Das Frühjahr gewinnt allmählich die Oberhand und scheucht den Winter dahin, wo er hingehört, nämlich in die Vergangenheit.

Überall grünt und blüht es, die Vogelwelt macht unmissverständlich klar, dass die Zeit der Brut und Aufzucht einer nächsten Generation auf dem Jahresplan steht. Heute strahlt über all dem auch eine herrlich wärmende Sonne, sodass es unmöglich ist den Tag in Innenräumen zu verbringen, sofern nicht zwingend erforderlich.

Rheinsteig Spaziergang

  • Start: Burg Ockenfels in Linz Am Rhein
  • Streckenlänge 6,5 km
  • Höhenmeter: rd. 200 Meter
  • GPS Track

Ich packe mir Spike ins Auto und fahre ins geliebte Linz am Rhein und dort zur Burg Ockenfels, ein Ort der für mich etwas ganz besonders beruhigendes ausstrahlt.

Leider ist die Zufahrt unten durch den Ort Linz gesperrt, sodass ich einen ziemlichen Umweg in Kauf nehmen muss, um dort hin zu kommen, irgendwann erreichen wir jedoch den Parkplatz ein Stück unterhalb der Burg und ich genieße erst einmal den Blick über den Ort und über die schmucken Häuser hier.

Heute wird es wieder einmal nur ein Spaziergang sein, so ganz will mein Gehapparat nicht in die Gänge kommen. Offensichtlich bedarf es dieses Mal etwas mehr Geduld, bis wieder richtig ausgedehnte Wanderungen möglich werden.

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Burg Ockenfels in Linz am Rhein

Auf der rechten Seite des Burgtores, das heute fest verschlossen ist, führt der Rheinsteig hinauf auf die Wiesen, die samt und sonders zum Burggelände gehören und nicht von Wanderern betreten werden sollen.

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Ein schmaler Pfad wurde angelegt, um den Rheinsteig durch diese attraktive Fläche zu führen und damit tun uns sowohl die Burgherren als auch die Rheinsteiger einen riesigen Gefallen. Ich liebe diesen Ort, der im Frühjahr blühende Obstbäume aufweist und im Herbst mit den Früchten lockt, die uns jedoch nicht gehören.

Ein Blick auf die wunderschönen Gefäße und Dekorationsgegenstände ist uns jedoch erlaubt und davon mache ich reichlich Gebrauch.

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Von oben den Rhein gucken

Der Rhein liegt tief unter uns und nicht weit entfernt sehe ich den Fahranleger Linz/Kripp. Wer gerne historische Stadtkerne betrachtet, sollte sich unbedingt die Linzer Innenstadt anschauen. Samstags und Sonntags ist dort der Bär los, wen das nicht stört…auf auf es gibt viel zu entdecken. Darauf komme ich am Ende dieses Berichtes noch einmal zurück.

Nun werden wir erst einmal spazierwandern und folgen dem kleinen Weg, der an einem alten Herrenhaus (wohl in Beisitz der Firma Birkenstock) vorbei.

Seit Jahren wuchert es zu, wird immer mehr vor unbefugten Eindringlingen gesichert, die unten liegenden Fenster- und Türöffnungen sind zugemauert.

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Das alte Herrenhaus

Vor einigen Jahren war ich erstmals hier, damals konnte man noch tief in die Ruine herein schauen, sogar dicht heran treten. Heute übt es auf mich weiterhin eine ungeheure Faszination aus und so streife ich einmal um das Grundstück herum und fotografiere was eben ein Foto geben könnte.

Ein wenig gruselig ist es schon und irgendwie bin ich froh, dass ich nicht näher heran komme. Hinter dem Gebäude befinden sich noch einige Gartenlauben, die man nur im tiefsten Winter ohne jegliches Laub betrachten kann.

Wir ziehen weiter, Spike voller Freude über die Frühlingsgerüche, die er sich per Wälzerei ins Fell verteilt. Glücklicher Hund, aber auch müder Hund, der sich inzwischen bei jeder Gelegenheit niederlegt.

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Ockenfelsrunde (22)Auf der anderen Rheinseite, ein ganzes Stück entfernt, erkenne ich die Apollinariskirche  Remagen. Dort verläuft der Rheinburgenweg und eine wunderschöne Rundwanderung die Apollinarisschleife

Wir bleiben auf schmalen Wegen unterwegs und werden durch ein kleines Tannenwäldchen geführt, wandern weiter bergab, hinunter in den Ort, wo hochnäsige Steinfiguren auf Gartenzäunen sitzen. Sie sitzen schon Jahre dort und haben sich mir noch nie namentlich vorgestellt, ziemlich stumm die Damen.

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Bald stecken wir wieder in der Natur und ich wähle den mir bekannten Pfad an der Hangkante zum Rhein hin. Der ist so wunderschön, aber er ist auch verflixt schmal. Da wir sowieso langsam unterwegs sind kann nicht all zu viel passieren.

Das Frühjahr bringt Farbe

Die Schlehen blühen, sie strotzen geradezu dem zurück liegenden Winter den Rang ab und das macht doch glücklich oder? Mich auf jeden Fall. Die Wiesen stehen schon hoch, einige Gartenbesitzer haben schon ein erstes Mal gemäht.

