,Der Bergische Panoramasteig erobert auf seinem 244 km langen Rundkurs eine kunterbunte Vielfalt bergischer Eindrücke. In Teilen kenne ich diesen Fernwanderweg in Gestalt der Bergischen Streifzüge. Als Strecke jedoch, bietet er noch einmal deutlich mehr Abwechslung.
Das Frühjahr zaubert erste grüne Blätter und bunte Blüten in die Natur, endlich. Ein Stück des Bergischen Panoramasteig nehme ich, zusammen mit Bloggerin Aurora und ihren Freundinnen unter die Wanderstiefel.
Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, dann muss der Berg zum Propheten kommen. So dachte Aurora wohl im Zusammenhang mit der schon so lange geplanten Wanderung auf dem Bergischen Panoramasteig. Erste Eindrücke konnte ich schon bei meinem Gastautor Rainer erhalten. Der hat diesen Fernwanderweg vor einigen Jahren komplett wanderte und ihn in den höchsten Tönen lobte.
Der Bergische Panoramasteig – Variante
- Start: Nümbrecht, Ruppichterrother Str./ Benrother Str.
- Ziel: Holsteinsmühle, Nümbrecht
- Streckenlänge: 15,6 km
- Aufstieg: 286, Abstieg: 279 m
- Unser Spezial GPS Track(entspricht nicht immer der originalen Streckenführung)
- Mehr Wanderungen im Raum Nümbrecht hier im Blog
- Einkehr: Holsteinsmühle oder auch am Schloss Homburg in den Zehntscheune
- Empfehlenswert ist ein Abstecher zu den Wiehler Tropfsteinhöhlen
Für alle jene, die es bevorzugen kürzere Strecken zu wandern, kann ich nur empfehlen dem Blog: Aurora will wandern zu folgen. Sie hat auch den Streckenverlauf und die Länge für heute ausgearbeitet. Hüpft mal rüber in ihren Blog, es lohnt sich.
Der Abholdienst funktioniert und ab nach Benroth
Mein Auto steht sicher auf dem großen Wanderparkplatz an der Holsteinsmühle. Pünktlich um 10 Uhr sehe ich in das strahlende Gesicht von Aurora. Mit im Gepäck hat sie Kathi und Jutta, die ähnlich wie wir Wanderschnecken, eine kleine Wandergruppe bilden. Fix verfrachte ich mein Gepäck in den Kofferraum und geselle mich zu der kleinen Mädelstruppe. Bis nach Benroth verfliegt die Zeit im Nu, denn bei einer ersten Begegnung hat man sich doch viel zu erzählen.
In Benroth stellen wir das Auto am Waldrand, gegenüber der Einkehr „Zur Dampflok“ ab. Gleich neben unserem Parkplatz sehen wir Stege, die durch ein Feuchtbiotop führen. Klar, dass wir die nicht unbeachtet lassen. Angefeuert werden wir durch Herren des Dorfes, die uns beruhigen, als wir nach der Tragfähigkeit des Holzes fragen.


Hinter der Bundesstraße verläuft der Waldbrölbach und hier in diesem Biotop entspringt einer der vielen kleinen Zuläufe für das Fließgewässer, so erklärt einer der freundlichen Herren. Früher haben die vielen Quellen in Benroth die Bevölkerung mit dem nötigen Wasser versorgt.
Aurora testet den Geschmack und beschließt „Nicht soo lecker. Ein kurzer Blick auf die gegenüberliegende Straßenseite, dort finden wir einen Gedenkstein zur Dorfgeschichte und Mauerreste eines Pulverbunkers einer ehemaligen Pulvermühle( 1790 – 1920 ). Typisch für das Bergische Land, denn wo Wasser fließt findet man sie immer wieder.
Am Rande von Berkenroth – Tierisch unterhaltsam
Mal gleich zu Beginn erwähnt, quasseln auf Wanderungen und fotografieren, das klappt bei mir nur mäßig. Ich habe den Gesprächen deutlichen Vorrang eingeräumt und daher nur wenige anständige Fotos mitgebracht. Neben dieser Tatsache stellen wir fest, das ein oder andere Wegezeichen entzieht sich unserer Aufmerksamkeit. Macht nix, so landen wir versehentlich und glücklicherweise bei dieser Herde unterschiedlichster Rinder.

Besonders aufgefallen ist uns diese hochbeinige Kuh im Hintergrund, die offensichtlich schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, aber auch die Plüschkuh hier unten. Wohl eher eine Mischung aus Lama und Rind?

Wir haben durch Lockrufe in allen Tonlagen versucht die Beiden näher heran zu rufen. Das Misstrauen gegen vier Rucksack-Frauen war wohl zu groß.

