Abwechslung auf hohem Niveau erwartet Wanderer/innen auf der Etappe des Eifelsteig zwischen Daun und Manderscheid. Der Eifelsteig und die Maare so wählte ich den Titel des ersten Abschnittes, um dann später auf den abenteuerlichen Lieserpfad zu wechseln. Damit hat diese Etappe des Eifelsteig eine ordentliche Portion Wasser im Gepäck.
Der Eifelsteig und die Maare
Ich beschließe die Etappe 11 an zwei Tagen zu gehen. So teile ich diese Strecke von 24 km Streckenlänge in angenehm kleine Abschnitte. Einen angenehmeren Einstieg in fünf Tage Wanderurlaub kann ich mir kaum vorstellen

Die ziemlich anspruchsvolle Ferienzeit mit Enkelin, deren Freundinnen und dem stürmischen Dexter, haben mich ordentlich gefordert. Oben drauf kommt die augenblicklich herrschende Schwüle, die schon unbewegten Menschen den Schweiß auf die Stirn treibt.
Dank der perfekten Planung durch die Eifel Tourismus GmbH konnte ich am heutigen Tag der Anreise einen Teilabschnitt wandern und mit dem Bus zurück zum Hotel fahren.
Auf geht´s – Der Eifelsteig und die Maare
- Start: Daun, Rosenbergstraße kleiner Parkplatz
- Zwischenziel: Üdersdorf, Bushaltestelle Daunerstraße
- Endziel: Bushaltestelle Manderscheid, Abzweig Im Bungart
- Buslinie 300 verkehrt meist zweistündlich zwischen Daun und Bernkastel Kues
- Streckenlänge 1. Abschnitt: 16,6 km und 366 Höhenmeter
- Streckenlänge 2. Abschnitt: 14,9 km und 260 Höhenmeter
- GPS Track der gesamten Tour
- Einkehr: In Schalkenmehren gibt es verschiedene Möglichkeiten
- Übernachtung: Sporthotel und Resort Grafenwald
- Offizielle Seite des Eifel Tourismus mit Informationen zum Eifelsteig aber auch Wegesperrungen
Das Herz der Vulkaneifel
Als Herz der Vulkaneifel wird die Ferienregion Daun oft bezeichnet. An diesem Wochenende schlägt dieses Herz laut und wird durch die Höhner angetrieben. Eine Fülle von Freizeitmöglichkeiten bietet die Region darüber hinaus für Groß und Klein, für Wanderer, Spaziergänger, Radfahrer und Ausflügler. Ein Wanderfreund sagt gar, die Region sei für ihn schon immer mit einer gewissen Magie ausgestattet gewesen. Diese Magie möchte ich heute spüren.
Für mich besonders reizvoll sind die Dauner Maare, das Gemündener Maar das Schalkenmehrener Maar und das Weinfelder Maar grenzen unmittelbar aneinander. Das Sporthotel & Resort Grafenwald, meine erste Unterkunft, bietet zum Thema Vulkanismus Führungen an.
Ich habe es schon bei dem vergangenen Beitrag zum Achtsamkeits Pfad Kleine Kyll bemerkt, die Maare liegen, auch wenn sie im mit Wasser gefüllt sind, nicht zwingend im Tal sondern können Wanderer schon einmal zum heraufsteigen zwingen. Das Weinfelder Maar (auch Totenmaar genannt) liegt immerhin auf 485 m und ist damit der höchst gelegenste Maarsee.
Erste Eindrücke – Der Eifelsteig und die Maare
Während ich so über Gelesenes und Gehörtes sinniere, wandere ich langsam und fotografiere auch. Wenn ich die Skyline von Daun sehe, wünschte ich mir mehr Stadtmensch zu sein, denn dort gibt es reichlich Objekte zu bestaunen.

Hinter den der Schule angebundenen Sportplätze und dem Friedhof lande ich schnell unterhalb des Kriegerdenkmals. Die erste Schutzhütte lädt zur Rast ein. Mir reicht es die Weste in den Rucksack zu stopfen und dann weiter zu ziehen.
Dankbar realisiere ich, es geht gleich durch den Wald. Dankbar lasse ich mich von der Kühle des Waldes umfangen genieße das dunkle Grün des Sommers.
Von Kriegern und Philosophen – Der Eifelsteig und die Maare
Ein beeindruckendes Bauwerk haben die Dauner hier aufgestellt. Das ursprünglich als Sieges Pyramide im Jahr 1870 auf dem Wehrbüsch erbaute Kriegerdenkmal ist 13 m hoch. Es wurde vom Dauner Verschönerungsverein in Arbeit gegeben, dem Vorläufer des heutigen Eifelvereins.

