Das Fachwerkstädtchen Tecklenburg und gleich nebenan die Teutoschleife Tecklenburger Bergpfad, da lohnt sich eine längere Anfahrt. Der Bismarckturm, eine Waldkapelle, die Blücher Felsen und auf urigen Pfaden durch Wald und Feld wandern, reizen das Auge zum liebevollen Schauen. Wer es musikalisch mag, der setze sich an das Waldklavier und lausche der Kleinen Waldmusik.
Teutoschleife Tecklenburger Bergpfad
- Start/Ziel: Tecklenburg, Bismarckturm
- Streckenlänge: 12,2 km
- Höhenmeter: 253 m
- GPS Track Original GPS Track auf den Seiten teutoschleifen.de
- Hier im Blog: Teutoschleife Canyonblick
- Teutoburger Wald hier im Blog
Wanderwege in der Nähe
- Hermannweg
- Tecklenburger Hexenpfad
- Teutoschleife Dörenther Klippen (kann mit dem Bergpfad verbunden werden)

Ich starte falsch, daher holt euch den Originaltrack von der o.g. Seite, wobei meiner eigentlich nur ein wenig länger ist. Ich starte am Münsterlandblick und treffe dort auf eine Dame in bestem Motorradfahrerinnenalter, nämlich 75 Jahre jung. Mit ihr komme ich erstmal in ein intensives und wunderschönes Gespräch über das Leben und das Alter.
Dieses herrliche Gefühl des Gleichklangs nehme ich nun mit auf meinen Weg, verpasse aber, noch in Gedanken, den Bismarckturm. So kann es gehen, aber ganz klar, das Gespräch war mir schlussendlich wichtiger.
Ich schaue hinauf zum Mast und entdecke das Symbol, dass mich auf den nächsten Kilometern höchst zuverlässig begleiten wird.
Nach verlassen des Straßenzuges tauche ich an einem Einfamilienhaus ein in den lichten Wald. Urige Bäume säumen den Weg, teilweise vom Sturmtief Friederike in bedenkliche Schräglagen gebracht. Gewaltige Kolosse hat es aus der Bodenverankerung gerissen, sie liegen, teilweise zersägt am Wegrand. Hier war der Sturm besonders fleißig, ein kleines Wunder, dass die Wege schon wieder begehbar sind.


Wandern wie im Sommer
Es ist so warm, dass ich dankbar die hellen Streckenabschnitte durch den Wald nehme. Hohe Buchen säumen den Weg, der wie ein Balkon über dem Tal verläuft, dann wieder in einen Hohlweg übergeht. An den hohen Bäumen finde ich immer wieder das Symbol des Tecklenburger Hexenpfad. Ich muss also noch einmal mindestens hierher, um weiter zu erkunden was es Wandernswertes gibt.
In die grüne Natur schmiegen sich die typischen roten Backsteinhäuser. Schon während meiner Radreise durch das Münsterland sind sie mir positiv ins Auge gerückt.
Kleine Waldmusik
Plötzlich stehe ich an diesem idyllischen Platz. Ein altes Klavier lädt zum musizieren ein. Dieser Einladung folge ich und stelle erstaunt fest, den Tasten lassen sich noch Töne entlocken.

Naturschutzgebiet am Kleeberg
Bevor ich das Naturschutzgebiet am Kleeberg erreiche, wandere ich an einem Anwesen mit großer Bienenzucht vorbei. Die modernen, bunt lackierten Bienenkästen stehen gestapelt auf der Wiese.

Ein aufwärts führender Wiesenpfad führt mich durch das Naturschutzgebiet Richtung Brochterbeck. Immer wieder erhasche ich einen Blick in den alten Steinbruch, um schlussendlich an einem Aussichtspunkt zu landen.


Ein alter Steinbruch und türkis farbenes Wasser
Auf den Magerwiesen wachsen wilde Orchideen und der blaue Fransenenzian. Auch andere botanische Besonderheiten lassen sich hier entdecken.


Am Ortsrand von Brochterbeck
Bevor es hinunter nach Brochterbeck gelange, stoße ich noch auf eine Sinnesbank (leider besetzt) und diesen imposanten Tisch aus der Saline von Bad Rothenfelde.


Ein paar Eindrücke aus dem kleinen Ort gebe ich euch jetzt mit. Das nächste Waldgebiet biedert sich schon geradezu an, um von mir betreten zu werden.
Naturdenkmal Blücherfelsen
Nach Überqueren der Schienen lande ich also wieder im Wald und kann nur staunen welche riesige Waldgesellen sich hierher gestellt haben. Wieviele zig oder hundert Jahre sind die wohl schon hier? Entlang einem Hohlweg stehen weitere dieser Exemplare, teils mit lustigen Fratzen versehen, die wohl an die Thematik des Hexenpfad angelehnt sind.