Zurück auf dem Weg traben wir zuversichtlich in gleicher Richtung auf falschem Weg voran. Wir beglückwünschen uns, als wir an der nächsten Kreuzung stehen. Im Hintergrund ist zu sehen, dass Forstarbeiter umgestürzte Bäume beseitigen. Wir wären auf dem Bergischen Panoramasteig ohnehin nicht weiter gekommen.

Sonne Fehlanzeige – Der Bergische Panoramasteig im Dunst
Mit wärmenden Sonnenstrahlen dürfen wir heute nicht rechnen. Der Wind ist kühl und lässt uns frösteln. Wirklich schade, dass wir ausgerechnet diesen Tag erwischt haben, jedoch ist aufgeben keine Option. Immerhin verzichten die Wolken auf die Dusche von oben.

Berkenroth denkt nachhaltig
Hier wird nicht gleich entsorgt, sondern repariert. Ein löbliches Vorgehen sich auch einmal auf außergewöhnliche Designmöglichkeiten einzulassen. Ausgiebig beschäftigen sich vier Frauen mit dieser außergewöhnlichen Bank. Gesetzt hat sich keine.

Hinunter nach Loch
Tatsächlich wandern wir nach nach einiger Zeit des Berg auf Gehens wieder hinunter. Ganz unten erwartet uns „Loch“. Es ist nicht das Loch, sondern der Ort „Loch“. Er ist ebenfalls ein Ortsteil von Nümbrecht.
So schnell wie man in ein Loch hinein gerät, kommen wir auch wieder hinaus. Meistens sind die Wegezeichen klar erkennbar. Hin und wieder ist es aber mehr ein raten.

Nun ja, die Frühjahrsbegehung des Wegepaten wird diese Unsicherheiten bald ausräumen und neue Markierungen platzieren. Vermutlich sind auch einige Symbole samt Baum hernieder gegangen, als Opfer der Stürme in den letzten Wochen. Auch der Bergische Panoramasteig wurde hiervon nicht verschont.
Unten im Bild der Leitpfosten hat uns Rätsel aufgegeben. Vielleicht sollen Stürme davon abgehalten werden hier weiter in den Wald einzudringen? Vielleicht soll er auch größere Fahrzeuge vor der Kurve warnen?

Wie dem auch sei, Sturmschäde gibt es hier reichlich. Überall hängen abgebrochene Äste in den Bäumen. Sie drohen beim nächsten kräftigen Wind herunter zu fallen. Unsere Blick schweifen deshalb auch immer wieder nach oben ab. Immerhin möchten wir unversehrt ankommen.

Traumhaft schöner Picknickplatz
Beinahe hätten wir hier eine kleine Pause genossen, aber es war doch recht kalt hier oben. Keine hatte ein Feuerzeug zum entzünden des Holzes in der Tonne.
Die Äcker sind schon vorbereitet, möglicherweise auch die Saaten aufgebracht.

Stau auf der A 3 – Der Bergisches Panoramasteig
Nein wir sind nicht schon wieder auf dem Weg nach Hause. Wir stellen nur fest, dass die Wanderwege und Autobahnen mit gleichem Namen auch gleichermaßen stauanfällig sind.

Auf zum Aussichtsturm „Auf dem Lindchen“ – Der Bergische Panoramasteig
Undeutlich schälen sich die Umrisse des Aussichtsturms, dem höchsten Punkt unserer Wanderung, aus dem Nebel. Die Entfernung sieht größer aus, als sie realistisch ist. Ganz deutlich wird aber, dass wir noch einmal kräftig hoch wandern müssen.