Mit einer einzigen Tafel, auf der die Namen der 18 Gefallenen während des deutsch-französischen Krieges geschrieben stehen, fing es an. Dieses Vorgehen setzte sich fort mit Tafeln für die 53 gefallenen Dauner des ersten Weltkrieges und 157 gefallenen im zweiten Weltkrieg. Der Eifelverein Ortsgruppe Daun trägt die Verantwortung das Mahnmal für die Nachwelt zu erhalten. Der Adler auf der Spitze des Denkmals schaute ursprünglich in Richtung Frankreich. Während der Renovierung in den 1990 er Jahren hat man den Adler umgesetzt, nun schaut er in nördliche Richtung.
Typisch Vulkaneifel
Hier oben ist der Wald schon vom typischen Bild der Vulkaneifel geprägt. Überall liegen dicke Felsbrocken, Wände aus bemoostem Gestein ragen hier und dort auf und Mauern, deren beste Tage längst Vergangenheit sind. Nur wenig weiter, auf einer Lichtung, steht die Wehrbüschkapelle. Schon gleich zu Beginne meiner heutigen Teiletappe werde ich richtig mit kleinen und großen Highlights verwöhnt.
Ein Philosophenweg entsteht
Der Philosophenweg ein Weg wo wir mitwirken können. Auf der Tafel am Eingang des Philosophenweg steht eine Tafel. Der Text lädt ein, mit philosophische Aphorismen oder Zitaten zum Gelingen des Weges beizutragen. In diesem Sommer 2019 soll eine Jury, bestehend aus Dauner Bürgern, darüber entscheiden welche Sprüche dauerhaft am Philosophenweg zu sehen sein werden.
Etwa 10 bis 15 ausgewählte Sprüche sollen in Stein (alte Grabsteine) graviert und am Wegrand aufgestellt werden. Welch eine nette Idee. Später werden die Sprüche, die nicht ausgewählt wurden, in einer kleinen Publikation veröffentlicht. Hier findet ihr mehr Informationen zu dem kleinen Spazierwanderweg.

Kurpark Daun
Durch ein Waldstück erreiche ich den Kurpark, der im Sinne einer Landschaftstherapie angelegt wurde. Liegen stehen herum, alles wirkt ein wenig wie eine Art Saunaanlage. Sehr ansprechend, auch die Bepflanzung. Zeit ist ein kostbares Gut und davon habe ich heute reichlich. Dem entsprechend langsam ist mein Erkundungsgang durch die attraktiv gestaltete Anlage.

Wenig weiter erwartet mich eine Wassererlebniswelt nach dem Gedanken Kneips. Es plätschert viel Wasser. Hier darf ich ein Armbad nehmen, dort kann ich Wasser treten oder wenn ich mag ein wenig von dem kohlensäurehaltigen Wasser genießen. Und immer neue Begriffe tauchen auf, mit Informationen die meinen Kopf zu sprengen drohen. Aber gibt es Schöneres als alle Sinne zu aktivieren und den Geist zu schulen?
Frauen-Drees, so wird seit Jahrhunderten die Quelle im Kurpark genannt. Heute trägt sie den Namen Dunaris Quelle. Das Wasser ist nur schwach eisenhaltig und schmeckt dadurch recht gut. Ich bin überrascht und überlege ob ich mein Wasser aus der Trinkblase nicht gegen dieses erfrischende Nass tauschen sollte. Ich lasse es sein und begnüge mich mit dem banalen Trinkwasser aus dem heimischen Hahn in meiner Dreiliter- Trinkblase. (Apropos Trinkblase, die ist wirklich praktisch und lässt sich gut reinigen.)

Gerade aus dem Kurpark heraus enter ich erst einmal den Gasthof und gönne mir eine Tasse Kaffee. Hätte ich geahnt, dass wenig weiter das Waldcafe´ist, wäre ich wohl dort eingekehrt. Es liegt oberhalb des Gemündener Maar und damit erheblich ruhiger.

Der Eifelsteig und die Maare
Oben am Waldcafe´sind die meisten Parkplätze mit Flatterbändern abgesperrt. Heute Abend werden hier die Höhner spielen. Ordnungskräfte sind gut beschäftigt, denn so mancher sieht nicht ein, dass er heute ein paar Meter weiter als gewöhnlich laufen muss und nicht so nah am Maar parken kann.

Auch die Besucher, die das Gemündener Maar und sein Schwimmbad nutzen wollen, ziehen enttäuscht wieder ab, denn dort ist ebenfalls gesperrt. All das ist für mich irrelevant, denn mein Weg bringt mich mit jedem Schritt weiter weg vom Geschehen und das ist gut so. Die lebendige Stille des Waldes umfängt mich wieder, entführt mich in eine Welt. So ergeht es mir stets, wenn ich den Wechsel von Zivilisation zur Natur vollziehe.

