Wandern im Hunsrück, eine Leidenschaft die sich bei mir hält. Die Traumschleife Masdascher Burgherrenweg lockt mich an einem regnerischen Tag im Mai und beschert mir einen abwechslungsreichen Wandertag. Die Burgruine Balduinseck, einige Stollen, herrliche Panoramablicke und die frische Hunsrückluft runden das Erleben ab.
Traumschleife Masdascher Burgherrenweg
Mich erwartet eine typische Hunsrückwanderung, mit Bachtälern und Mühlen oder deren Ruinen und die schon auf dem Weg zum Startpunkt gestreifte Burgruine Balduinseck. Das Deutsche Wanderinstitut hat entschieden, dass dieser Weg mit all seinen Herrlichkeiten 81 Erlebnispunkte verdient.
In der Ortsmitte von Mastershausen stelle ich mein Auto ab und begebe mich auf den
13,9 km (15,6 km hatte ich am Ende) kurzen Rundweg mit nur rd. 400 Hm. Hier mein GPS Track. Zunächst sehe ich die orangenen Zuwegezeichen, die mich 700 m über kleine Ortstraßen und später Wiesenwegen zum Startplatz führen.
Am Hallgarten und einem Kinderspielplatz startet die Traumschleife und führt uns sogleich auf weichen Wiesenpfaden durch das Mautzbachtal. Der Himmel hat noch gewaltige Löcher, durch die er den Regen entlässt. Überflüssig denke ich, aber……

Spike hat Fell und ich habe auch ein dickes Fell – zumindest was Regen betrifft. So lassen wir uns von dem bisschen Duschwasser nicht irritieren und ziehen fröhlichen Mutes dahin. Immerhin gibt es links und rechts die Schönheiten der Landschaft zu bewundern.

Über uns eben so ungebremst, fliegen die Flieger Richtung Süden. Immer wieder verschwinden sie hinter den Regenwolken, dann tauchen sie wieder vollständig auf.
Aber auch dieses Geräusch sollte uns bald erspart bleiben. Wald und Feld nimmt uns gefangen und schenkt uns in schneller Folge Abwechslung für die Augen. Weite Blicke in die Landschaft gehören dazu.


Sturm erprobt auf der Traumschleife Masdascher Burgherrenweg
An einem ersten großen Rastplatz biegen wir in den Wald ein, der mit seinen hohen Stämmen viel von dem wenigen Tageslicht herein lässt.

Nicht lange und wir biegen auf einen Forstweg ab, der durch ein Windbruchgebiet führt. Viele Hektar Wald wurden hier durch schwere Stürme einfach flach gelegt. Die Wiederaufforstung wird viele Jahrzehnte in Anspruch nehmen und trotzdem sieht das Gebiet für mich ansprechend aus.

Hier am großen Fels stelle ich mich ein wenig unter, um ein durch den Regen zu fotografieren, zu spannend sind die Motive, wie zum Beispiel die schöne Sinnesbank am Dolsberg und die filigranen Gräser auf dem Stein.
Wir sind nicht aus Zucker, also ziehen wir dann auch bald weiter. Nun gerate ich in die typischen Hunsrückwälder. Ich erinnere mich an die Brücken, Bäche und alten Mühlen am Baybach. Das Gefühl war dort ähnlich. Mystisch erscheinen sie mir, die grünen Wälder mit bemoosten Steinen in den munter fließenden Gewässern.
Die Hunsrücker sind aktive Wegebauer
Eine Truppe mit schweren Hölzern kommt mir entgegen. Sie erzählen, dass sie den Bau einer Brücke in Angriff nehmen. Immer wieder fällt mir auf wie rege sich die Gemeindemitglieder im Hunsrück für die touristischen Belange der Region einsetzen.

Burgruine Balduinseck
Und dann erreiche ich sie, die Burgruine Balduinseck. Erst in diesem Frühjahr wurde sie, nach 6 Jahren Sanierungszeitraum und einem Finanzierungsaufwand von 1,5 Millionen Euro wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Unter Burgenkennern ist die um 1325 entstandene Burganlage von großer Bedeutung. Sie soll die best erhaltenste Burg des Fürstbischofs Balduin sein und beispielhaft für den Burgentyp Donjons.


Der Aufwand war groß, denn man hat auf Flora und Fauna der Umgebung und auf dem Mauerwerk Rücksicht genommen und sich den jahreszeitlichen Bedingungen angepasst, Bauarbeiten entsprechend terminiert. So berichtet die Regionalzeitung.
Wir haben es gewagt über die für Hunde sehr beschwerliche Treppe aufwärts zu steigen, ich habe das aber bereut, denn Spike muss das meiner Meinung nach als schmerzhaft empfunden haben.
Natur pur und reichlich Wasser
Nach einer ausgiebigen Betrachtung und einer kleinen Rast, ziehen wir wieder abwärts und tauchen auch schnell wieder in die Natur ein.





