Auch heute wandele ich auf einer selbst gebastelten Tour. Einer meiner Blogleser hatte nach einem Steinbruchstollen an einem See im Siebengebirge gefragt. Diese Höhle sollte sich in einer Basaltwand befinden. Nun ja, ich wusste es nicht, wohl aber Inge, die bei Facebook die Seite „Wir sind Rechtsrheinisch“ betreibt. Sie kennt diese Gegend wie ihre Westentasche. Etliche Seen bevölkern das Siebegebirge, unter anderem der Steinbruchseen Dornheckensee, Blauer See und Märchensee.
Irgendwie hatte ich es geahnt, dass diese Höhle am „Blauen See“ zu finden ist. Inge spricht sogar von drei existierenden Höhlen. Ich freue mich, dass ich dem anfragenden Leser eine Antwort geben kann, aber nun möchte ich auch selber sehen was es dort zu sehen gibt.
Die Steinbruchstollen in den Basaltwänden im Siebengebirge
Grob plane ich, auf dem Rheinsteig und Rheinhöhenweg ab: für Navigationsgeräte: Parkplatz Oberkasseler Str./ Rheinhöhenweg) zu wandern. Hier schonmal mein GPS Track.
Hier ist auch einer der Startpunkte für den 9 km Naturerlebnispfad Ennert.
Ich warne, bevor ich an die weiteren Details gehe, ausdrücklich diese knapp 12km/ rd. 500 Höhenmeter Strecke nicht leichtsinnig zu begehen. Bei Nässe sind die Anstiege schon beschwerlich, vor allem auf den Pfaden am Ende der Tour. Auch vom Rheinsteig hinunter zum Blauen See bitte äußerst vorsichtig sein. Entsprechendes Schuhwerk ist ratsam und Wanderstöcke auch.
Abenteuerliche Pfade
Wer sich in einer trockenen Periode auf den Weg macht, hat einige abenteuerliche und sehr schöne Erfahrungen vor sich, mal von den breiteren Rheinsteigpassagen abgesehen, die aber durch die zahlreichen Aussichten bis in die Eifel und in den Bonner Raum wieder sehr aufgewertet werden.
Oberhalb der Steinbruchseen Dornheckensee, Blauer See und Märchensee wandere ich zunächst auf dem Rheinhöhenweg und später auf einem parallel laufenden schmalen Pfaden. Immer wieder habe ich Aussichten auf das Rheintal von Bonn und links auf die Kette des Siebengebirges. Gut zu erkennen besonders der Drachenfels mit seiner hoch aufragenden Ruine.

Da sind die Höhlen
Hinter dem Dornheckensee liegt in kurzer Entfernung der Blaue See und hier möchte ich so nah wie möglich hinunter. Ein schmaler, recht steiler Pfad führt hinunter und von dort aus geht es dann wirklich reichlich glitschig bergab zum See. Auf halber Strecke habe ich meinen Abstieg beendet, aber einen Blick auf die Höhle gehabt und das war ja Sinn der Sache.
Auf allen Vieren und unter Einsatz meiner Stöcke krebse ich dann wieder hoch. Puh, geschafft :-)


Hier oben ist es still, kaum jemand wandert in dieser Jahreszeit so früh auf diesen Wegen.
Wunderbare Siebengebirgswege
Über Wald- und später Wiesenwege- und pfade erreiche ich eine kleine Wohnsiedlung, tauche wieder in Wald hinein um dann Weinberge streifend den Aussichtspunkt Hülle zu erreichen. Ein historischer Steinkreis schmückt die Plattform, eine Schutzhütte und Bänke in größerer Anzahl laden Wanderer zu rasten und schauen ein.




Wiederum erst einmal durch Wald gelange ich später auf den Nücker Felsenpfad, wandern wir hinunter zu den Basaltwänden, auf denen wir vorhin herum gelaufen sind.



Es wird lauter
Leider gerate ich hier bereits hörbar in die Nähe der A59. Diese Wandergegend neigt sich sowieso sehr dem Lärm der Zivilisation entgegen, aber hier ist es doch deutlich und unüberhörbar laut.
Einen kurzen Besuch an der Infotafel über den Fund der Skelette 1914. Oberhalb der Tafel haben Steinbrucharbeiter unter Basaltplatten Skelette einer ca. 20jährigen Frau, eines ca. 50jährigen Mannes und eines Hundes gefunden. Der Fund wurde mit 12.000 v. Chr. datiert. Toll, das wusste ich bisher garnicht.
So nahe an der Autobahn – Ein No Go
Aufgrund des Verkehrslärms von der Autobahn ändere ich meine geplante Wanderoute etwas ab. Ich strebe also wandertechnisch nun eher in höhere Lagen und damit vom bequemen Wanderweg weg. Das bedeutet für uns beide, es wird steil, noch schmaler und teilweise durch die aufgeweichten Böden auch rutschig.
So entlasse ich Spike schon bald von der Leine, um nicht versehentlich ihn oder mich in gefährliche Situationen zu bringen. Wir wandern also dicht an den Basaltwänden entlang, hoch und runter auf kaum sichtbaren Pfaden. Es war abenteuerlich und schön und Spike blieb auf mein Kommando sehr schön bei Fuß

Der blaue See
Bald erreichen wir den Blauen See erneut, dieses Mal von unten und wir gehen die schmalen Pfade dort hin, sehen an den Müllbergen, dass der Sommer viele Menschen hierher gelockt hat. Das dunkle, undurchsichtige Wasser wirkt auf mich bedrohlich und ich habe Angst, dass der Wasser-begeisterte Spike sich dort hinein wagt. Nö, der gehorcht mir und bleibt dort weg.