Mäuseberg und Dronketurm
Die Sonne zeigt sich und verwandelt die kleine Suppenküche in eine große Suppenküche. Feuchtigkeit kommt heute nicht mittels Regen herunter sondern als Schweißperlen auf meiner Stirn. Dazu werde ich mittels Eifelsteig-Symbol gezwungen immer brav bergan zu laufen. Wer glaubt, dass der Eifelsteig und die Maare flach wandern erlauben, der wird hier eines Besseren belehrt.

Oberhalb des Gemündener Maares steht der Dronketurm. Daneben haben die eifrigen Dauner eine wunderschöne Panorama- Schaukel installiert. An diesem schönen Plätzchen ist genießen angesagt, sobald die Großfamilie auf der Panoramaschaukel den Platz geräumt hat. Es ist im Sommer nicht einfach diesen Platz für sich allein zu beanspruchen.
Von oben wie ein Vogel – Der Eifelsteig und die Maare
Unglaublich wie weit ich gucken kann. Ich stehe oben auf dem Dronketurm, nachdem ich erkennen musste, dass die kinderreiche Familie für den Aufbruch noch etwas Zeit braucht. Ich gönne es ihnen, Freizeit ist kostbar und will genossen werden.

Hier oben kann ich rund blicken, die drei Maare liegen unter mir. Der laue Wind streicht über meine Haut, kühlt sie angenehm. Ich möchte ewig hier oben bleiben, traumen und Freiheit spüren.

Das Sönnchen hat nicht die Kraft eines Hochsommertages mit stahlblauem Himmel, bringt aber punktuell etwas blaue Farbe in den ansonsten verschleierten Himmel. Gewitterneigungen verpassen Landschaften herrlichste Kontraste. Meine Kamera mag das und ich auch.

Inzwischen ist die Familie weiter gezogen und ich rücke der Schaukel auf den Pelz. Nicht sehr lange genieße ich die Ruhe hier, verzehre ein Stück meines Apfels und schnuppere mit den Zähnen am Müsliriegel. Lange bleibt hier aber niemand ungestört und so räume ich, beim Erscheinen eines Pärchens, den idyllischen Platz und trolle mich auf die Hochfläche.

Hier geht auch Winterwandern – Der Eifelsteig und die Maare
Eine Wanderung im Winter, noch zusammen mit Spike, ich erinnere mich. Schon damals war ich fasziniert von diesem Platz hier oben, nur die Sicht war sehr eingeschränkt. Ich möchte trödeln, mich erinnern und sehr sehr langsam gehen. Es ist einfach nur zauberhaft und genau die richtige Stimmung in mir. Durch ein Viehgatter betrete ich einen besonders geschützten Raum. Die Wärme liegt nicht nur in der Luft, die scheint auch aus dem Boden auszustrahlen. Das Gras ist trocken und dürre.
Da sind ja noch mehr Maare
Der Blick auf das Weinfelder Maar von hier oben ist natürlich auch noch mal ein Highlight. Ich werde es jetzt zur Hälfte umrunden und freue mich wie Bolle, denn versprochen sind Ziegen und Esel auf den Wegen.
Die Sage vom versunkenen Schloss
Wie so häufig in Sagen und Geschichten lebte in der Nähe von Daun einmal ein Graf, der eine besonders böse Frau hatte. Eines Tages als der Graf zur Jagd war, verschwand das Schloss und an seiner Stelle entstand ein See. Alle Bewohner des Schlosses kamen um, außer das Kind des Grafen. Der See wurde aus diesem Grund Totenmaar (heute Weinfelder Maar) genannt. Die Eifler schreiben *Bücher über die Sagen ihrer Region ;-)



Am Weinfelder Maar treten mir plötzlich eine ganze Herde Ziegen entgegen, die hier schön für das kurze Gras sorgen sollten. Sie finden es aber viel spannender an meinem Rucksack herum zu kauen und mit ihrem Kopf dicht an meine Hände zu kommen, sodass ich sie krabbeln kann.
Viel später erfahre ich davon, dass ein Zicklein verendet ist, weil es von Spaziergängern mit Brot gefüttert wurde. Anders als allgemein angenommen vertragen die Tiere nicht alles, was der Mensch ihnen geben will.

Die Weinfelder Kapelle – Der Eifelsteig und die Maare
Verwaist, zunächst der Ort, nachdem die Pest die Menschen dahin raffte. Später verschwanden auch die Häuser und nur die Kirche blieb. Ein kleiner Abstecher vom Eifelsteig führt über den Parkplatz an der Kapelle zum Friedhof mit der Martinskirche.

