Wandern in der Region um die Rurtalssperre und Nideggen sind für mich immer ein Genuss. Heute verzichte ich auf die Buntsandsteinroute und starte in Schmidt mit dem Ziel viele offene Flächen vorzufinden und wenig Wald. Dabei erkunde ich Aussichten wie die Hubertushöhe und SimonsleyViel zu lange war ich nicht mehr hier, schon weil die Anfahrt geraume Zeit über Landstraßen führt und das bei Schnee und Eis für mich ein KO-Kriterium ist. Kopfkino und oft überflüssig, ich weiß.

In Schmidt geht es los

Ich habe Glück, die Straßen sind relativ leer, Schnee und Eis wird mir erspart und auch die Autobahnfahrt ist, dank vorausschauender und rücksichtsvoller Fahrweise aller, eine entspannte Angelegenheit.

  • Start/Ziel: Schmidt, Monschauer Str. an der Hubertuskirche
  • Alternativstart: Wanderparkplatz Scheidbaum,  N50° 39.376′ E6° 26.074′
  • Streckenlänge: 10 km
  • Höhenmeter: 230 m
  • GPS Track
  • Einkehrmöglichkeiten in Schmidt

Eine Weile muss ich durch den Ort, bis ich am Rande von Schmidt auf Feldwegen unterwegs sein darf. Wenn mich nicht alles täuscht, wächst Winterweizen. Welch eine Überraschung für mich, er ist reif, wiegt sich im Wind und suggeriert zumindest optisch Sommergefühl.

Ist den wirklich Winter in der Eifel?

Überhaupt habe ich momentan das Gefühl, dass Außentemperatur und Jahreszeit so gar nicht zum Erscheinungsbild der Region hier passen. Die Wiesen haben ein frisches Grün, einige immergrüne Sträucher in den Gärten suggerieren auch eine fortgeschrittene Jahreszeit, dazu der ungewohnt blaue Himmel. Das veranlasst zum Schwärmen.

Nideggen Schmidt Runde (11)
Ein Winter der wie Frühling angezogen ist

Nideggen Schmidt Runde (12)

Wanderparkplatz Scheidbaum – Richtung Hasenfeld

Nideggen Schmidt Runde (16)Eine viel attraktivere Parkmöglichkeit und Startmöglichkeit dieser Runde bietet der Wanderparkplatz Scheidbaum. Hier lässt sich auch in Ruhe und mit Sitzmöglichkeit am Ende der Tour das Schuhwerk wechseln und gedanklich vom Wandertag Abschied nehmen.

Wer allerdings an einer Einkehr interessiert ist, mag in Schmidt selber einen sinnvolleren Start finden. Diese Frage stellt sich mir nun nicht mehr, also wandere ich zügig weiter.

Der Blick in die Weite der Landschaften im Naturpark Eifel entzückt das Auge und die Seele. Meine Wanderstiefel sind nicht ganz so erfreut über die gebotenen Bodenverhältnisse. Regen und Schnee haben dem Boden zu viel abverlangt, er ist satt und mag nicht mehr trinken.

Um den Buschfelder Hof zur Rurtalsperre

Dieses herrliche Wetter motiviert zum Seitensprung, also biegeich, nachdem der Buschfelder Hof umrundet ist, von der vorgegebenen Route etwas ab und besuche auf Aussicht hoffend, vorzeitig Richtung Rurtalsperre ab, ein Abstecher der Hin- und Rückweg auf gleichem Weg erfordert.

Hoch über dem Ufer der Rurtalsperre

Typisch für Kiefer bewachsene Wälder ist, dass sie es meist erlauben trockenen Fußes auf den Wegen unterwegs zu sein. An warmen Tagen strömt einem zudem ein betörend mediteraner Duft in die Nase. Nun ja, heute bei 6 Grad duftet nichts ;-)

Aber auch die Mischwälder sind hier sehr schön zu gehen. Dicke Herbstlaubteppiche breiten sich auf den Wegen aus. Breitere Forstwege wechseln mit schmalen, attraktiven Pfaden. Immer wieder schimmert die Rurtalsperre durch die kahlen Bäume.

