Zwischen blühenden Rapsfeldern und Kalkmagerrasenflächen zu wandern ist schon ein Vergnügen. Diese Eindrücke lassen sich mit dem Anblick des Naturdenkmal Hippelsteinchen, einem Dolomitfelsen verbinden. Die Getreide- und Wiesenflächen zwischen Gönnersdorf und Jünkerath durchschlendern rundet das Wandern unter freiem Himmel herrlich ab. Besonderheiten sind aber die Orchideenwiesen in Gönnersdorf.

Orchideenwiesen in Gönnersdorf

  • Start/Ziel: Gönnersdorf, Zum Hirdenberg, 54584 Orchideenwiesen oder Tüschwiesen
  • Streckenlänge: 11,8 km
  • Höhenmeter: 180 m
  • Keine Einkehrmöglichkeit im Wegeverlauf

Es ist noch etwas früh für die Orchideenwiesen in Gönnersdorf, denn Hummel- und Fliegenragwurz blühen erst im Juni so richtig. Ich war vor sechs Jahren schon einmal hier. Unglaublich wie die Zeit verfolgen ist, denn eigentlich wollte ich bereits ein Jahr nach dem Erstbesuch eine Wiederholung einplanen. Schaut hier der Blogbeitrag

Die Orchideenwiesen in Gönnersdorf
Blick auf die Rapsfelder und die Kalkmagerrasen

Der Raps steht auf großen Feldern immer noch in voller Blüte. Rechts von mir ragen Wacholder auf den Kalkmagerrasen. Das ist der erste Anblick und schon wallt Vorfreude auf. Vor mir auf dem kleinen Parkplatz steht ein Auto aus Leverkusen, witzig.

Meine Strecke wird heute etwas sehr kreativ sein, nur eine grobe Planung existiert, den Rest überlasse ich meinen spontanen Wünschen. Damit fährt man hier sehr gut, die Streckenlängen lassen sich prima persönlichen Wünschen anpassen.

Orchideenwiesen in Gönnersdorf
Viel Raps und merkwürdige Zelte dazwischen

Wenn Rheinländer ins quasseln kommen

Kaum 800 Meter habe ich schlendernd und fotografierend zurück gelegt und schon winkt eine längere Pause. Ein Paar aus Köln, er mit Kamera bewaffnet, kommt mir entgegen und wie das bei Rheinländern so ist, in Nullkommanix ist man im Gespräch. Corona und die Auswirkungen auf das menschliche Verhalten sind ebenso Thema wie Urlaube, die Schönheiten der Eifel und die Vorteile des Rentendaseins in dieser Zeit.

Naturdenkmal Hippelsteinchen
Naturdenkmal Hippelsteinchen

Beinahe eine Stunde stehen wir dort am Naturdenkmal Hippelsteinchen und ich erfahre, was es mit den merkwürdigen Zelten im Raps auf sich hat. Hier werden nämlich Insekten gezählt. Auch die Mär vom Hippelsteinchen erfahre ich hier.

Es heißt, dass derjenige der an diesem Naturdenkmal einschläft damit rechnen darf, dass Aufgaben die er zu erledigen hat vollbracht sind, wenn er wieder erwacht. Voraussetzung ist, dass das Hippelsteinchen sich um 180 Grad gedreht hat. Der Eifelbildverlag erzählt von einer anderen Geschichte. Solche Orte regen der Menschen Fantasie an und glücklicherweise oft auch in eine positive Richtung.

Ins Gras beißen für den Naturschutz

Die Kalkmagerrasen können nur so bleiben wie sie sind, wenn sie ordentlich gepflegt werden. Was hierfür nötig ist, wird auf der Tafel beschrieben. Später im Jahr, vermutlich nach der Orchideenblüte, grasen hier nämlich die lebenden Rasenmäher.

Informationstafel am Kalkmagerrasen
Arbeit für die Schafe und den Menschen

Während ich langsam und mit wachsamen Blick an den Wiesen vorbei zockele, hoffe ich auf Orchideenfunde. All zu viele sind es nicht, wohl auch wegen der Trockenheit. Die vorangegangenen Gespräche waren so erfüllend, dass es mir sowieso schwer fällt sofort umzuschalten. Die Beiden sitzen auf dem Bänkle und ruhen sich vom langen Stehen aus. Das ist Genuss pur. Rentner sein ist toll!

Orchideenwiesen Gönnersdorf
Blick zurück

Die Suche nach den Eifelschätzen

An schattigen, etwas feuchten Standorten werde ich dann doch fündig. Auch den „Hängenden Mann (Ohnsporn)“ kann ich in Knospenform finden.

Ohnsporn
Ohnsporn oder Hängender Mann

Oberhalb der Kalkmagerrasen laufe ich einen schmalen Pfad entlang. Herrlich der Blick auf Gönnersdorf, aber auch auf die Rapsfelder unter mir.

Blick auf Gönnersdorf
Blick auf Gönnersdorf
Knatsch gelb die Rapsfelder
Knatsch gelb die Rapsfelder

Und dann finde ich doch noch eine hübsche Ansammlung schöner Breitbättriger Knabenkräuter. Ich hoffe, dass ich sie richtig bestimmt habe.

Von den Orchideenwiesen in Gönnersdorf in die Felder

Die heutige Tour läuft überwiegend über Wiesen- und Feldwege. Sie punktet so mit grenzenlos herrlichen Aussichten. Die Trockenheit der Böden ist allerdings ein trauriger Anblick. Wo bleibt der wichtige Regen für die Landwirtschaft?