Eseleien – Der Eifelsteig und die Maare
Die nächsten Wegelagerer, die allerdings den ein oder anderen Wanderer/Wandererin etwas abschrecken, sind die Esel. Sie weiden ebenfalls direkt am Maar, entlang und mitten auf dem Eifelsteig. Sie sind friedlich, aber ziemlich dreist. Wohl gewohnt von den Vorbeiziehenden gefüttert zu werden, rüpeln sie hin und wieder schon mal, um zum Erfolg zu kommen.

Heute schläft allerdings die Hälfte der Herde. Dösige Jungesel mit hängender Unterlippe stehen an einer Baumgruppe und sind auch durch meine Kamera nicht zu irritieren.

In Schalkenmehren gibt es ein Maar und Eis
Die Landstraße zwischen dem Weinfelder- und dem Schalkenmehrener Maar ist fix gequert und schon taucht das Schalkenmehrener Maar vor mir auf. Der Anblick ist zum Verlieben und deshalb werden meine Beine wieder sehr langsam, die Augen ergötzen sich an den schönen Ansichten.

Es ist an der Zeit die Lunchbox zu räubern. Eine Bank mit Blick auf das Maar bietet sich hierfür an. Auch hier bin ich nicht lange alleine, teile mir bald den Platz mit einem Ehepaar.

Der Rotmilan liebt die Eifel
Über mir kreist ein Rotmilan. Wie sehr ich diese wunderschönen Vögel liebe. Hier fliegen sie tief, sodass es ein paar schöne Fotos gibt. Der Rotmilan, auch Gabelweihe oder Königsweihe genannt wird als gefährdet eingestuft. Auf immerhin 180 cm Flügelspannweite kommt er. Erkennbar ist er an seinem gabelförmigen Schwanz


Es erfreut mich immer wieder, wenn ich den herrlichen Greifvogel zu sehen bekomme und in diesen Tagen hatte ich mehrfach das Glück. Das Ehepaar gesellt sich zu mir und so vergeht die Zeit wie im Fluge. Es ist Zeit meine Siebensachen zusammen zu packen und den Ort zu entern, in dem ich mein erstes Mal die berüchtigten Döppekooche (ein Kartoffelgericht) gegessen habe.

Heute gibt es für mich „nur“ ein Eis. Ich möchte zügig weiter, denn von Üdersdorf muss ich ja noch zurück nach Daun und da oben am Himmel türmen sich die Wolken bedrohlich.


Ich habe mich dazu auch noch in der Kilometerzahl verschätzt, so werden aus den geschätzten 14 km wohl eher 18 km. Diese seltsame Vermehrung hat mit den Zuwegen zu tun. DAS wiederum stört mich nicht sonderlich. Schaut das Bild unten. Die Wolken türmen sich hoch auf, quellen immer weiter in meine Richtung. Ob ich es vor dem Gewitter schaffe das Etappenziel zu erreichen?


Jeden Meter kann ich nicht beschreiben und über eine lange Strecke geschieht auch nichts, außer dass ich vor mich hintrabe. Allerlei Gedanken kommen herauf und verschwinden wieder, die Schwüle nimmt zu und so langsam könnte ich mal wieder sitzen.
Man duzt sich im Eifelverein
An einem Angelteich am Rande von Trittscheid treffe ich auf einen älteren Herrn aus Neuss. Er hat seine Angel ausgelegt und wartet auf den ganz großen Fang, während er an einem Tisch sitzt und es sich gut gehen lässt. Josef, so heißt der 85 jährige Neusser, ist wie ich, im Eifelverein aktiv. Eine zwölf köpfige Musikergruppe hat sich in seiner Ortsgruppe zusammen getan und spielt regelmäßig bei Festivitäten auf. Er ist der Gitarrist. Seit 40 Jahren besitzt er hier ein Häuschen und nimmt sich regelmäßig seine Auszeiten vom Stadtgetümmel.

Ich glaube, wenn ich mich nicht gewaltsam losgerissen hätte, würde ich heute noch dort sitzen und mit ihm quatschen und das ist ganz sicher nicht die schlechteste Beschäftigung. Ein Blick in den Himmel mahnt mich aber wieder einmal, es jetzt ein wenig schneller anzugehen.
Der Himmel macht die Schleusen auf
Am Rande von Trittscheid wird klar, es wird eng und innerlich stehe ich bereits in den Startlöchern, um meine Regenjacke heraus zu kramen. Trotzdem kommen natürlich noch ein paar Bilder zustande, ohne geht bei mir ja nur selten.


