Menschen erreichen mich hier auch nur, weil sie gerade ihre Mittagspause haben.

Panoramablick Elsberg
Da ist er, der Panoramablick Elsberg – 2020 hier aufgestellt und ich habe es nicht gewusst.

Zurück und wieder bergan

Meine Gelenke mögen heute nicht so mitmachen und so wähle ich für den jetzt anstehenden Aufwärtstrend den Rückwärtsgang. Diese Methode hat sich schon 2019 beim erwandern des Eifelsteig zuweilen als nützlich erwiesen.

Vom Elsberg zum Leidenberg
Rückwärtsgang

Weiter Richtung Bruchhausen

Die Höhen wieder erreicht ist das schlimmste an Anstiegen überstanden. Gemächlich schlendern wir nun und genießen diese wunderbaren Ausblicke ins Siebengebirge. Ich liebe diese Region mit ihrer Vielfalt an Eindrücken.

Blick ins Siebengebirge
Hier biegt der Rheinsteig ab, ich erinnere mich noch so gut an meine Wanderung hier

Und wieder in das Hähnerbachtal

Am Ortsrand von Bruchhausen wechseln wir die Straßenseite der L 252 und erreichen erneut das Hähnerbachtal. Entspannt durch den Wald, überwiegend sanft auf abwärts verlaufenden Waldwegen, vorbei an Baumelbänken und so herrlich skurrilen alten Bäumen oder das was von ihnen übrig blieb. Und weil ich die einzelnen Eindrücke so schön finde, gibt es die Bilder einfach in Serie untereinander.

Baumelbank
Wieder eine Baumelbank
Hähnerbachtal
So hell und freundlich sind die Wälder hier
Hähnerbachtal
Solche alten, von Wind, Wetter und Krankheiten gerüttelten Baumgesellen liebe ich. Sie bieten in der Höhe immer noch Brutraum für Specht & Co
Hähnerbachtal
Jana mag sie nicht und ich verstehe sie. Laufen wir doch mal barfuß über Gitterrost
Hähnerbachtal
Nur noch wenige hundert Meter bis zum Auto
Hähnerbachtal
Verbrochen von Frost und Hitze
Hähnerbachtal
Endspurt

Ja und dann sind wir am Ende unserer heutigen Runde, endlich mal wieder Siebengebirge. Ich hoffe auf baldige Wiederholung. Buchenwälder im Herbst sind nämlich der Knaller.

Bis dahin grüßen euch

Elke und Jana

 

Ein Kommentar

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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