Die Sonne lockt bei herbstlichen Temperaturen. Was liegt näher, als draußen unterwegs zu sein? Angeregt durch Wanderfreund Rainer, der hier schon so oft als Tippgeber fungierte, gab ich mir heute einen Spaziergang an der Wuppertalsperre. Vollkommen neu für mich, die Friedenkapelle Voßhagen, aber auch der Bilstein-Felsen ist eine neue Eroberung. Gut wenn jemand vor wandert und dann solche Tipps weiter gibt.

Die Wuppertalsperre

Eine regulierende Talsperre, deren Inhalt als Brauchwasser genutzt wird. Regulieren tut sie sowohl Hochwasser, als auch Niedrigwasser der Wupper. Mit 9,9 Mio. m3 Volumen im Hochwasserschutzraum verhindert sie in Niederschlag reichen Zeiten Überflutungen. Fünf Vorsperren, auch jetzt nach der langen Trockenheit gut gefüllt, versehen ihren Dienst nicht nur für die Wasserwirtschaft, sondern dienen auch als Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen.

Heute begnüge ich mich mit der Dörpe-Vorsperre und einen kleinen Blick auf die Wuppertalsperre.

Spaziergang an der Wuppertalsperre
Dörpe Vorsperre
  • Anfahrt: Wanderparkplatz Vosshagen, 42499 Hückeswagen
  • Kleine Strecke 5,1 km
  • Höhenmeter: 120 m
  • GPS Track

Wanderungen in der Region

Das bergische Land hat ja eine Menge zu bieten. Das gilt für Wanderwege, aber auch für Zeugen der industriellen Nutzung, wie Textil- und Stahlindustrie. Die wasserreiche Region bot hierfür immer schon beste Voraussetzungen. Beides miteinander verbinden können WandererInnen auf dem Bergischen Streifzug Tuchmacherweg. Nun denn, so wandern wir jedoch heute einfach der Landschaft wegen.

Dürhagen
Es geht sogleich sanft bergan

Das Fabrikantenhaus des Tuchfabrikanten Lausberg aus 1830 wurde abgetragen, da der Ort (Kräwinklerbrücke) wo es stand geflutet wurde, um die Wuppertalsperre zu füllen. Seit 1990 steht das Haus am neuen Ort.

Fabrikantenhaus Dürhagen
Fabrikantenhaus Dürhagen (1830)
Minihofladen
Leider ist der Kühlschrank des Minihofladens leer. Ich hatte so gehofft etwas leckeres mitnehmen zu können

Besuch der Friedenskapelle Voßhagen

Die Friedenskapelle (19. Oktober 1986  eingeweiht) ist ein Ort an dem die Menschen mit Gesang und Gebet dem Frieden Raum geben. Eine kleine Geschichte auf der Webseite des Freundeskreis Friedenskapelle Vosshagen e.V. lässt bei mir Gänsehaut entstehen.

Ein kleiner Junge kam zu seinem Vater und wollte mit ihm spielen. Der hatte aber keine Zeit für den Jungen und auch keine Lust zum Spiel. Also überlegte er, wie er das Kind beschäftigen könne. Er fand in einer Zeitschrift eine komplizierte und detaillierte Abbildung der Erde. Dieses Bild riss er aus und zerschnipselte es dann in viele kleine Teile. Die gab er dem Jungen und dachte, dass der nun mit dem schwierigen Puzzle wohl eine ganze Zeit beschäftigt sei. Der Junge zog sich in eine Ecke zurück und begann mit dem Puzzle. Nach wenigen Minuten kam er zum Vater und zeigte ihm das fertig zusammengesetzte Bild. Der Vater konnte es kaum glauben und fragte seinen Sohn, wie er das geschafft habe. Das Kind sagte: „Ach, auf der Rückseite war ein Mensch abgebildet. Den habe ich richtig zusammengesetzt. Und als der Mensch in Ordnung war, war es auch die Welt.“

Auf dem alten Friedhof finden 44 Zwangsarbeiter aus den ehemaligen Sowjetrepubliken des zweiten Weltkrieges ihre letzte Ruhe. Die Friedenskapelle und der angegliederte Friedhof stellen eine Station des Historischen Rundwegs.  Ihr wollte mehr wissen? Die Webseite gibt warmherzig formulierte Informationen.

