Wenn wir uns mit unseren Outdooraktivitäten immer auf die Voraussagen der Wetterpropheten verlassen würden, wären wir schön dumm. Die Wupperhänge waren deutlich sonniger als angenommen
Vorige Woche verabreden sich Elke und Elke ganz spontan zu einer gemeinsamen Wanderung durch das Grenzgebiet Leichlingen/ Solingen. Wetterprognosen mies, erlebtes Wetter fantastisch.
Die Wupper und der Rüdenstein
- Start/Ziel: Solingen, Untenrüden Parkplatz an der Wupperbrücke
- Streckenlänge: 10.2 km
- Höhenmeter: 300 m
- GPS Track
- Einkehrmöglichkeiten: Haus Rüdenstein nahe am Parkplatz
- Eine weitere sehr schöne Runde: Wipperkotten und Oben- und Untenrüden
Während sich Elke durch den Verkehr kämpft, schlendere ich ein wenig herum und fotografiere, was sich als attraktiv genug erweist.

Nicht lange und Elke rauscht mit ihrem kleinen Flitzer an. Die Rucksäcke sind schnell geschultert und fix sind wir auf dem Weg. Heute wird Elke mich führen und diese Tatsache lässt mich ausgesprochen entspannt wandern und quasseln. Selbst die Kamera muss nur ca. 1/3 ihres sonstigen Arbeitspensum verrichten.
Volksschule mit Lehrerhaus
Das frühere Volksschulgebäude wird saniert. Es stammt aus 1876 und wurde 22 Jahre später zu einer zweiklassigen Schule umgebaut. Zwei Klassen war richtig groß.

Der Himmel ist voller Heimkehrer, darunter wild gewürfelte Schwärme und wohl geordnete Formationen. Ihr lautes Rufen ist es, das sowohl im Herbst, als auch im Frühjahr eine besondere Stimmung auslöst. Jetzt ist es zweifellos die Vorfreude auf das beginnende Frühjahr, das uns bald wieder mit bunten Blumen und dem hellen, frischen Grün an Baum und Sträuchern erfreuen wird.

Untenrüden
ist schnell durchlaufen. Viel Fachwerk, aber auch Holzhäuser stehen links und rechts der schmalen Straßen, die meist nicht einmal Platz für zwei nebeneinander fahrende PKW bieten.
Wir biegen bald ab in die Natur und werden von dem Anblick einer breiten Böschung von Schneeglöckchen überrascht. Elke sucht hektisch nach ihrem Handy „Das MUSS fotografiert werden“ Während wir beide aufgeregt in die Hocke gehen, um die Blümelein zu fotografieren, fällt mir auf wie sehr Elke in dieser Hinsicht Tanja ähnlich ist. Wir stehen auch oft an den gleichen Objekten und zücken die Kameras.

Am Ortsrand von Widdert ziehen wir durch den lichten Wald. Unbeschreiblich, die Musik der Vogelwelt, die warme Luft erstmals nach vielen Wochen. Wir quasseln ohne Pause, es gibt so viel zu erzählen. Bisher kannten wir uns lediglich von einer realen Begegnung vor Jahren und einigen Chats bei Facebook.
Klingenpfad
1933-34-35 wurde der Klingenpfad durch Erwerbslos gestaltet. Er führt über 60 km Länge rund um Solingen. Die Inschrift auf dem Stein lautet:
Der Du sorglos gehest und fröhlich den Weg, O Wandrer,
trinkenden Auges der Schönheiten, tausend im Tal,
wisse, in Mühe und Plag schufen ihn arbeitsheischende Hände,
derer, die das Schicksal geschlagen erwerbslos

Immer wieder schöne Dorfstraßen
Kaum im Wald, verlassen wir ihn schon wieder, um uns die attraktiven Schiefer- und Fachwerkhäuschen anzusehen, die sich uns immer wieder in den Weg stellen, so als wollten sie unsere bewundernden Blicke einfangen. Die Eigentümer tun alles, um des Vorbeigehenden Blick auf die Schönheiten zu lenken.
In den Vorgärten brechen neben den schon länger blühenden Schneeglöckchen auch die Krokusse aus der Erde. Ganze Teppiche breiten sich aus und geben den Winterböden Farbe.
Die Wupper und die Biker in den Wupperhängen
Nein Wupper und Biker gehören nicht zueinander, aber sie sind sich nahe. Hier über die steilen Waldwege in den Wupperhängen kurven die wagemutigen Mountainbiker mit halsbrecherischen Aktionen herunter. Leider haben wir die geschicktesten nicht fotografieren können.


Auf zum Rüdenstein
Auf mir sehr bekannten Wegen schlendern wir, noch immer in munteres Geplapper vertieft, in Richtung Rüdenstein. Herrlich ist es, immer wieder die frische Luft einzuatmen und festzustellen „Gut, dass wir raus gegangen sind“
Wir gelangen dichter an die Wupper, stellen fest, dass Sturmtief Friederike auch hier ein wenig umgeräumt hat und erreichen den Fuß des Hügels auf dem das Rüdenstein Denkmal steht.
Der Herzbach
….fließt hier in die Wupper, wobei es mit dem Fließen langsam geht, solange dieses Bächlein so vereist ist. Wir toben uns sowohl fotografierend, als auch schauend eine ganze Weile am Bächlein aus.
Rüdenstein
doch dann erklimmen wir auf steilem Pfad den Rüdenstein. Der Widderter Verschönerungsverein enthüllt im Jahr 1927 ein Denkmal. Es soll an einen treuen Rüden erinnern, der einst seinen Herrn aus einer misslichen Lage half, indem er bellend eine Jagdgesellschaft veranlasst ihm zu folgen. Der vom Pferd gestürzte Herzog konnte so gefunden und gerettet werden. Wikipedia sagt noch mehr dazu.
Über Traumpfade der Wupperhänge auf die Höhen
In Serpentinen geht es hinauf, hinauf, hinauf. Wir steigen von 189 m auf 304 m Höhe und das sehr sehr steil. Die Puste geht mir aus, das ist schon ziemlich anspruchsvoll für Omma Elke ;)
Aber irgendwann ist es geschafft und „Nein“ es gibt keine Fotos. Denn trotz des Anstiegs schnäbbeln wir ohne Pause. Herrlich, wir Frauen haben immer Stoff zum quatschen, zumindest wenn es passt wie zwischen und Beiden.
So findet diese herrliche Fast-Frühjahrswanderung nach knapp 11 km und ungefähr 2.000 gesprochenen Worten pro Frau, ein Ende. Schön war es, sowohl mit Dir Elke, also auch die begangenen Wege. Für mich sehr entspannend, da ich nicht nach Navi laufen musste und einfach nur genießen konnte.