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Da hinten, auf der anderen Rheinseite, wieder die Remagener Kirche

Am Ende dieses Traumpfades erscheint eine Brücke, die uns nach Kasbach bringt. Eine Bank noch vor der Brücke lädt zur ersten Rast ein, die wir genießen, weil die Sonne schon wärmend scheint und weil der Blick weit den Rhein hinunter schweifen kann, Raum hat zum entdecken und zum schwärmen.

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Kasbach und seine Vorgärten

Kasbach ist süß. Nett geschmückte Vorgärten laden zum übern Zaun schauen ein.

Jetzt, da die Magnolien in voller Blüte stehen, teilweise schon Teppiche von Verblühtem unter den Bäumen liegen, wirkt das kleine Örtchen noch viel lauschiger.

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Nun steht uns ein ziemlich anstrengender Aufstieg bevor, den ich schon x-Mal gemeistert habe, noch nie aber mit einem derart zerschossenen Rücken. Na das kann was geben.

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Da schauen wir uns doch erst einmal ganz gemütlich das Grün- und Buntzeug hier an, warten genüsslich auf das uns entgegen kommende Wanderpaar und schlendern laaaangsam zur Treppe.

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Spike schwächet schon vor dem Aufstieg, ihm sitzt sein wärmender Pelz im Nacken, den er nicht ablegen kann. Da habe ich mit Jacke und Weste einen deutlichen Vorteil. Übrigens hat sich hier die Gemeinde ins Zeug gelegt, denn beim letzten Aufstieg gab es hier noch ein brüchiges Holzgeländer.

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Ein Blick zurück gewährt die nötige Atemluft

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Am Ende der Treppe angekommen steigt der Pfad weiterhin an. Der Ginster beginnt mit der Blütezeit. Das muss ich unbedingt Tanja erzählen, die alte Ginstertante. Die schnüffelt nämlich gerne daran.

Der dunkle Nadelwald

Das nun folgende Tannenwäldchen leidet unter massivem Nadelverlust und trotzdem, es wirkt unfassbar schön. Die Sonne kitzelt den Erdboden, lässt Spike in sanftes braun getaucht erscheinen.

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Die Baumfüße finde ich originell, ich liebe skurrile Baumriesen.

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Wieder laufen wir ein Stück über Ortsstraßen und landen an diesem Haus, dessen Besitzer genau das tun, was auf dem Häuschen geschrieben steht. Sie nutzen den Tag und sie sind freundlich. Nach einem kleinen Plausch ziehen wir weiter.

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Rückkehr zur Burg Ockenfels

Und wieder sind wir unten in Kasbach und begeben uns schon wieder auf den Weg zurück zur Burg Ockenfels. Sechs Kilometer nur? Es kam mir vom Erlebniswert so viel mehr vor und so bin ich nicht traurig, dass die Strecke nicht sonderlich lang war und bei Leibe auch nicht neu.

Unter der großen Eisenbahnbrücke der Kasbachbahn schlendern wir hindurch und wieder hinauf auf die Höhen, immer schön dem Rheinsteigsymbol folgend, dem wir auf der heutigen Strecke immer wieder begegnet sind. Wer es sich bequemer machen möchte, läuft unten am Bache entlang, auf dem Rheinhöhenweg und landet am Ende dort, wo wir nachher auch enden.

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Einen kleinen Bogen machen wir noch, um die St. Donatuskirchen zu sehen, wandern dann wieder hinauf zur alten Hausruine, erreichen sobald wieder die großen Wiesen der Burg.

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Wie versprochen gibt es jetzt ein paar Anregungen für Unternehmungen in der näheren Umgebung.

  • Besichtigung Linz am Rhein
  • Besichtigung Burg Linz, die 1365 erbaut wurde und im Jahre 1985 umfangreiche Sanierungen erfuhr.
  •  Folterkammer Linz, eine wirklich gruselige Angelegenheit und gleich nebenan
  • Besichtigung der römischen Glashütte
  • Kleiner Abstecher mit der Fähre hinüber nach Kripp und dort den Rhein hinunter radeln oder laufen. Mit dem Rad bis nach Bad Godesberg, ein wirklich sehenswerter Ort mit schöner Rheinpromenade.
  • Eine Fahrt mit der Kasbachtalbahn
  • Audiotouren mit dem Rad
  • In Linz sind 15 Kurzwanderwege mit „LZ“ Symbol ausgeschildert. Bisher bin ich ihnen nur teilweise begegnet und war über diese Teilstrecken stets begeistert. Künftig werde ich hier wohl häufiger unterwegs sein. Entsprechende GPS Tracks gibt es unter http://www.linz.de
  • Zu Mountainbike und Radtouren sind ebenfalls einige interessante Vorschläge dort zu finden.


2 Kommentare

  1. danke für diesen wunderschönen bericht, liebe elke! auch „kleine“, vertraute runden ohne spektakuläre Höhepunkte können sehr schön sein (zumal in den ersten tagen des frühlings), wenn die freie zeit oder die gesundheit keine ausgedehnten wanderungen zulassen..

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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