Friedenskapelle Voßhagen
Friedenskapelle Voßhagen
Friedenskapelle Voßhagen
Hell und freundlich
Gedenkstätte
Russischer Ehrenfriedhof

Wald und Wasser an der Wuppertalsperre

Herrlich immer wieder die kleinen Spieleinlagen mit Jana. Sie liebt es irgendwo drauf zu hüpfen, sie mag es aber nicht dort sitzen zu bleiben, damit ich ein Foto machen kann. Da muss sie aber leider durch. Die Belohnung nimmt sie dann aber wieder gerne.

Wir schlendern weiter hinunter, erhaschen zwischendrin Ausblicke auf die Wuppertalsperre und landen an unserem Zwischenziel, dem Ausblick oberhalb der Bilsteinfelsen.

Wuppertalsperre
Ausblick oberhalb des Bilsteinfelsen

Bilsteinfelsen

Beinahe hätte ich mein Vorhaben, hinunter zu dem Bilsteinfelsen zu gehen, gecancelt. Die abwärts führenden Pfade sind steil und die Gefahr sich auf den Pöppes zu setzen ziemlich hoch. Wer hat mir eigentlich ins Ohr geflüstert die Wanderstöcke im Auto zu lassen? Zudem habe ich erstmals seit 2 1/2 Jahren die Wanderstiefel an den Füßen.

Schritt für Schritt, sehr laaaaangsam nehme ich mir aber dann doch den Abstieg vor. Zu verlockend ist der Platz dort unten. Ich spare mir allerdings weitere Klettereien. Das werde ich aber bei einem zweiten Besuch, MIT Wanderstöcken, nachholen.

Bilsteinfelsen an der Wuppertalsperre
Bilsteinfelsen
Bilsteinfelsen an der Wuppertalsperre
Sehr verlockend, aber nein, ich bleibe auf dem Boden

Ein paar Bilder die mir gut gefallen

Nachdem wir vom Wasser weg wieder auf die höher gelegenen Wege gelangen, genieße ich besonders die ersten bunten Farben des Herbstes. Was ein Wald so bietet lässt mich immer wieder in Verzückung geraten. Deshalb jetzt einfach mal Bilder ohne Worte.

Wuppertalsperre
Der verletzte Baum
Wuppertalsperre
Farne verlieren ihre sattgrüne Farbe – Es herbstelt
Wuppertalsperre
Blick auf Brücke und Überlauf der Wuppertalsperre – Dörpe Vorsperre
Wuppertalsperre
Blick auf die Bilsteinfelsen
Wuppertalsperre
So herrlich gut gefüllt, die Dörpe Vorsperre
Wuppertalsperre
Die Sonne verzaubert den herbstlich gefärbten Farn

Ein kurzer Weg mit herbstlichen Eindrücken nähert sich dem Ende. Ein besonders eindrücklicher Duft schwebt an den Holzstapeln. Der Geruch von frisch geschlagenem Holz, daran könnte ich mich eine ganze Weile aufhalten. Gut, dass dieser Stapel so unendlich lang und hoch ist. So kann ich etliche Atemzüge Holzduft einsaugen.

Die Pferde auf der Weide lassen meine Gedanken zur Enkelin wechseln, nur für sie habe ich die Fotos gemacht. Die Zossen winken mit dem Schweif, ich mit meinen Gedanken in deine Richtung, mein lieber Schatz.

Damit endet unsere heutige kleine Runde, die trotz ihrer Kürze so viel gute Gefühle auslösen konnte. So grüße ich euch, ihr Lieben

Bis bald

Elke und Jana

 

5 Kommentare

  1. Ich habe als Kind im Hammerstein gelebt. Mit meiner Familie, den Großeltern und lieben Freunden. Bin aufgewachsen wie in ‚Bullerbü‘ !
    Bin heute noch öfter mit dem Rad in dieser wunderschönen Gegend . Ihre Bikder und Berichte haben meine Seele berührt . Wunderbare Aufnahmen ! Herrliche Ausschnitte. Sehr schön geschrieben und beschrieben ! Glückwunsch !
    Jürgen Becker

    1. Oh wie schön, dass Sie so eine warmherzige Erinnerung an Ihre Kindheit und Heimat haben. Ähnlich geht es mir mit dem Heimatort meiner Großeltern, auch hier habe ich mich so wundersam frei gefühlt, gleichzeitig geborgen. Ich wünsche Ihnen weiterhin herrliche Erlebnisse in unserer bergischen Natur, nutzen wir die Zeit, gerade jetzt.
      Viele liebe Grüße
      Elke

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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