Hubertushöhe und Simonsley

Dieser nördlich gelegene Streckenbereich punktet sehr positiv mit zahlreichen Aussichtspunkten wie die Hubertushöhe und Simonsley. Wenn die Witterung charmant mit Wärme lockt, macht eine Rast an diesen Plätzen den Wandertag rund.

Nideggen Schmidt Runde (55)
Hubertushöhe

Langsam wird der Wald voller, Herden an Wanderwütigen ziehen munter plappernd über die Wanderwege. Teilweise sind sie gekleidet als wollten sie in der Stadt einkaufen gehen, so gar nicht outdoor. Vielleicht bin ich auch all zu häufig overdressed :D

Leider viel zu schnell wieder an der Hubertus Kirche

Die zehn Kilometer sind so schnell gelaufen, bei dem Wetter hätte ich eine längere Runde wählen können. Ich habe solch eine Sehnsucht nach langen Wandertagen.

Auf der Rückfahrt Richtung Heimat lockt mich der Anblick der Burg Nideggen zum kurzen Stopp. Ein paar Fotos und dann geht es endgültig heim.

Nideggen Schmidt Runde (95)
Burg Nideggen

Fazit

Eine nette kleine Runde, die bei gutem Wetter richtig gute Laune macht. Wenn dann auch die Bäume wieder Laub tragen, steht einem Wohlfühlen auf diesem Weg nichts entgegen. Er lässt sich rundherum noch um einige Kilometer verlängern, damit sich eine längere Anfahrt auch lohnt.

8 Kommentare

  1. Liebe Elke,
    auch bei dir punktet der blaue Himmel und der Sonnenschein!
    Was noch gut am Winter ist: manch einen schönen Ausblick auf den Rursee hättest du nicht gehabt, wären die Bäume belaubt gewesen :-)
    Stell dir vor, ich habe gerade eben einen Kurzurlaub im Nordschwarzwald gebucht! Ich hab da ein Schnäppchen in der Nähe von Freudenstadt gefunden und könnte so wie du diese Gegend auch mal näher kennenlernen. Da freu‘ ich mich schon drauf!
    Liebe Grüße
    Aurora

    1. Oh wie schön, wann wirst du im Schwarzwald sein?
      Und ja, die Ausblicke hat man oft nur im Winter.

      Ganz liebe Grüße
      Elke

  2. In Schmidt war ich schon öfters … durchgefahren. ;-) Daß es dort so schöne Aussichtspunkte gibt, wußte ich gar nicht. Muß ich mir irgendwann mal ansehen.
    Was ich Dir noch empfehlen könnte, wäre (ein bißchen südlicher) die Talsperre Robertville mit der Burg Reinhardstein im Tal der Warche. Liegt kurz hinter der Grenze auf belgischem Gebiet. Sehr hübsch dort mit einigen Wandermöglichkeiten.

    1. Oh ja Rainer,
      die Gegend um Raeren steht schon länger auf meiner Wanderliste, ist nur auch recht weit zu fahren. Überhaupt die Gegend um „Weißen Stein“ bietet ja auch oft Schnee in guter Höhe.
      Hach ich will loshooooos

      1. Raeren ist weiter nördlich. Robertville/Reinhardstein liegt am Südrand des Hohen Venns. Von Monschau aus recht zügig zu erreichen.

        1. Aaaaaahaaaa öhm dann habe ich da etwas anderes auf dem Schirm gehabt. Die Ecke fehlt sowieso auf meiner Wanderkarte… Das sollte sich ändern.

  3. Tolle Ausblicke! Ich war selbst noch nie in Schmidt oder im geschichtsträchtigen Hürtgenwald. Aber was nicht ist, kann noch kommen ;-) Ja, der Februar punktet mit herrlich sonnigen Tagen nach den düsteren Wochen, die wir diesen Winter hatten. Das Licht ist Genuss pur!

    1. Ah, Hürtgenwald ist auch mal wieder eine Idee. Mal schauen, wann ich das angehe, dort sind ja größere Waldgebiete mit möglichen Sturmschäden. Hach ja, die Sonne tut so gut. ;-)

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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