In Odenthal, genauer Altenberg, findet direkt am Altenberger Dom jährlich ein Altenberger Adventsmarkt statt. Ein kleines Gastronomiedorf, Hütten mit Kunst und Weihnachtsschmuck, mitten drin der Altenberger Dom und das in einer tief verschneiten Landschaft. Wenn das kein Weihnachtsgefühl auslöst, dann weiß ich es nicht.
Schneegestöber im Oberbergischen
Seit Jahren möchte ich meiner Neugierde folgen und ihn mir ansehen, heute ist der Tag, obwohl mein Plan eigentlich ganz ganz anders aussah. Bevor ich also die Fotos meiner winzigen 5,4 km kurzen Wanderung mit Zwischenstopp Adventsmarkt vorstelle, eine kleiner Episode voran gestellt, die ihrer Natur nach auch keine bildlichen Eindrücke mitgibt.
Mutig nehme ich mir heute morgen vor nach Much zu fahren, um dort am Heckberg zu wandern. Die Idee war fantastisch, denn immerhin liegt da oben reichlich Schnee und der ist, anders als im flachen Leverkusen, auch schön trocken.
Das Wetter ist grausig und nachdem ich Spike bei seiner Tagesbetreuung abgeliefert habe wird mir bewusst, das wird abenteuerlich. Die Straßen sind unter der Schneeschicht gefrostet, also glatt und von oben fällt reichlich Nachschub.
Noch immer voller Zuversicht biege ich auf die A 3 ab, wechsele später auf die A 4 und wundere mich über verhältnismäßig freie Fahrt. Nach der Abfahrt von der Autobahn wird es kniffelig, die Straßen zunehmend unwegsamer und kurz vor dem anvisierten Parkplatz hänge ich ein einer steiler aufwärts führenden Straße fest.
Am Berg geht nichts weiter
Sicher eine halbe Stunde bemühe ich mich mit rückwärts wieder herunter rollen, erneut Anlauf nehmen, diese Hürde zu nehmen. Mein Herz klopft unanständig laut und irgenwie bleibt mir vor lauter Stress beinahe der Atem stehen. Ich bin zu alt für so einen Sch….ss. Hilflos am Berg hängen, während mich ein SUV nach dem anderen überholt, der Bergische Jung fährt halt gut gerüstet durch den Winter. Mir wird klar, so wird das nichts.
Ein anderer PKW gibt schon ein Stück hinter mir auf und dreht wieder ab. Das war für mich dann endgültig der Moment in dem ich beschloss wieder Richtung Heimat zu fahren und ggf. auf der Strecke auf einem Parkplatz anzuhalten und ein Stück einfach so los zu laufen. Dieser Parkplatz kommt aber nicht.
Autobahn ich komme….
Nach endlos erscheinenden 30 Minuten durch Schneegestöber, kriechend hinter den inzwischen erwachten Oberbergischen Einwohnern, erreiche ich die Auffahrt der A 4.
Inzwischen sind auch die LKW Fahrer erwacht und bevölkern die nicht geräumte A 4 und das tun sie in den meisten Fällen stehend. Im gebührenden Abstand schlängele ich mich zwischen den oft spontan stehen bleibenden Riesen hindurch, mit mir hunderte andere PKW Fahrer und die sind tatsächlich auch überwiegend sehr umsichtig unterwegs.
Ab A 3 verwandelt sich der Untergrund von rutschigem weiß in rutschiges braun, um sich am Ende in eine gut befahrbare Autobahn zu verwandeln.
Im Nachhinein schicke ich trotzdem diverse Dankesgebete gen Himmel, dass ich ohne Schaden aus der Sache heraus gekommen bin. Später höre ich im Radio, dass die A4 in Teilen praktisch unbefahrbar wurde, Mind. 1 1/2 Stunden Verzögerung wurden gemeldet. Welch ein Glück, dass ich mich entschied frühzeitig umzukehren.
Adventsmarkt Altenberg
Wer glaubt damit wäre das Verkehrschaos auf meinen Wegen beendet, der irrt. Nachdem ich heil in Leverkusen ankomme, reise ich gleich weiter nach Altenberg. Plan war, eine Runde ab Schöllerhof zu wandern. Das kenne ich, liebe ich, also machen.
Pustekuchen, auf der Altenberger Dom Straße hat die Feuerwehr mehrere Einsätze wegen umgefallener Bäume und Astbruch zu erledigen. Folge ist natürlich, Stau. NRW hat anscheinend ein Vorrecht auf Stau.

Wieder Planänderung und auf dem provisorischen Parkplatz am Sportplatz Altenberg das Auto abgestellt. Mein neuer Plan: Adventsmarkt Altenberger Dom besuchen.
Ein Stück laufe ich parallel zur Altenberger Dom Str. bis ich die Möglichkeit finde recht in einen Feldweg abzubiegen, über diesen Feldweg möchte ich zunächst das Restaurat Wisskirchen am Rösberg erreichen um dann unter der Brücke hindurch zum Dom zu gelangen.
Hindernisse sind heute Programm
Hier geht es nicht weiter, so scheint es. Schnee liegt schwer auf den Zweigen, diese biegen sich über den Wanderweg. Leider kann ich euch kein Foto präsentieren, wie mein Schirm voran mich und meine Kamera vor der herabfallenden Schneepracht schützt.