Als ich keuchend und abgekämpft an der Kreuzung erscheine, sichte ich sofort die Bushaltestelle. Schnell wird klar, mein Bus wird erst in einer Stunde kommen. Bevor ich meinen Regenzeug aus dem Rucksack friemeln kann, hält ein freundlicher Eifler und was soll ich sagen, er fährt mich bis nach Daun in die Nähe meines Parkplatzes.
Das Sporthotel & Resort Grafenwald
Daun ist gesperrt bzw hat Baustellen. der eigentlich recht kurze Weg von 3 km bis zum Sporthotel verlängert sich dadurch auf 6 km. Das tut meiner guten Laune allerdings keinen Abbruch und so lande ich in einem sehr schönen und sehr ruhig gelegenen Hotel Camp. Ziemlich schnell kassiere ich meinen Schlüssel und wuchte meine Tasche in meinem Apartment.
Ja ihr lest richtig, die Eifel Tourismus GmbH hat mir ein Apartment gebucht. Ein separates Schlafzimmer, separates Wohnzimmer mit Küchenzeile und Esstischgruppe, sowie separates Bad steht mir zur Verfügung. Sogar einen Balkon darf ich mein eigen nennen.

Viel Zeit habe ich nicht um 18 Uhr gibt es Abendessen im Hotel-Restaurant. Mutig entscheide ich mich für das Buffet und stelle schnell fest, ich habe wenig Appetit und für den Preis hätte ich zweimal eine kleine Abendmahlzeit essen können. Allerdings kam ich in den Genuss sehr vieler unterschiedlicher, und mir teilweise mehr unbekannter Speisen. In kleinen Portionen genieße ich die appetitliche und wohlschmeckende Auswahl. Abgerundet wird das ganze durch eine Rhabarberschorle und einen Milchkaffee.
Im gemütlichen Apartment lässt sich so ein Abend gut ausklingen. Ein paar Texte für den Blog werden noch vorbereitet und der Tag gedanklich Revue passiert und dann fallen mir die Augen bald schon zu. Der W-LAN Empfang ist in diesem Apartment sehr mäßig gewesen, das ist bis dahin mein einziger Mangelpunkt.
Der Eifelsteig und die Lieser
Erst einmal frühstücken
Nach einem opulenten Frühstück mit einer Auswahl die einen wirklich nachts in Träumen verfolgen kann checke ich aus. Ganz ehrlich, ich hätte am liebsten fünf Tage mindestens dort verbracht, nur wegen des Frühstücksbuffets. Die große Überraschung war dabei die Honigwabe, von der sich Gäste einfach ein Stück abschneiden konnten. DAS ist lecker!!!!!

Mit Blick auf die fürstliche Bewirtung bei den Mahlzeiten war ich etwas konsterniert beim Anblick der Lunchtüte, vor allem das Brötchen war eine tiefe Enttäuschung. Sehr gut gefallen hat mir die Praxis der anderen Unterkünfte dem Gast die Auswahl des Lunchpaketes selber zu bestimmen zu lassen.
Parken in Manderscheid
Mit meinem Auto fahre nach Manderscheid. Am Gewerbepark sind immer Parkplätze frei. Von dort geht es mit dem Bus zurück nach Üdersdorf. Während meines Eifelurlaubes in Arft, war ich mit Volker und seiner Frau und dessen Schwester auf dem Grafschaft Pfad unterwegs. Damals lernte ich bereits einige Streckenabschnitte des Eifelsteigs kennen und geparkt haben wir eben hier am Gewerbepark.
Vom Parkplatz aus sind die Haltestellen Kapellenhof und auch Abzweig Im Bungard kurzfristig erreichbar. An der Bushaltestelle, wie zu spät um noch zu wechseln, stelle ich fest „Ich habe nur einen fünfzig Euro Schein im Portemonnaie. Jetzt kommt dann doch Stress auf, aber der Busfahrer ist ausgesprochen freundlich und wechselt den großen Schein mit freundlichem Blick.
Üdersdorf ist ländlich – Was sonst ;-)
In Üdersorf hält der Bus auf der Dauner Straße. Ziemlich schnell erreiche ich einen Wiesenpfad und wandere bergab Richtung Pension Haus Liesertal.

Von dort knickt der Weg ab und schon leitet mich das Eifelsteigsymbol aus der Zivilisation in die ruhige Eifellandschaft. Viehhaltung ist in diesem Eckchen beherrschend. Es duftet nach dem trockenen Gras, aber auch nach den Ausscheidungen der Rinder und Schafe.

Wenig weiter grast eine größere Herde Schafe. Der Schäfer wirkt etwas verzweifelt. Er klagt über die Trockenheit, darüber dass die Wiesen ein fressbares Futter für die Tier liefern. Schon jetzt ist der Zustand der Böden schlimmer als im vergangenen Jahr.

