Es war einmal Anfang Juni 2023, als ich mich zum Nohner Wasserfall und zur Burgruine Neublankenheim begab. Ja so lange ist es her, dass ich ein paar Tage Erholung in der Eifel bei Sandra und Volker erleben durfte. Arft, ein Ort an dem ich mich zu Hause fühle. Dort zieht es mich seit vielen Jahren immer wieder hin. Zu diesem besonderen Zeitpunkt war der Aufenthalt wie ein Heilbrunnen für Körper und Seele. Danke ihr beiden….
Es ist ja kaum zu glauben, aber die Burgruine Neublankenheim habe ich noch nie aufgesucht, oder ich erinnere mich nicht daran. Das steht als erster Programmpunkt auf meiner heutigen Liste. Aber jetzt gibt es erstmal grundsätzliche Informationen.
Nohner Wasserfall und Burgruine Neublankenheim
- Anfahrt Burgruine: Üxheim, 54579 auf der L70
- Anfahrt Wanderungen Nohner Wasserfall: Nohner Mühle 2, 54578 Nohn
- Streckenlänge: 9 km (lt. Garmin)
- Höhenmeter 155 m
- GPS Track
- Einkehrmöglichkeit an der Nohner Mühle (gefällt mir persönlich sehr gut)
- Eine Winterwanderung, vor allem wenn der Wasserfall gefroren ist, empfehle ich.
- Wer im Sommer auf die 20 km Runde gehen möchte, der schaue hier im Blog
- Urlaub in der Eifel planen geht auch gut über die Seiten der Eifeltourismus GmbH
Station 1 – Burgruine Neublankenheim
Beinahe hätte sie es nach NRW geschafft, dafür fehlen aber ein paar Meter, genauer gesagt 150 m. Das war ganz schön knapp. So bleibe ich am heutigen Tage mit meinem Blogbeitrag in einem Bundesland, nämlich Rheinland Pfalz.
Die Burgruine ist zumindest in Teilen ihrer Entstehung noch im Dunkeln liegend. Grabungen, die darüber mehr Auskunft geben könnten, wurden bisher nicht durchgeführt. 1341 stand sie, das ist wohl ziemlich sicher. Sie ragt mit ihrer Nase nur so weit über die Baumkronen, dass sie von unten im Sommer leicht übersehen wird. Die Ruine ist als Kulturdenkmal ausgewiesen, steht also unter Denkmalschutz.

Aus dem Heimatjahrbuch Vulkaneifel gekläut habe ich folgende Schilderung einer Sage:
Wie wohl bei jeder alten Burg, rankte sich auch eine Sage um ein „Geheimnis der Burg Neublankenheim“, die in einem Schulaufsatz des letzten Jahrhunderts eines/r unbekannten Autors/Autorin, laut der Überlieferung wie folgt aufgeschrieben wurde: „In unserem Gemeindewald stehen, verlassen von der Welt, ein paar alte Burgruinen. Niemand ahnt, was sich in diesen Mauern, wo jetzt die Vögel nisten, vor einigen hundert Jahren zugetragen hat. – Der Graf von Blankenheim hatte eine junge Tochter. Sie hatte ihr Herz an einen jungen Knecht in Ahrdorf verschenkt. Der Graf jedoch ließ nicht zu, dass seine Tochter einen armen Knecht heiratete. Welch große Schande wäre das für sein hohes Geschlecht gewesen. Vor Zorn ließ ihr Vater sie in einen einsamen Turm einsperren, wo sie nach einiger Zeit lebendig verhungerte. Wenn der Uhu dann um die Burg Neublankenheim schreit, sagen die Leute: Der Knecht ruft seine Liebste.“
- Die Burgruine Neublankenheim ist eine Station des Eifelkrimi-Wanderweges
Info: Tourist-Information Hillesheim, Tel. 0049 6591 13 3300 - Ein Buch kann ich empfehlen: 50 Entdeckungen im Ahrtal von Karin Joachim, dort ist auch diese Burgruine erwähnt
Nicht weit von der Burg entfernt beginnt nun meine kleine Wanderung.
Nohner Wasserfall – Runde
Ein kurzer Weg vom großen Parkplatz führt zur Nohner Mühle. Felswände ragen hoch in die Landschaft.


