Der Höhepunkt des Erlebnisweg Achterhöhe ist ohne Zweifel die Aussichtsplattform Achterhöhe mit Blick auf das herbstliche Siebenbachtal. Aber auch die Heideflächen Lutzerath sind ein Hingucker. Sinnesbänke laden zum rasten und träumen ein, die liebevoll installierten Erlebnispunkte informieren über Flora und Fauna in der Region. Wieder einmal Erlebnisdichte auf kurzer Distanz (6km)
Zwei Wochen Eifelurlaub neigen sich dem Ende zu, da muss ich noch einmal wandern.
Wandern? Gerade mal 6 km kurz misst der Erlebnisweg Achterhöhe und für diese Kurzdistanz habe ich tatsächlich vier Stunden gebraucht. Wie so etwas geht könnt ihr im Folgenden lesen.
Erlebnisweg Achterhöhe
- Auf der Acht, 56826 Lutzerath
- Streckenlänge 6 km
- Höhenmeter: 121 m
- Eifelstopp, MobilerWander-und Erlebnistreff Am Standort „Pflanzgarten“ beim Naturschutzgebiet Holzmaar/Dürre Maar (Öffnungszeiten beachten)
- Eifeler Scheunencafe´ in Gillenfeld, Holzmaarstraße 23
- Wandern auf dem Eifelsteig mit Berührung der Maare
- Vulkaneifeltour Grafschaft Pfad
Der Anblick einer angemalten Lagerhalle am Horizont löst bei mir zunächst eine Mischung aus Entsetzen und Bewunderung aus. Der viereckige Kasten, über den sich die ersten Sonnenstrahlen schieben, sieht schon makaber aus. Damit das Ding nicht gar so schrecklich wirkt, hat man es der Landschaft entsprechend angemalt. Ein geschickter Schachzug, finde ich. Die Sonne schiebt sich langsam von links nach rechts über die Front des Gebäudes, ein ungewöhnlicher Anblick.


Anders, und nicht so positiv, nehme ich die geteerte Wegefläche wahr, über die ich einen Kilometer lang wandern muss. Da der Erlebnisweg Achterhöhe recht kurz ist, fällt ein solch langer Wegabschnitt mit Negativeindrücken besonders ins Gewicht.
Abgemildert werden solche Wege immer durch blumige Eindrücke, die mir dann besonders ins Auge fallen.

Doch dann, pünktlich beim Durchbruch der Sonne durch den anfangs dichten Nebel, berühren meine Füße einen Feldweg. So soll es nun auch bleiben. Gut so!
Erlebnispunkte des Erlebnisweg Achterhöhe
Der zweite Erlebnispunkt informiert über die Anlage von Dachsbauten. Auf die Frage „Schon entdeckt?“ antworte ich still: „Nein, ich habe sie noch nicht entdeckt“ Natürlich würde ich gerne einen Dachsbau erkennen, auch einen Dachsfrau mit Nachwuchs beobachten wäre eine tolle Sache. Das ist aber eine Aufgabe für sehr geduldige Menschen. Wer weiß, vielleicht ereilt mich diese schöne Eigenschaft im Laufe der Jahre noch.

Doch was ist das, mitten auf dem Weg ist ein tiefes Loch gegraben und dieses Loch hat einen unterirdischen Gang. So weit kann ich etwas erkennen, ob das wohl ein tierischer Bau ist. So ein offenliegender Eingang ist wohl kaum für Dachs oder Fuchs geeignet. Vielleicht kann es mir hier einer sagen der diesen Beitrag liest.
Buntes am Wegesrand
Links am Feldrand befindet sich ein sehr breiter Blühstreifen, wie er momentan so gerne überall angelegt wird. Damit versucht man dem Insektensterben entgegen zu wirken. Es blüht jetzt noch vielfältig auf diesem Streifen und das macht mich wirklich sehr zufrieden und glücklich.

Am Erlebnis. 3 werde ich auf die vor mir liegende Heidefläche hingewiesen. Die Fläche ist recht übersichtlich, aber sie wird Raum einnehmen, sofern sie weiter gepflegt wird.

Neben der schönen Sinnesbank finde ich abgerissene Blüten von dem Blühstreifen oben. Welchen Sinn macht das? Was geht in Menschen vor, die einfach zum Spaß Blumen ausreißen?


Watteweiche Wiesenwege
Die von der Herbstsonne beleuchteten, weichen Wiesenwege und die Ausblicke auf diese unglaublich bunte Herbstlandschaft lassen mich den ersten Kilometer Teer sehr schnell vergessen. Und da entdecke ich das bunte Symbol der Vulkaneifel Pfade, hier den Maare und Themen Pfad. Ob ich wohl schaffe einmal diesen Weg zu gehen, reizen würde es mich schon die Vulkaneifel auf diese Art und Weise kennen zu lernen.



Auf ein paar letzten wilden Blumen entdecke ich ebenso wilde Bienen die sich offensichtlich noch ein wenig Wintervorrat heranschaffen wollen. Sie wirken müde, nicht so lebendig und emsig wie noch vor ein paar Wochen.
Wieso steigt mir hier, inmitten der Natur, plötzlich der Duft von Lebkuchen in die Nase? Ist es ein Pilz, der solche Düfte verströmt? Vielleicht ist es auch einfach der erhöhte Sauerstoffbedarf, der mir bei dem kleinen Anstieg das Gehirn verstrubbelt.