So sieht der Schirm aus, den ich nutze um beide Hände frei zu haben. Am Rucksack befestigt hält er Regen und Schnee prima von dem guten Stück weg.
Also wird der Schirm voran geschickt und wie ein Rammbock ein Weg durch das Schneechaos gefräst.

Am Altenberger Dom
Unfassbar welche Menschenmengen sich an den Ständen versammeln. Eine sehr friedliche, angenehme Atmosphäre herrscht hier. Doch mich hält es hier nicht sehr lange. Ich weiß nun wie es hier aussieht und möchte wieder auf Waldwege.
Parallel zur Altenberger Dom Straße verläuft ein Pfad durch den Wald. Hier bin ich im Herbst mit Spike unterwegs gewesen. ALTENBERGER TRAUMPFADE MIT DOMBLICK
Eine kleine Weile begleitet uns der Bergische Streifzug Grafen- und Mönchsweg.
Neben mir plätschert die Dhünn, die Wege sind matschig und nicht mehr sehr ansehnlich. Schade, ich hatte mir den heutigen Tag anders vorgestellt. Ich bin lediglich 5,4 km gelaufen. Den GPS Track gebe ich jenen, die am Sportplatz parken wollen (Achtung gebührenpflichtig)

Ein Glück, dass noch mal alles gut gegangen ist. Lieber beim ersten heftigen Schneefall zu Hause bleiben bzw. nur zu Fuß auf den Weg machen. Lohnt sich nicht so viel Risiko einzugehen.
Vielen Dank für die schönen Schneebilder. Die Bäume brechen ja fast zusammen. Sieht wirklich sehr winterlich aus. Bei uns liegt heute nichts mehr, null, nada, niente und gestern stapften wir noch durch den Schnee. Herzliche Grüße, Sigrid
Hallo Sigrid,
ja vernünftiger ist es bei dem Wetter daheim zu bleiben. Ich hatte nur extrem Sehnsucht nach reichlich Schnee. Die Straßenverhältnisse lassen aber solche unnötigen Fahrten nicht zu. Das ist schon richtig.
An dem WE habe ich das ausgiebig gelernt 😃
Liebe Grüße
Elke
PS. bei uns ist nun auch alles weg
Ja, im Moment arbeite ich viel und komm nicht zum Wandern oder zum Schreiben in meinem Blog.
Deine Winterlandschaftsfotos sind aber auch wiklich ganz bezaubernd geworden.
Wenn reichlich Schnee liegt, dann trommelst Du Dich einfach mal raus, vor allem wenn dat Sönnche ein Gastspiel gibt ;-)
Auf jeden Fall wünsche ich Dir hin und wieder Ruhepausen und etwas Zeit für weihnachtliche Stimmung.
Gaaaanz liebe Grüße
Elke
Danke, dir auch!!
Puh, welch ein Abenteuer! Bei uns, wie üblich, alles grün, besser gesagt grau. Du kamst auch mit Winterreifen den Berg nicht hoch? (Lange ist es her, dass ich in der Eifel mit Schneeketten unterwegs war – für mein jetztiges Auto habe ich keine).
Guido, es war grausam. Ich habe Winterreifen, aber wohl nicht mehr so viel Geschick in solchen Situationen. Der Stress war grauselig. Es war aber auch unglaublich glatt auf den Straßen im Oberbergischen Land. Bin froh wieder hier zu sein und alles heil ;-)
Als ich heute morgen nach dem Weckerklingeln das Radio anmachte und als erstes die Wetternachrichten mit genau diesen Horrormeldungen von der A4 und der A3 gehört hatte, stand ich fast senkrecht im Bett, denn ich musste heute raus und erhoffte, dass eine größere Menschengruppe zu einer Versammlung pünktlich erscheinen wird. Doch der Blick unter den eiligst hochgezogenen Jalousien ließ mich erleichtert wieder in die Federn sinken – draußen war es trocken und schneefrei. Rheinland eben. :-)
ich vermeide auch das Auto zu nehmen, wenn es so schneit. Vor überfrierender Nässe hab ich auch Schiss.
Liebe Grüße
Aurora
Hi hi, wir Rheinländer haben ja selten Stress mit Schnee. Ich war so stolz es bis Much geschafft zu haben. Die Winterlandschaft war ein Traum. Ich hoffe wir bekommen Mal eine stabile Schneelage, für schöne Winterblogbeiträge 🌨️☃️
Aber was mir auffällt, Samstag hast Du Termine? Du arme Socke
Liebe Grüße
Elke