Über Lindchen zum Schloss Homburg
Eine Tafel mit kleinen Süßigkeiten zum Mitnehmen und hübsche Häuser säumen den Weg. Dann landen wir endlich am Aussichtsturm. Die Gastronomie hat, wie immer wenn ich dort bin, nicht geöffnet. Schade, wir wollen Kaffee. Da sind wir uns absolut einige.
Wir klettern nicht den Turm hoch, denn die Aussicht ist nach wie vor verhangen. Wenig weiter versucht Aurora sich am Baum Xylophon. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Holzarten ist nicht so groß. Eine Station weiter steht die Tafel mit den Vogelstimmen. Wir sind alle gleich unwissend und drücken immer wieder die Knöpfe. Akustische Laute kann ich nicht gut im Sinn behalten, drum erinnere ich mich heute an keine mehr.
Der Summstein lädt dann aber doch zu einer längeren Erkundung ein. Aurora versenkt ihren Kopf darin und summt, mehrmals. Jepp, klappt, stellt sie fest.
Auf schmalem Waldpfad kullern wir beinahe Richtung Schloss Homburg. Dort suchen Aurora und Kathi noch nach einem Cache. Jutta entdeckt ihn…… Wo wird nicht verraten. Schönere Fotos von Teilen dieser Tour findet ihr hier im Blog. Winterwandern auf dem Klangpfad. Viel Asphalt, aber wunderschön, die Turm Route.
Die dicken Steine – Der Bergische Panoramasteig Schlussakkord
Vom Schloss aus leitet uns wieder ein schmaler Pfad Richtung Holsteins Mühle. Ein Abzweig führt zu den „Dicken Steinen“ Ich bin dort noch nie gewesen. Den Abweig habe ich jedes Mal verpasst. Heute möchte ich dringend dort hin und mit mir Aurora und Jutta. Kathi wird die reservierten Plätze in der Holssteins Mühle warm halten.
Über zahlreiche umgestürzte Bäume erreichen wir die dicken Steine. Sie liegen hier und keiner weiß wieso genau. Sicher ist, sie stammen aus dem Teritiär, sind also viel Millionen Jahre alt. Sie gehören, zusammen mit den Wiehler Tropfsteinhöhlen, zu den geologischen Besonderheiten der Region.
Da sind sie, die dicken Steine. Hier haben sich auch einige Bäume quer gelegt. Überall liegt Geäst.
Zwischen die Abfalleimer haben sich sauber zwei Bäume zum ewigen Schlaf niedergelassen. Wie sorgfältig sie doch den Platz gewählt haben. Bewundernd stehen wir davor. Der Bergische Panoramasteig trägt ja das Wort „Steig“ in seinem Namen. Also steigen wir über die Bäume.


Der letzte Akt – Die Holsteins Mühle
Eines der ältesten Gebäude des Oberbergischen Landes steht mitten im Wald. Die Holsteins Mühle ist ein hübsches Gebäude mit tollen Außeninstallationen. Das sehen wir uns später an. Jetzt gibt es erst einmal viel Kaffee und wenig Kuchen. Außerdem ist auch der Innenraum toll gestaltet.

Der Spruch auf dem Spiegel beruhigt unser sehr kleines, schlechtes Gewissen. Selbstbewusst bestellen wir zum Kaffee auch Kuchen. So sollte doch jede Falte verschwinden können.

Nachdem wir alle die zweite Tasse Kaffee getrunken hatten, machen wir noch einen kleinen Rundgang im Außengelände. Wir können uns leicht vorstellen, wie schön grün es hier im Sommer ist. Draußen sitzen muss hier eine Wonne sein. Es lohnt sich, hier noch einmal zu wandern, da sind wir uns einig.
Rund um die Holstein Mühle sind ebenfalls einige Bäume gefallen. Mit dem Baum im Teich, ist auch die Beleuchtung nieder gegangen. Es wird sicher einigen finanziellen Aufwand erfordern, um alles wieder in Ordnung zu bringen.
Fazit – Der Bergische Panoramasteig
Endlich haben wir alle Besonderheiten entdeckt und erkundet. So landen dann auch noch einige Fotos auf unseren Kameras. Ziemlich flott sind wir wieder in Benroth am Auto. Wir sind uns einig, der Wandertag war klasse. Mit euch lässt es sich prima wandern. Gerne bin ich wieder einmal dabei.
Ganz ehrlich, zum Etappenverlauf kann ich nicht soooo viel sagen. Wir haben so viel gequatscht, Außerdem gefallen mir alle Wanderwege ab Frühjahr besser. Das Wanderjahr beginnt gerade erst, also darf ich geduldig und neugierig sein. Bald geht es also weiter.
Liebe Elke,
du bist ja schnell mit deinem Bericht gewesen! Ein sehr schöner Bericht. Was habe ich gelacht bei der hoch aufgesteckten Planke!
Und bei den Fotos verfliegt völlig der Eindruck, dass wir nicht so tolles Wetter hatten, oder?
Ich lass mir noch etwas Zeit mit meinem Bericht. Nach Fertigstellung des Bonnpfads ist jetzt erst einmal unsere kleine „Karnevalsflucht“ ins Dahner Felsenland dran.
Es war super schön mit dir und wir freuen uns alle auf eine Fortsetzung des Weges mit dir.
Liebe Grüße
Aurora
Hi hi, ja die Planke war echt witzig. Diese Schnelligkeit ist selten geworden, aber hier wollte ich die Eindrücke zeitnah „verwursten“. Bei mir liegen noch so viele ungeschriebene Beiträge auf Halde, da habe ich noch viel vor mir.
Es war richtig klasse euch kennen gelernt zu haben und ich freue mich auch auf eine Fortsetzung.
Liebe Grüße
Elke