Auf der Anhöhe steht ein PKW und drin sitzen zwei ORIGINALE der Eifel. Das stellt sich aber erst im Verlauf unseres Gespräches heraus. Wie so oft kommen wir über ein kleines „Hallo“ schnell ins Gespräch. Immer wieder stelle ich fest, wie sehr mich die Tätigkeit des Wanderns auch im Wesen verändert hat. Noch vor 8-9 Jahren wäre ich nie und nimmer mit fremden Menschen in ein Gespräch gekommen.
Der echte Eifler……
Ich weiß heute leider nicht mehr im Detail was wir alles so gequasselt haben, aber das Gefühl von Freude und Lebendigkeit, das ist mir nur zu gut in Erinnerung. Unter anderem gab es meinerseits erhebliches Gelächter, als die Beiden mir einige Mundartbeispiele nannten. Auch die Tatsache, dass Eifler von Ort zu Ort ziemlich verwirrende Wortbildungen kreiieren, indem sie die Laute innerhalb eines Wortes verändern, hat für kullerrunde Augen gesorgt. Dann kam die Frage: Was ist ein Boomrupdear?
Ich wäre im Leben nicht drauf gekommen, dass es sich dabei um ein Eichhörnchen handelt. ;-) „Baumhochtier“
Wisst ihr was das hier ist?

Nach gemütlichen 1 1/2 Stunden und dem Gefühl in der Zeit stehend geschrumpft zu sein, verabschieden wir uns voneinander.
Die Achterhöhe und das Ueßbachtal
Sieben auf einen Streich. So oft blitzt der ist Ueßbach unterhalb der Achterhöhe durch die Bäume (ich sehe ihn nur fünf Mal) und verschafft ihrem Standort den charmanten Spitznamen Siebenbach Blick. Von hier aus hat man einen Blick bis in den Hunsrück. Nur wenige 100m bin ich bis hierher gelaufen und mache schon wieder eine Pause.

Aus unterschiedlichen Perspektiven muss die kleine Plattform mitsamt ihrer bunten Umgebung auf dem Kamerachip. Wie schön ist es hier!
Nachdem ca. 20 Fotos gemacht sind und die Thermoskanne vom warmen Tee befreit ist, schlendere ich weiter und lande alsbald im Wald. Ein weiterer Erlebnispunkt informiert mich über die Waldbewirtschaftungsformen des Niederwald. Hainbuchen, Eschen, Hasel und Linden habe hier eine besondere Rolle gespielt.
Was ist Stockausschlag
Schon oft habe ich gelesen dass man früher den Stockausschlag praktizierte. Kurz über den Boden wurden diese Bäume gefällt und sie begannen an diesem Strumpf neu auszutreiben. So konnte man alle zehn bis dreißig Jahre große Mengen Holz ernten.
Erlebnisweg Achterhöhe – Leider beinahe zu Ende
Über wunderschöne Wiesenwege erreiche ich irgendwann das große Gelände der Drei-Eichen-Hütte.



Zurück am Start
Bald bin ich wieder am Start- und Parkplatz angekommen. Einmal noch das schöne Heiligenhäuschen fotografieren und dann geht es weiter nach Gillenfeld.

Fazit – Erlebnisweg Achterhöhe
Es ist unglaublich aber während der Fahrt zum Scheunencafe in Gillenfeld tauchen die beiden Gesichter von den beiden Herren vor meinem inneren Auge auf und ich muss grinsen über die vielen kleinen Anekdoten. Der Weg war, nach dem ersten Kilometer, richtig schön. Gut die letzten 400 m waren nicht sooo dolle, aber ich hatte ja Wegzehrung in Form von wunderbaren Erinnerungen und Eindrücken. Wer braucht sonst schon vier Stunden für einen sechs Kilometer kurzen Wanderweg?
Kaffee und Kuchen in der Eifler Scheune
Auf dem Weg nach Gillenfeld (Holzmaarstraße 23) passiere ich das Pulvermaar und das Holzmaar. Beide Maare habe ich bereits kennen und schätzen gelernt. Schaut doch einfach mal meine Beiträge zur Region. Die Eifler Scheune ist richtig gemütlich, drinnen und auch draußen. Peter vom Eifelstopp und auch der Chef des Cafe´gesellen sich noch für einen Augenblick zu mir und so klingt mein Wandertag in toller Gesellschaft aus. Kaffee und Kuchen runden das Ganze vollmundig ab. Welch ein gelungener, letzter Urlaubswandertag.

Hallo,
der Bach ist der Ueßbach, dieser fließt durch das Ueßbachtal und weil man den bach „sieben mal“ sehen kann heißt die Achterhöhe auch „Siebenbachblick“.
Gruß
Rainer
Guten Morgen Rainer
Hätte ich diesen Betrag zeitnah geschrieben, wäre mir dieser Fehler nicht passiert.
Danke für den Hinweis
Gruß Elke