Wer mit Hund bei sommerlichen Temperaturen unterwegs ist, wird dankbar für Waldtouren sein. Eine hundertprozentige Garantie für Genuss und kühle Waldwege ist aus meiner Sicht der Traumweg Wildes Schaagbachtal. Abwechslungsreich, streckenweise einem Urwald ähnlich, schlängelt sich diese Runde durch Natur- und Landschaftsschutzgebiete in Wassenberg.

Vorweg sei bemerkt, hier ist praktisch durchgängig Leinenpflicht. Ganz anders als in anderen Schutzgebieten stelle ich hier fest, die Menschen halten sich dran. Sehr angenehm.

Traumweg Wildes Schaagbachtal

Direkt an der Biologische Station Haus Wildenrath kann man nicht parken. In unmittelbarer Nähe des Kreisverkehr Heinsberger Str./ Friedrich-List-Allee befindet sich eine Bushaltestelle und dahinter ein Parkplatz. Von dort aus führt ein schmaler, ausgeschilderter Weg zum Startpunkt der heutigen Wanderung und auch dem etwas längeren Wanderweg (15 km)  „Birgeler Urwald“

Traumweg Wildes Schaagbachtal
Direkt am Parkplatz hier der Bushaltestelle
  • Start: Naturparkweg 1, 41844 Wegberg
  • Streckenlänge: 10 km
  • GPS Track mit derzeitigen Unwetter bedingten Umleitungen
  • Einkehr an den Wochenenden im Haus Wildenrath oder To Go Verpflegung im angegliederten Gebäude. (Es lohnt sich dort Fruchtaufstriche, Sirup, Moorschnuckenwurst etc. zu kaufen

Jetzt aber los, ab in den Urwald

Ein schmaler, an Einfamilienhäusern entlang führender Wiesenpfad lenkt uns Richtung Haus Wildenrath. In jedem Garten stehen Insekten Hotels und andere Nisthilfen für unsere fliegenden Unterstützer. Vor mir eine Schulklasse mit aufgeregt plappernden Kindern und ausgesprochen freundlichen Lehrerinnen. Der Tag beginnt mit Herz berührenden Eindrücken.

Traumweg Wildes Schaagbachtal
Schon die Einleitung ist schön

Während die Kurzbeinchen das Haus Wildenrath entern und unter lärmen und lachen die Terrasse erobern, beginnt für Jana und mich das Abenteuer: Traumweg Wildes Schaagbachtal.

Es sei bemerkt: Wer gern unter offenem Himmel wandert, sollte auf diese Runde sicherlich verzichten. Liebst Du Wälder und kennst die heilende Wirkung dieser besonderen Natur, dann bist Du hier richtig. Für Menschen mit Hund stellt sich die Frage nach Wald oder Offenlandschaft im Sommer meistens nicht, daher würde ich diesen Traumweg Wildes Schaagbachtal als eine klare Hunderunde einordnen.

Haus Wildenrath
Haus Wildenrath

Traumweg Wildes Schaagbachtal Auf dem Schild erfahren BesucherInnen ein paar Details zur heutigen Runde. Herrje wie sehr freue ich mich auf unseren Trip durch die urwüchsige Landschaft des Schaagbachtal und dem Birgeler Wald.

Und schon tauchen wir ein, in den Wald mit Urwaldcharakter.  Kaum ein Baum steht gerade. Viele der mächtigen Riesen scheinen ein wenig müde zu sein.

Traumweg Wildes Schaagbachtal
Müde Bäume

Schon bald zeigen kleine Strecken über Stege an, dass hier auch sumpfige Gebiete vorherrschen.

Stege im Schaagbachtal
Über Stege

Die Atmosphäre hier, kommt einem Urwald tatsächlich sehr entgegen. Die Bäume fallen und bleiben liegen, werden höchstens ein wenig zurecht gestutzt damit der Wanderer daran vorbeikommt.