Trockener Boden
Selbst Dauerregen wird eine Weile brauchen, um diese Böden wieder zu durchfeuchten

Viel zu erzählen gibt es nicht, außer dass über mir ein Milan schwebt, ich um das Naturschutzgebiet ‚“Auf den Langen“ wandere und immer wieder herrliche Aussichten genieße. Nicht immer ist die Streckenführung optimal, aber ein Ausweichen ist ohne Abbiegemöglichkeiten nicht gegeben.

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Tierisch was los hier

Von Insektensterben habe ich gestern auf der Traumschleife Ehrbachklamm schon wenig gespürt, hier versammelt sich auch einiges an kleinen Fliegern.  Auf meinem Rückmarsch Richtung Gönnersdorf erblicke ich rechts von mir noch einmal ein großes Wacholdergebiet. Das merke ich mir für einen weiteren Besuch in der Region vor. Über den Feldern flattert singend eine Feldlerche. Plötzlich stürzt sie herab und bleibt am Boden, wie ein Greifvogel. Ich nehme mir vor nachzuschauen was diese Vögel so konsumieren.

Wikipedia erklärt mir das Verhalten wie folgt:

Der Flug der Feldlerche ist sehr spezifisch. Der Vogel klettert sprichwörtlich an seinem Lied empor. Dabei steigt er unentwegt trillernd im Spiralflug in Höhen zwischen 50 und 100 Meter, verharrt lange Zeit in der Luft und fliegt dann plötzlich wieder herab, das letzte Stück mit angelegten Flügeln. Ihren Gesang unterbricht sie dabei nicht. Kurz über dem Boden entfaltet sie ihre Flügel und fängt den Sturzflug ab

Rasten heißt nicht rosten

Am Ortsrand von Feusdorf entdecke ich einen herrlichen Rastplatz. Mit dem Blick auf den Ort und in die Landschaft bin ich beschenkt, mit meinem etwas mageren Frühstück (Stulle und Apfel) auch.

Rastplatz bei Feusdorf
Rastplatz bei Feusdorf

Noch einmal Orchideen

Unverhofft entdecke ich an den Wiesen wieder reichlich Orchideen und einen süßen kleinen Schmetterling oder Falter. Ich krame mein Makroobjektiv heraus und wechsel ausnahmsweise mal, um diese Schöneheiten auf den Chip zu bannen.

Orchideenwiesen in Gönnersdorf
Orchideenwiesen in Gönnersorf

Zwischen Wald und Feld

Das einzige Waldstückchen zeigt sich dann auch gleich von der garstigen Seite. Ein paar große Bäume haben sich auf den Wanderweg gelegt, sodass mir nichts übrig blieb, als in die Botanik auszuweichen.

Flächen vor Feusdorf
Bunte Acker- und Wiesenflächen
Quer liegender Baum
Störrischer Baum
Wohnhaus Gönndersorf
Herrlich oder?
Rapsfelder vor den Kalkmagerrasen Gönnersdorf
Noch einmal Rapsfelder

Das waren die Orchideenwiesen in Gönnersdorf

Tja und dann war mein kurzer Ausflug auch schon am Ende angelangt. Inzwischen weiß ich, den Eiflern bleibt nichts verborgen. Mein Auto wurde gesichtet und fotografiert. Mir hat es wieder einmal gefallen, bei euch in der Eifel.

4 Kommentare

  1. Eine schöne Wanderung die Du dort beschreibst. Vielleicht sollte ich es auch mal mit einem Nickerchen unter dem sich dann hoffentlich drehendem Stein versuchen.
    Lg
    Helmut

  2. Einfach wunderschön die Bilder und Landschaften! Ich beneide Euch schon ein wenig um Eure neugewonnene Freiheit. Auch ich weiß, wo es Orchideen zu bestaunen gibt aber darf (noch) nicht hin. Sowieso ist hier in Belgien (und Holland) unter Wanderbloggern sehr viel Polemik/Streiterei über das, was erlaubt ist und was nicht. Viele scheren sich einen Dreck drum und bloggen lustig über ihre Wanderabenteuer, als wenn es keine Beschränkungsmaßnahmen gäbe. Andere halten sich an die Maßnahmen und regen sich auf/oder lassen es sein. Vor Corona habe ich bewusst das Auto vermieden für Streckenwanderungen, jetzt darf ich keine Ö.V. benutzen für Erholungszwecke. Oder doch? Immer mehr meinen ja, viele meinen nein… Hoffentlich hat der Spuk bald ein Ende und können wieder uneingeschränkt wandern und darüber bloggen.

    1. Oh je ihr habt aber auch schwere Einschränkungen hinzunehmen und hier protestieren sie und beschweren sich so aggressiv.
      Ich hoffe auch, dass ein Weg aus all dem gefunden wird, damit wir alle wieder mit Freude tun können, was uns so am Herzen liegt. Hier in Deutschland haben wir so so so viel Glück.

      Ich drücke euch feste die Daumen!
      Liebe Grüße
      Elke

  3. Guten Morgen,

    ein sehr schöner Blog, Gratulation.
    Und Danke für das nette Gespräch, hat auch uns Freude bereitet.

    Herzlichen Gruß aus z.Zt. Gönnersdorf

    Renate und Holger Verheyen

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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