Ein Muss für mich ist die Urdenbacher Kämpe im Frühjahr. Die Obstbäume blühen, die Löwenzahnteppiche breiten sich in ihrer gelben Pracht auf den Wiesen aus. Dazwischen Graureiher, Schwäne und Störche, sowie unzählige Enten und Wasserhühner, die ihre Paarungsrituale zelebrieren oder schon beim Nestbau sind.
Urdenbacher Kämpe im Frühjahr
Dieses ganztägige Konzert der vielen Singvögel ist es, das im Frühjahr die Wanderlust auf einen Höhepunkt treibt. Wer hiervon begleitet durch die Natur schlendert und die Ohren und Augen aufsperrt wird mit Eindrücken belohnt, die sich jährlich wiederholen.
Beinahe alles was Flügel hat ist in der Vorbereitung zum Brutgeschäft. Da werden Ästchen heran geschafft und in wilder Jagd potentielle Partner umworben, dazwischen hängen sich die wendigen Flieger an z.B. die Fruchtstände der Birke, picken schnell etwas raus und schwirren wieder ab. Immer in dieser Jahreszeit brennt mein Herz, wenn ich dieses Geschehen wahrnehme.

Was ihr zum nachwandern braucht
Ich parke mein Auto am Haus Bürgel und schaue mir erst einmal die aufbrechenden Blüten der Obstbäume an. Alte Streuobstwiesen hat man hier erhalten, mehr davon sehen wir im Verlaufe unserer Tour in Rheinnähe. Achtung: Auf Teilen der Strecke müssen Hunde angeleint werden, da Naturschutzgebiet. Schilder weisen darauf hin.
- Start/Ziel: Baumberger Weg, 40593 Düsseldorf oder Urdenbacher Weg
40789 Monheim am Rhein - Streckenlänge: 10,9 km
- Besuch der Biologischen Station Haus Bürgel empfohlen (Urdenbacher Weg
40789 Monheim am Rhein) - Interesse an ein paar anderen Eindrücken aus 2014 zusammen mit Spike? Hier zum Blogbeitrag
- Eine weitere, nicht ganz so eindrucksvolle Tour aus September 2019

Von Haus Bürgel ausgehend führt ein breiter Weg Richtung Rhein. Alsbald biege ich auf einen schmalen Pfad parallel zu den breiten Wanderweg ab. Neben dem aufgeregten Gezwitscher der Meisen ist das Hämmern eines Spechtes zu hören, vermutlich arbeitet er an seiner neuen Bude. Hin und wieder ertönt das tiefe Brummen einer Hummel, deren Größe man nur erahnen kann. Das Leben brummt sozusagen und es macht so viel Mut, gerade in dieser Zeit.
Reichlich Wandermöglichkeiten eröffnen sich dem Wanderwütigen Volk, oft allerdings mit recht hohem Aspahltanteil. Wen das nicht scheut, der sollte sich die Routen unter dem Thema Auenblicke anschauen.
Die Natur findet Wege zum Überleben
Bisher bin ich keiner Menschenseele begegnet. Das ändert sich auf dem Wegstück unmittelbar am Rhein entlang. Wochentags ist mit relativ wenig Spaziergänger/innen zu rechnen, an sonnigen Wochenenden wird es mir persönlich zu voll.
Auf der nun folgenden Strecke wird deutlich wie wehrhaft die Natur sein kann. Alte Bäume, teilweise von Stürmen gebeugt und gebeutelt, tragen wie alle anderen ihrer Artgenossen das grüne Blätterkleid. Mich berühren und faszinieren diese Anblicke.



Alte Obstwiesen – Urdenbacher Kämpe im Frühjahr
Die Pracht, die ich jedes Jahr wieder erleben möchte, ist die Blüte der Obstbäume. Welch eine Fülle an Blüten jetzt schon an den Bäumen leuchtet. Herzensblüten sind das sozusagen.


Urdenbacher Kämpe im Frühjahr
Und dann tauchen wir ein in das wilde Getümmel der Urdenbachber Kämpe, dem Naturschutzgebiet der besonderen Art. Reichlich Menschen, selbst in der Woche, aber noch viel viel mehr Tiere. Andauernd stehe ich und staune, beobachte das Wasserhuhn, auf dem Nest sitzend und Ästchen platzieren, während der Gatte stetig Nachschub anschleppt. Über mit fliegt ein Storchenpaar, JA es waren wirklich und wahrhaftig Störche. Ob sie das angebotene Nistplatz annehmen, den man ihnen gebaut hat? Ich bin gespannt.
Ich muss zu den folgenden Bildern nicht viel schreiben, schaut sie einfach und lest ggf. den darunter platzierten Text.
Zurück zum Haus Bürgel
Über einen Feldweg, immer geradeaus, werde ich wieder zum Parkplatz geführt. Für mich ist dieser kleine Weg zu jeder Jahreszeit ein Genuss, im Frühjahr aber ganz besonders. Bei jedem Besuch gibt es neue Eindrücke zu erhaschen.


Es bleibt für mich zu sagen „Bis zum nächsten Mal und bleibt gesund“