Ein kleines Sumpfgebiet ist so abgeschirmt, dass wir Wandersleut nur durch die Büsche linsen können. Diese stille Idylle ist so beruhigend. Glücklicherweise ist Jana eine sehr unaufgeregte Hündin, solange keine Artgenossen in der Nähe sind. So kann ich diesen Anblick in aller Ruhe genießen.

Traumweg Wildes Schaagbachtal
Auch mit meinem Tele nur schwer erreichbar, die Entenfamilie im Sumpf

Wildes Schaagbachtal – Die Wälder leiden

Eine Umleitung zwingt mich abseits von meinem gespeicherten Track, aber die Ausschilderung dort ist ebenso perfekt wie auf dem Originalweg. Auch hier hat das Fichtensterben deutlicher Ausmaße angenommen, es stehen rappeltrockener Skelette im Wald.

Traumweg Wildes Schaagbachtal
Tote Bäume
Idyllischer Platz im Wald
Schneller Wechsel der Waldlandschaften – Idylle pur

Manche Hundebegegnungen sind……

anstrengend, selbst wenn sie an der Leine stattfinden. Was mich beruhigt, kann Jana als störend oder gefährlich einstufen. So geschehen, als mehrfach das scharfe Einschnappen einer Flexi Leine zu hören war. Ein großer, noch junger Setter versuchte in 50 m Abstand regelmäßig die Leine zu verlängern. Mich beruhigt das Gefühl, Hund ist an der Leine, Jana zuckt bei jedem scheppern der Flexi-Leine zusammen.

Schlimmer für mich war die Begegnung mit einer Halterin, die bei allen Bemühungen ihren Riesenhund nicht unter Kontrolle brachte. So sprang mir das Tier mal eben in die lädierte Hüfte. Der Gute war übermütig, nicht böse, aber eben vollkommen unerzogen. Das nervt, liebe Hundehalter.

Frühstück im Wald

Wechselhaft zeigt sich auch der weitere Wegeverlauf. Auffällig ist der hohe Anteil an Farnen. Knorrige Bäume und wieder einige müde Gesellen bereichern die Wege. Alle Sinne werden angesprochen, denn auch die Vogelwelt ist nicht einen Augenblick still.

Frühstück im Wald
Frühstück im Wald

Nach knapp 5 km endlich eine Bank und keine 100 m weiter eine zweite. Die erste nehme ich dankbar an, packe mein Frühstück aus versorge Jana mit Wasser. Ein paar Minuten sitzen, Stille genießen. Es ist angenehm warm und außer uns beide sind nur die typischen Waldbewohner, nebst Zecken zu sehen. Haben die eigentlich irgendeinen Nutzen, diese lästigen Viecher?

Ich bin so dankbar, wieder einigermaßen gut unterwegs sein zu können, wenn auch beim Aufwachen morgens erst klar wird, ob ich laufen kann oder nicht. Inzwischen verhilft aber eine gut durchdachte Ernährung zu einer relativen Kontinuität in meinem Befinden. Nur sehr sehr selten Fleisch, wenig Milchprodukte, dafür reichlich Ingwer, Kurkuma und Gemüse mit Bitterstoffen stehen auf dem Speiseplan. Und ja, es hilft (leider aber nicht beim Gewichtverlust)

Waldweg
Das Zeichen für den Wanderweg „Birgeler Urwald“ taucht auf

Am Rand der Zivilisation

Es gibt dann eine Strecke ohne viele Bilder, der Hunger meiner Kamera diese fantastische Waldlandschaft einzufangen, ist erst einmal gestillt. Momentan laufen wir auf einem watteweichen, mit dicken Nadelteppichen belegten Waldboden, was aber auch bedeutet dass die Landschaft karger wird. Unfassbar trocken ist es hier. Dann biegst Du um eine Ecke und da sind sie wieder, die saftigen Farne.

Farnweg
Weite Farn- Felder breiten sich in diesen Wäldern aus

Für Jana ungewohnt, dieses stetige Laufen an der Leine, doch in einem Naturschutzgebiet ist das zwingend. Inzwischen läuft sie auch recht vernünftig auf einer Seite und hat eine Menge zu schnüffeln. Wir nähern uns einer besiedelten Fläche und tatsächlich sehen wir auch mal Häuser.