Spike nutzt heute viele Gelegenheiten um sich im Gras zu wälzen. Der Knubbel, sieht dann immer herrlich aus.
Und der Wind trägt ihm offensichtlich einige sehr verführerische Gerüche zu.
Auf dem Burgberg und seiner herrlichen Rasthütte treffe ich auf ein Rentnerpaar.
Schnell sind wir in anregenden Gesprächen vertieft. Eine sehr bereichernde Begegnung war das.
Ein römischer Brunnen stellt sich uns in den Weg, ebenso wie der alte Stollen der Grube Appolon. Eine Informationstafel, die übrigens an den Standorten vieler Mühlen auch zu finden sind, erfahre ich einiges über diesen Standort der Erzgrube. Auf einem Zick-Zack-Pfad — so steht es auf einem hölzernen Wegweiser – kämpfe ich mich dann endgültig nach oben auf die Freifläche. Vorher könnte ich mich auf einer weiteren großen Holzbank niederlassen, um neue Kräfte zu schöpfen. Brauche ich aber nicht, also ziehen wir wieder weiter.
Der Galgenturm auf der Traumschleife Masdascher Burgherrenweg
Wenig später erreichen wir den römischen Galgenturm, unweit der mächtigen Eiche, die als Galgenbaum diente. Oh finstere Vergangenheit.



Die lustigen Pferdchen
Die Pferdchen kommen rasch angelaufen und folgen mir getreu Monty Roberts auf Schulterhöhe. Das war schon echt lustig. Irgendwann hatten sie die Nase voll, von meiner Knipserei und drehten wieder ab
Mein getreuer Weggefährte steuert immer wieder zielstrebig die Bänke an, die auf dieser Traumschleife in großer Anzahl herum stehen.

Nachdem ich kurz vor Ende meiner Tour noch den beeindruckend schönen Hallgarten durch schlendere, kehre ich auf gleichem Weg wie heute morgen, wieder zurück zum Auto. Die Umgebung erscheint jetzt im Sonnenlicht nochmal ganz anders als heute Morgen.
Es war eine wunderschöne, abwechslungsreiche Tour. Die vielen Erlebnispunkte sind absolut verdient. Und wieder ist eine Traumschleife in mein Wandernetz gefallen, wunderbar.
Hallo Elke,
ich gucke nicht nur gerne Bilder, ich lese auch gerne Wanderblogs. Besonders wenn diese so gelungen sind, wie es in deinen Fällen meist der Fall ist.
Man spürt quasi mit jedem Wort, jedem Satz, wie verbunden Du mit der Natur bist und was sie für dich bedeutet. Das macht Deine Berichte jedesmal besonders.
Na und natürlich nicht zu vergessen, dass Spike als treuer Weggefährte an Deiner Seite weilt. Ja….die Sommermonate spüre auch ich allmählich, was in den kommenden Wanderungen natürlich Berücksichtung finden muss. Aber dafür denkt Herrle jetzt daran, uns auch zwischendurch öfter mal Wasser zu reichen ;-)
Lieben Gruß
Indy
Ja Indy, Wasser schleppe ich für Spike im Augenblick auch literweise mit und wenn wir knapp werden, wird brüderlich geteilt :-)
Wieder Klasse Bilder und welch ein Zufall: auch ich darf mich auf den Hunsrück freuen. Noch ein wenig durchhalten und dann geht’s los in Trier an der Porta Nigra mit Etappe 15 des HRS. Oder das Pferd von hinten aufgezäumt ;-)
Oh wie schön, das ist doch wirklich schön Guido.
Jetzt schon wünsche ich dir superlative Wanderwetter und eine Menge schöne Fotos
Schöner Artikel Elke. Und der Masdascher ist wirklich jeden seiner Erlebnispunkte wert :-)
Jepp, finde ich auch.
Demnach bist du den auch gegangen, muss ich gleich mal schauen
Na da hast du dir aber die Zeit ohne uns „Wanderschnecken“ schön vertrieben :-)
grins jawoll habisch
Das ist wirklich eine wunderschöne Traumschleife und deine Fotos, liebe Elke, sind ein noch grösserer TRAUM <3
Spike macht es ja genau wie Gina *grins…da sind ganz sicher besondere Düfte !
Die Langzeitbelichtungsaufnahmen gefallen mir auch super und ich habe mir jetzt ein Stativ zugelegt
und werde das auch mal probieren ;).
Vielen Dank für die schöne Wanderung
und einen lieben Gruß in den Abend
Uschi <3
Ich habe in diesem Fall meinen Rucksack auf eine niedrige Bank gelegt. Ich werde mir aber zusätzlich zum kleinen Stativ auch mal einen Sack kaufen, die sind auch toll
Hallo Elke,
wunderschöne Bilder und Eindrücke – Spike ist so ein Wandergenieser wie meiner ;-) so schön immer zu sehen wieviel Spaß die dabei haben – oder ?
Euch Beiden weiterhin viel Freude und tolle Erlebnisse.
Liebe Grüße
Angelika + Erik
Ja liebe Angelika, er zieht so gerne mit mir los. Allerdings merke ich an wärmeren Tagen auch, dass ich vermehrt Waldwege aufsuchen muss.
Es ist herrlich mit ihm, aber das weißt du ja aus eigener Erfahrung :-)
Ganz liebe Grüße
Elke