Kaum hundert Meter weiter liegen Wasserbüffel in der Wiese. Ein Schild informiert darüber, dass hier in den Sommermonaten Wasserbüffel leben. Der kleine Bach der hier verläuft dient ihnen als Wasserstelle und Stühle.
Links und rechts der Lieser
Hin und wieder auch sichtbar, aber immer hörbar, begleitet mich nun die Lieser. Noch führt sie gut Wasser. Bald weist der Eifelsteig seine Wanderer/innen die Bachseite zu wechseln und das dokumentiere ich, wie immer, per Bild. Der Eifelverein Üdersdorf hat hier überall bebilderte Tafeln aufgestellt und Informationen zu den Vorkommen an Sing- und Greifvögeln dazu verfasst.
Abstecher zum Waldsee
Die ersten Himbeeren sind reif, gerne versorge ich mich mit den schmackhaften Vitaminen. Ein Wegweiser zum Waldsee taucht auf. Meine Neugierde lässt es nicht zu diesen Hinweis zu ignorieren und das ist mein Glück. Der ruhig da liegende See bringt auch den zappeligsten Besucher zur Ruhe. Eine schöne Hütte lädt zur Rast ein und schützt gegebenenfalls vor Regen und anderen Unbillen.

Über einen schönen Waldweg stoße ich wieder auf den Eifelsteig.

Ich höre wohl schlecht
Von hinten nähern sich mir Radfahrer und erneut stelle ich fest, mein Hörvermögen lässt etwas nach. Erst spät nehme ich wahr was sich da nähert. Meine Gewohnheit auf der linken Seite eines Wanderweges zu wandern schützt mich vor Überraschungen. Die Radfahrer können auf ihrer Seite an mir vorbei, ohne dass ich einen Herzinfarkt erliege. Nicht jeder der bereiften Sportler hat dafür Verständnis, ich sollte mir ein Schild umhängen :)
Einer der schönsten Balkon Wege, wenn er relativ breit ist, verläuft oberhalb der Lieser. Nur leise aber regelmäßig dringt das gurgelnde Fließen der Lieser zu mir herauf. Links des Weges ragen hohe Felswände auf.
So viele Namen und alle auf Schiefer
Einer fängt an, die andere folgen, so auch die Angewohnheit die Schieferplättchen zu beschriften. Namen und Sprüche werden mit Kreide oder Steinen auf die Platten gebracht. Nichts ist jedoch von Dauer, denn die meisten haben ihre Beschriftung schon wieder eingebüßt. So wie Wasser sich Gräben baut, schafft der Regen Schriften zu eliminieren.

Viecher und die Urpferdbrücke
Ich komme kaum vom Fleck, hier die Täfelchen, dort die Tierchen auf den wild blühenden Blumen. Schmetterlinge tanzen um die Blüten, vor allem der Kaisermantel ist hier aktiv. Und dann steht da plötzlich eine Urpferdbrücke. An jedem Platz stehe ich, halte die Kamera drauf und sammele so Erinnerungen.

Den Namen Urpferdbrücke hat diese Brücke erhalten weil hier an Ausgrabungsstellen tatsächlich ein 44,3 Millionen Jahre altes Urpferdchen geborgen wurde, auch der Rückenpanzer einer Weichschildkröte hat man ausgebuddelt.


Und dann sind da die Hütten
Das aller aller schönste ist wirklich diese unglaubliche Vielfalt an Hütten oberhalb der Lieser. Immer wieder bin ich hin und weg, wenn ich mich einer von ihnen nähere. Macht weiter so ihr Wegeverzauberer. Der Blick aus der Hütte hinunter ins Liesertal ist eine pure Wonne.