Häuser im Wald
Sicher nicht gerade preiswert

Ein Stück unter freiem Himmel

Dann treten wir für eine kurze Zeit aus dem Wald heraus und wandern entlang der Felder. Ein Hase sitzt seelenruhig auf dem Weg, doch als er uns wahrnimmt, ist er auch rasend schnell verschwunden. Das geschieht sehr zum Leidwesen meiner Hündin.

Waldweg schlängelt sich durch Wald
Idyllische Wege
Hase auf Feldweg
Da sitzt er und lockt das Hundetier
Jana auf Feldweg
Wo ist er hin, der leckere Hasenbraten?

Der Blick sagt alles, sie ist entrüstet, dass das spannende Hoppeltier einfach davon gehüpft ist. Schon bald rücken wir dem Feldweg wieder ab und verschwinden erneut im Wald. Wobei hier auch gleich wieder kahle Flächen zu sehen sind. Der Fingerhut breitet sich dort aus, wo kein Farn steht.  Wie schnell die Eindrücke wechseln können, das zeigen die drei folgenden Fotografien.

Biologische Station Haus Wildenrath

Bald erreichen wir die offene Umgebung der Biologischen Station Haus Wildenrath. Schon aus größerer Entfernung ist ein quaken zu vernehmen. Der Radau beherrscht tatsächlich die gesamte Geräuschkulisse der Umgebung. Wir werden bald sehen können, wer da so lautstark tönt.

Riesiges Insektenhotel
Das größte Insektenhotel das ich kenne

Am Seerosenteich befindet sich dieser einladende Rastplatz. Rucksack runter, Stöcke weg gestellt und mit der Kamera Richtung Teich, das ging flott.

Ein gemütlicher Rastplatz
Ein gemütlicher Rastplatz
Wunderschöne Seerosen
Wunderschöne Seerosen
Frosch auf Seerose
Auf den Seerosenblättern sitzen grüne Blähtiere
Frosch
Dicke Backen
Frösche
Der grinst, oder? Der sieht doch wirklich aus wie der lachende Sieger

Ich ärgere mich zutiefst, dass ich kein Stativ dabei hatte. Aber ich denke, die Bilder zeigen, was es dort zu sehen gab.

Vogelhaus im Apfelbaum
Familienzentrum Apfelbaum – Wie schön

Noch eben einkaufen

Eine kleiner „Laden“ lädt zum shoppen ein und das habe ich dann auch ausgiebig getan. Säfte, Sirup & Co werden hier hergestellt und verkauft. Solche Projekte verdienen Unterstützung und deshalb gebe ich dort auch gerne mein Geld hin.

To Go auf Haus Wildenrrath
Alles natürliche Produkte

Nach getanem Werk geht es auf dem schmalen Wiesenpfad, an den Einfamlienhäusern vorbei, wieder Richtung Parkplatz. Auto steht im Schatten und das Hundetier ist müde. Wir sagen „Auf wiedersehen“ denn wir kommen ganz sicher wieder in die Region.

Euch sage ich „Lieben Dank fürs lesen und eure Treue“ bis bald im Wald

 

Elke und Jana

4 Kommentare

    1. Liebe Grüße zurück an Dich aus dem windigen und nicht mehr sooo warmen Leverkusen

  1. Liebe Elke, vielen Dank für die schönen Eindrücke und Fotos die du von diesem Weg mitgebracht hast. Ich wünsche dir, dass deine Gesundheit es weiterhin zulässt noch viele solch herrlicher Runden mit Jana unterwegs sein zu können. Liebe Grüße , Margot

    1. Liebe Margot vielen Dank für deine lieben Wünsche. Ich werde sicher nicht mehr so wandern können wie früher, aber immerhin sind wir täglich irgendwie und irgendwo in der Natur. Mit Blick auf die vielen Ereignisse in der Welt, ist das ein riesiges Geschenk, das in Frieden tun zu können.
      Ganz liebe Grüße aus Leverkusen
      Elke und Jana

Ich freue mich über ein paar nette Worte....

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