An der Nohner Mühle vorbei wandern wir am Ahbach entlang. Der Bach wird uns bis zu seinem Kontakt mit dem Mühlenbach (Zufluss zum Ahbach) auch erhalten bleiben, mal näher, mal weiter weg. Einen kleinen Abstecher erlauben wir uns, hier ist das Bächlein ein Stück kanalisiert.
Schmale Pfade zum Nohner Wasserfall
Der jetzt kommende Teil meiner heutigen Runde ist besonders schön. Schmale Pfade, teilweise mit großer Sorgfalt zu begehen, winden sich am Ahbach entlang.

und dann erblicke ich am heutigen Tag erstmals das begehrte Fotomotiv, den berühmten Nohner, bzw. Dreimühlen Wasserfall. Hier fällt das Wasser des Mühlenbach aus einer Höhe von 4 – 6 Metern und 12 Metern Breite in den Ahbach.

Es war in den letzten Wochen recht trocken, der Wasserfall führt deshalb nicht so reichlich Wasser. Imposant ist er dennoch.

Weit schauen ist jetzt angesagt
Wir folgen nun eine Weile den Wegesymbolen des Eifelsteig, den ich im Jahr 2019 in weiten Teilen erkunden durfte. Dass ich vor dieser dusseligen Infektion tatsächlich solche Strecken bewältige lässt eine gewisse Traurigkeit aufkommen. Doch es ist, wie es ist und so entdecke ich auf kurzen Strecken weiterhin die Natur unseres Landes.



Der Weg der Steinbrüche
Neben der wunderschönen Natur und mittendrin ragen die Zeichen der Steinbrüche auf. Da wo die LKW einfahren, schütze ich meine Kamera vor den starken Staubentwicklungen.
Urkundlich belegt ist der Kalk- beziehungsweise Dolomitstein-Abbau im Raum Ahütte seit 1833, als die Familie Müller mit einem Steinbruchbetrieb begann.
Bei Üxheim-Ahütte wurde im Jahr 1919 Auf Eich ein Steinbruch zur Förderung von Dolomitstein eröffnet.
1921 errichteten die Brüder Schneider zwei Kalköfen und begannen mit der Branntkalkproduktion. Trotz anfänglichen Schwierigkeiten wurde 1936 ein Schachtofen gebaut und Portlandzement (Wotan-Zement) hergestellt.
Da man zum Bau des Westwalls große Mengen Zement benötigte, wurde schon 1937 ein zweiter Schachtofen errichtet. Nach dem Krieg mußte man sich wegen Kohlenmangel auf die Herstellung von Düngekalk (gemahlener Kalkstein) beschränken.
Seit 1964 kamen eine Zementmahlanlage, ein moderner Drehrohr- und Mehrkammerschachtofen sowie Silos für die Zement- und Branntkalkproduktion hinzu. (Seite der Kulturgüter Region Trier)
Ein wenig schattiger tut gut
Die Wegeteile mit schattigem Waldanteil gefallen mir, aber auch Jana, sehr gut. Die Temperaturen sind ganz gut gestiegen und die Mittagswärme sorgt für die ersten Perlchen auf der Haut. Am Rand von Niederehe nähern wir uns kontinuierlich wieder unserem Ausgangspunkt.
Die Natur hat es auch hier schwer. Fichtensterben durch Borkenkäfer, trockene Böden die nach Regen dürsten, wenige Insekten (vor allem Schmetterlinge fehlen in diesem Jahr), Zeichen einer ausgehungerten Natur.
Der Schlussakkord ist weniger attraktiv, führt er doch über einen laaaaangen Teerweg.


Eine erholsame Einkehr gönnen wir uns noch. Für Jana gibt es eine Handvoll Futter und eine Schüssel Wasser. Mir gönne ich eine leckere Waffel und den obligatorischen Kaffee.
So endet ein sehr schöner, gemütlicher Tag. Am Ende einer solchen Tour wünsche ich mir stets sie wäre etwas länger gewesen. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass es gut war.
Lange hat´s gedauert, bis ich diesen Beitrag angepackt habe. Nun ist es vollbracht.
Viele liebe Grüße aus dem verregneten Leverkusen, am 27. Oktober 2023
Elke und Jana
Der Wasserfall hat schon mal schlimmer ausgesehen, oder? Scheint sich erholt zu haben. In der Mühle sind wir auch schon ein paar mal eingekehrt. Auf jeden Fall schöne Gegend. Als wir den Eifelsteig wanderten, mussten wir wegen Sprengung 20 Minuten warten da oben.
Zu dem Zeitpunkt, als die oben alles weggeschnitten hatten, sah der Wasserfall ganz schlimm aus. Der hat sich tatsächlich gut erholt.