Der Dornheckensee
Am Dornheckensee ist der Uferbereich wesentlich freundlicher, aber auch hier darf Spike sich nur die Füße kühlen. Die Schilder, die das Baden hier verbieten weil Strömungen hier lebensgefährlich sein können, gelten auch für Spike.
Von hier aus ist es nicht mehr weit hinauf zum Parkplatz und ein schöner Wandervormittag geht dem Ende zu. Das Wetter ist kurz hinter dem Kuckstein deutlich eingeknickt, ein paar sonnige Stunden waren aber unser Begleiter.
Danke schön….hab alles gelesen und gesehen💜Ich liebe diese Ecke auch sehr.habe heute den blauen See Dornheckensee und Märchensee gefunden 💜die Hölen suche ich auch noch💜Elke aus Bonn
Och wie schön, dabei weckst Du jetzt gerade bei mir den Wunsch es auch einmal in der Gegend mit einer Wanderung zu versuchen.
Winke – winke nach Bonn an die Namensvetterin ;-)
Liebe Höhlenforscher,
letzes Jahr war ich auch kurz da. Habe den Höhleneingang an der Seite nicht gefunden. Soweit ich es aus meiner Jugendzeit mit den Pfadfindern erinnere, gibt es eine Höhle, die in der Steilwand zwei Ausgänge und einen Eingang im Wald hat. Dieser ist, wenn man vom See auf die Wand schaut, auf der rechten Seite.
Als ich letzten Sommer dort war, sagte mir ein Spaziergänger dass der Höhleneingang aus Sicherheitsgründen zugeschüttet worden sei . Es sollen oft Jugendliche dort gefeiert haben und das sei zu gefährlich gewesen. Erschrocken hat mich die Aussage, dass KZ-Häftliche den Stollen getrieben haben sollen.
Als Kind hatte man mir eine Geschichte erzählt, danach sei jemand vom Höhlenausgang in den See gesprungen und dabei tödlich verunglückt. Habe keine Ahnung, ob diese Geschichte stimmt.
Bin gespannt, ob jemand weiteres in Erfahrung bringt.
Viele Grüße ins geliebte Rheinland
Winfried
Guten Abend Winfried
schön mal wieder von Dir zu lesen.
Ja in den Kriegszeiten und früher auch zu Friedenszeiten wurden schon gerne Häftlinge und Sklaven anderer Coleur genutzt um solche Arbeiten zu erledigen.
Horrorgeschichten gehören zu Höhlen und gruseligen Orten dazu, wobei man gerne Kinder unter Kontrolle hielt, indem man die dann abends als Gutenachtgeschichten weitergab :D
Ich wünsche Dir einen tollen Abend und ein schönes Restpfingswochenende
Elke
Meine Heimat, bei schönstem Wetter, wiedereinmal super fotografiert!
Schöne Tour! Gar nicht so klein.
Als Bild mag ich die sich umarmenden Bäume besonders.
Hallo Elke,
das ist ja wahnsinnig schön. Leider sind es für mich etwa 500 km bis dahin,
sonst würde ich morgen gleich losgehen. Aber durch Deinen schönen Bericht
habe ich sehr schöne Bilder. Vielen, vielen Dank für diesen wunderschönen
Reisebericht. 2014 werde ich sicher auch dahin kommen.
Liebe Grüße
Winfried
Hallo Winfried,
ich freue mich, dass ich oder eigentlich ja eher Inge, helfen konnten.
Mir hat es Freude gemacht wieder ein Stück Siebengebirge kennen gelernt zu haben und einen Menschen, der dort gelebt hat.
Wer weiß, vielleicht treffen wir uns in 2014 am Blauen See.
Viele liebe Grüße in den Norden
Elke
Bilder zum Träumen! Vielen Dank für diesen Bericht!
Liebe Grüße aus Hessen!
Danke dir Jörg :-)
Hallo Elke, sehr interessant mit den Höhlen usw.
Das erinnert mich stark an meinem Urlaub im Siebengebierge im Frühjahr ´13. Da hat mir mein Herbergsvater nen Tip zu einem Steinbruch gegeben. Weilberg und Stenzelberg. Hatte ich auch von berichtet.
Ja ich erinnere mich Uwä und die Höhlen hat Herr Jansen auch zunächst am Weilberg gesucht und nicht gefunden. Das Siebengebirge ist voll mit Dingen, die der Normalwanderer nicht kennt. Gut dann jemanden zu kennen, der dort Bescheid weiß :-)
Quasi in meinem dienstlichen Bereich unterwegs gewesen.
Man lernt nie aus. Die Höhle kannte ich noch gar nüscht.
Und Spike hatte Spaß. Das sieht man ;-)
:-) :-) :-)
Ach so, Steinbruchstollen, keine Sollbruchstellen wie zuerst vermutet. Was die Fratzen in der Felswand betrifft, so könnte man doch ein deutsches Rushmore daraus basteln? Allerdings lieber nicht mit den Konterfeis von Bundespräsidenten (sicher keine Publikumsmagnete), sondern mit bedeutenden Persönlichkeiten aus Kunst und Wissenschaft – wie auf Geldscheinen?
Sollbruchstellen haben die meisten technischen Geräte heute ja schon, im Steinbruch eher unvermeidlich :D
Die Idee mit den Rushmore ist super, wäre eine Anregung für den Verschönerungsverein Siebengebirge :-)