Dann erreiche ich den Punkt, an dem es rechts ab geht zum Naturkenkmal Blücherfelsen. Wieso sind eigentlich so viele Wandersleut so blind oder uninteressiert, dass sie diesen Abzweig verpassen? So schade drum.
Die Waldkapelle – Ein Ort der Stille
Weit muss ich nicht laufen und ich lande an einer hübschen Waldkapelle. Eine kurze Rast erlaube ich mir, lasse den Damenclub an mir vorbei ziehen, der sich am Waldrand niedergelassen hatte. Doch irgendwie gelange ich immer wieder in ihre Nähe, bleibe ihnen sozusagen auf den Fersen. Bis sie irgendwann zu einem Cafe´in der Nähe abbiegen.
Die Waldkapelle „Maria Wegweiserin“ wurde 1935 durch die Brochterbecker Bevölkerung erbaut
Ein Waldlehrpfad und viele unbekannte Baumarten
Auf dem nun folgenden Waldlehrpfad werde ich mir wieder einmal bewusst, wie wenig ich über die Bäume in unseren Wäldern und noch weniger über die importierten Gesellschafter weiß. Eines ist aber gewiss, die Schönheiten nehme ich wahr, ob im Verbund oder als Solitär.
In einem kleinen Steinbruch haben Wanderer oder Besucher Steinmännchen mit Gesichtern gebastelt und auch den den Bäumen finde ich immer wieder dekorative, lustige Gesichter.



Es ist ein Traum durch solche Wälder spazieren zu dürfen. Die Goldtreppe lasse ich rechts liegen, erklimme sie nicht. Wohin sie wohl führt?
Am Waldrand, auf einer Wiese, grasen zwei Reittiere. Dies hier erscheint mir schon recht alt und klapprig. Staksig kommt er auf mich zu, senkt dann aber doch wieder den Kopf um weiter zu fressen.
Wo bitte ist der Heidentempel?
Es steht ein Schild im Wald, es verweist auf einen Heidentempel hier in der Nähe. Es kommt mir in den Sinn ihn zu suchen. Ich finde Felsen, aber keinen Tempel. Scheinbar verstecken sich heute die Sehenswürdigkeiten vor meinen neugierigen Augen.

Später, also viel später, nämlich daheim, sagt mir Tante Google dass ich nahe dran war. So ein Mist, also demnächst wirklich noch einmal in die Region und wandern gehen.


Tecklenburg wieder in Sicht
Herrliche Wege, wieder mit prächtigen Baumveteranen leiten mich wieder nahe an Tecklenburg heran. Die Wege sind nun belebt, Hunde werden zu ihren Spaziergängen ausgeführt. Die Wege bleiben schön und so erreiche ich voller wunderbarer Eindrücke wieder den Startpunkt.
Tecklenburg Erkundungsrunde
Im Anschluss an diese kleine, aber ausgesprochen schöne Wanderung, besichtige ich noch Teile von Tecklenburg. Den Track für meine geplante Runde hatte ich NICHT auf meinem Navi und so habe ich wichtige Teile ausgelassen. Noch einmal wiederhole ich, da muss ich noch einmal hin.
Den Tecklenburger Bergpfad würde ich jederzeit erneut wandern, aber zunächst sind die anderen Teutoschleifen auf dem Wanderplan. Ich freue mich auf das nächste Mal im Teutoburger Wald

Beim steckbrief fehlen Zeit und Schwierigkeitsgrad ;)
Nicht „Heidetempel“, bitte im Text korrigieren, sondern Heidentempel :)
Ich war noch nie dort, aber man hätte runterklettern sollen vllt, dann wäre auch das Rolandsgrab erkennbar gewesen, meinen die hier:
Rolandsgrab und Heidentempel
http://wanderlogbuch.de/hexenpfad-in-tecklenburg/
Schöner Bericht und noch tollere Fotos! :D
Es freut mich sehr, dass dir der Tecklenburger Bergpfad offenbar gut gefallen hat! Eine der schönsten Teutoschleifen, zweifelsohne. Ebenso schön ist übrigens die „Dörenther Klippen“ :) Am Heidentempel hast du nicht furchtbar viel verpasst – im Prinzip eine Felsformation, bei der man schon sehr viel Fantasie braucht, um sie sich als heidnischen Kultplatz vorstellen zu können ;)
Ja die Sache mit dem Heidentempel, ich dachte es mir schon, war aber neugierig. So habe ich dann wenigstens noch eine nette Felslandschaft kennen gelernt.
Ich werde wohl weitere Besuche in der Region einplanen. Die Teutoschleifen finde ich nämlich eine gelungene Idee.
Liebe Grüße aus dem sonnigen Rheinland
Elke
das sind aber tolle Eindrücke
Wunderbarer Bericht über den Tecklenburger Bergpfad. Und Tecklenburg ist doch ein schönes Örtchen zum Einkehren nach der Wanderung.
Das mit der Einkehr gestaltet sich, so ganz ohne Kohlehydrate als ziemlich kompliziert. Aber einen leckeren Kaffee gab es und eine Wurst an einer Bio-Pommesbude (Was es nicht alles gibt) und JA es war einfach göttlich dort.
Wunderschön!