Ich schaue hoch ins Dach und lese etwas von „Hui Wäller“, also gehen die Westerwälder, die zweifelsfrei auch sehr attraktive Wanderwege haben, ins Liesertal. Wobei die auch ein wenig Tolkien geschädigt sind, mit ihren Gefährten ;-)
Und jetzt habe ich doch tatsächlich vom Rest der Tour nicht allzu viel zu erzählen. Natürlich gibt es trotzdem etwas zu berichten wie z.b. von noch viel mehr dieser wunderschönen Hütten über der Lieser, bzw über dem Liesertal. Sie scheinen auf ihren steinernen Sockeln geradezu über dem Abgrund zu schweben. Auf den letzten zwei Kilometern sind die Waldwege überwiegend sehr schmal und sehr romantisch. Ich hatte keine Lust das Handy auszupacken und Texte zu formulieren. Der Rest des Weges wollte einfach nur genossen werden.
So steht dieser Etappenabschnitt zwischen Üdersdorf und Manderscheid dem gestrigen Abschnitt zwischen Daun und Üdersdorf in keiner Weise nach. Ein kurzer Stichweg führt vom Lieserpfad und Eifelsteig weg zu meinem Parkplatz am Gewerbepark. Mein Tag ist längst nicht zu Ende, denn nun erlaube ich mir noch einen wunderschönen Abstecher nach Gillenfeld.
Auf zum Eifelstopp und Peter Lauer
Der Eifelstopp in Gillenfeld steht kurz vor der Sommerpause. Heute ist also erst einmal die letzte Chance vorher noch einen Besuch zu schaffen Übrigens Peter Lauer und Frau Sandy haben kürzlich den Lieserpfad unter die Wanderstiefel genommen. Komplett in einem Stück und mit Schmerz aber noch mehr Freude geschafft.
Peter hatte die etwas schusselige Elke drauf hingewiesen, dass Gillenfeld gleich um die Ecke von Manderscheid liegt und ich doch wirklich mal wieder vorbei schauen könnte. Natürlich habe ich Lust und so fahre ich im Anschluss an meine relativ überschaubare Etappe nach Gillenfeld zum Eifelstopp und lasse es mir bei Kaffee und Kuchen und amüsanten Gesprächen gut gehen.
Für meine Nachbarn und mich erstehe ich drei Flaschen des legendären Pulvermaar Landbieres.
Peter erzählt: Zur 1.000 Jahresfeier im Jahr 2016 haben die jecken Gillenfelder 1.000 Liter Wasser aus dem Pulvermaar entnommen. Der ortsansässige Schlepperverein unterhielt Beziehung zu einer Brauerei in Kirn, die sich bereit erklärte so eine kleine Menge Bier zu brauen. Bevor sich das aus einer Brunnenanlage des Pulvermaar entnommene Wasser auf die Reise nach Kirn macht, wird es vom damaligen Pastor Carsten Rupp und Kaplan Oliver Seis gesegnet. Am Ende kamen zur 1.000 Jahrsfeier 12 000 Liter Pulvermaarbier in Gillenfeld an. Es wurde komplett verkauft. Seit dem gibt es jährlich zur Ferienzeit das einzigartige Pulvermaar Landbier.
Der Rest des gesegneten Wassers hat man, nach Geschichten und Sagen, in die Nahe entsorgt. In dem Jahr sollen Riesenfische gefangen worden sein.
Wenn man Eifel Bewohnern bei ihren Erzählungen zuhört ist es ratsam abzuwägen oder nachzufragen was Wahrheit und was Märchen ist. Die Lügen sich nämlich manchmal ganz schön was in die Tasche, weshalb es anzuraten ist alle Reißverschlüsse an Taschen zu schließen.
Es war herrlich bei euch liebe Sandy und lieber Peter und der Kuchen, sowie Kaffee waren auch tierisch lecker.
Schlafen in der Heidsmühle
Nach dieser kurzweiligen Zeit am Eifelstopp geht es für mich zur Heidmühle nur wenige Kilometer von Gillenfeld entfernt. Im Anschluss an mein Abendessen und den obligatorischen Kaffee wandere ich noch ein bisschen durch die schönen Außenanlagen.


Am frühen Abend ist dann auch mein Energievorrat erschöpft. Die Wanderstiefel dürfen nun einen Platz im Zimmer ohne meine Füße besetzen und die Dusche bekommt einen verschwitzten Gast. Der Eifelsteig und die Maare, aber auch der Liesersteig haben Beine und Geist wirklich gefordert.
Ein paar Notizen gilt es noch festzuhalten, dann ist für den heutigen Tag Feierabend.
Leider hat die Mücke in meinem Zimmer pünktlich mit meinem Erscheinen mit ihrem Tagwerk begonnen. Ihre Fähigkeiten sind wirklich erstaunlich präzise, sie trifft meinen Mittelfinger der fortan bestialisch juckt. Die Bettdecke bis zum Hals hochzuziehen ist keine Option, bei den Temperaturen. Irgendwann gebe ich auf um mich zu schlagen und mich retten zu wollen und schlafe ein.
Zuletzt noch ein paar Tipps für die Region
Hier im nahen Umfeld von Manderscheid gibt es einiges zu erleben
- Die Manderscheid Burgen
- Das Zisterzienserkloster Himmerod
- Der Wild- und Erlebnispark Daun
- Der wallende Born
- Der Nürburgring
- Das Vulkanhaus und die Lavabombe Strohn
- Das Vulkanmuseum in Daun
- Das Maarmuseum in Manderscheid
- Das Heimatmuseum Manderscheid
- Das Puppen und Spielzeugmuseum in Laufeld.
- Ein Kerzen- und Wachsmanufaktur Moll in Manderscheid
- Eifeler Glockengießerei in Brockscheid
Unterstützer auf dem Eifelsteig
Dazu gehört die Unterstützung durch den Eifel Tourismus (ET) GmbH . Dank dieser Hilfen ist es mir überhaupt möglich das Projekt so anzugehen. Vielen Dank für hervorragende Unterbringung und den lückenlosen Gepäcktransfer. Personentransfer wo nötig, sowie Rat+Tat.
Der Sockenausstatter Wrightsock , der mir die praktischen doppellagigen Socken mit dem Eifelsteigsymbol zur Verfügung stellen wird, ist ebenfalls mit im Boot.
Nicht zuletzt Reinlandseifen, die mir die Wanderseifen zur Verfügung stellt, hier geht es zum Blogbeitrag, in dem ich die Seifen vorstelle. Lecker riechen tun all die Seifen, außerdem sind sie schön bunt-

Das *Buch zum Eifelsteig stellt mir der Verlag Esterbauer, hier sind einige Informationen enthalten, die wegweisend sind, um sich auf diesem Fernwanderweg gut zurecht zu finden. Außerdem bin ich auf die einzelnen Etappen bestens vorbereitet.
Als gänzlich neuer und sehr willkommener Sponsor auf meinen weiteren Etappen hat sich der Sportausstatter Fifty Five zur Verfügung gestellt. Erstes Resümee: Ich bin sehr positiv überrascht. Mehr hierzu demnächst.
Meine Zusicherung

Was meine Beschreibungen und Einschätzungen angeht dürfen sich meine Leser/innen darauf verlassen, dass ich meine ganz persönlichen Eindrücke wiedergebe, so auch hier. Im Übrigen habe ich mich hier zu über den Outdoor Blogger Codex verpflichtet.
Dieser Beitrag enthält Affiliate Links von Amazon, Reinlandseifen und Wrightsock. Diese sind vor dem Link mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Affiliate Links bringen mir ein paar Cent, wenn darüber Einkäufe getätigt werden. Der Einkaufspreis für den Käufer ändert sich nicht.
So ein reichhaltiges Frühstücksbuffet ist ja schön und ehrlich gesagt, hab ich das ja auch gerne, allerdings frage ich mich dann auch immer „müssen 10 Sorten Käse sein? Reichen nicht auch 5? Braucht man 8 Sorten Brot/Brötchen? Würdens nicht auch 2-3 tun? Sind 5 Sorten Müsli wirklich nötig? Verhungert man, wenns nur 2 Sorten Marmelade gibt, statt 4?“
Müsli oder Körner sind ja wenigstens haltbar und können erneut aufgestellt werden, aber der Rest? Zum Glück gibt es inzwischen „Too good to go“ – wo auch versch. Hotels ihre Überschüsse anbieten (können).
Wobei das „tgtg“-Angebot je nach Region (noch) ziemlich dürftig ist.
Solch eine Vielfalt habe ich auch eher selten angetroffen. Für mich sollten es, wenn möglich, Körnerbrötchen sein oder noch besser ein Roggenbrot.
Wenn die Unterkünfte mithalten wollen, müssen sie was bieten, sonst bleiben die Gäste aus. Ein Thema das wirklich ausgesprochen heikel ist. Unfassbar wie verwöhnt viele Gäste daher kommen und wie unfreundlich sie werden können, wenn nicht alle Wünsche erfüllt werden.
Der Überschuss landet hoffentlich bald bei allen an geeigneter STelle.
Liebe Elke,
ist das ein schöööööner Weg! Da freue ich mich jetzt schon drauf, wenn ich irgendwann einmal weiter am Eifelsteig schraube. Meine letzten Etappen endeten in Blankenheim und im Moment ist eine Fortsetzung erst für November geplant, aber bis Daun oder gar Manderscheid werde ich nicht kommen. Mal sehen, wann.
Noch ein Blogbericht vom Vulkanpfad und dann geht es endlich los mit meinen Erzählungen zum Eifelsteig. Allerdings will ich mir in Zukunft nicht mehr so viel Zeit lassen, bis ich die Berichte verfasse, denn ich merke schon, wie der emotionale und mentale Abstand es mir schwerer machen, etwas Interessantes zu den tollen Wanderungen zu schreiben. Bei dir kommt die Begeisterung noch hautnah herüber!
Hoffentlich können wir bald mal wieder zusammen laufen.
Gruß
Aurora
Liebe Aurora
ich bin gerade von der Zugspitze zurück, hatte also bisher keine Gelegenheit zu antworten
Wenn ich alleine reise diktiere ich meine Eindrücke in mein Smartphone, daher sind sie auch nach der Reise noch präsent. Bin ich wie jetzt, mit Begleitung unterwegs, dann hapert es schwer mit dem Gedächtnis ;-) Versuche es mal mit google Notizen, damit kannst du sprechen, das Smartphone schreibt den Text.