Heute, nach fast 2 Wochen Wanderpause, geht es mal wieder raus in die Natur.
Das Eifgenbachtal ist meine Lieblings-Wandergegend hier im näheren Umland. So mache ich mich auf den Weg, das nur 23 km entfernte Wermelskirchen aufzusuchen, um einer Eifgenbachwanderung im Schnee von dort aus auf die Pelle zu rücken. Hier der GPS Track (Achtung da sind Wildwege bei)
Eifgenbachwanderung im Schnee – Parken auf Eis
Ich parke am Wanderparkplatz „Neue Mühle“ unweit (200m) des Restaurants Neue Mühle. Beim Anblick des Parkplatzes wird mir etwas schwummerig und schon beim drauf fahren bemerke ich, dass mein Wagen ziemlich rutscht. Damit ich es später einfacher habe wieder zu starten, drehe ich den Wagen so, dass ich nur vorwärts wieder rausfahren muss – NUR!!!!
– Zur Information, ich bin mit einem SLK unterwegs und der hat Heckantrieb. Fatal, das stelle ich immer wieder fest, wenn es glatt ist. Selbst mit sauteuren Winterreifen, ein Heckantrieb erfordert da wohl mehr Fahrgeschick, als ich es mein eigen nenne.
Nun denn, ich wende mich ab, und laufe Richtung Restaurant zurück, ein kleines Stück die Straße entlang und dann rechts hinauf auf einen schmalen Waldpfad, an dessen Beginn mich Wegezeichen drauf hinweisen, dass ich mich auf dem E1 – Eifgenbachweg befinde.
Derzeit sind die Wandervereine damit beschäftigt die Wegeführungen in dieser Gegend neu zu markieren und diese Arbeit soll in diesem Jahr beendet werden. Deshalb fehlen derzeit auch einige alte Wegezeichen. Gut dass ich wieder mit Navigationsgerät unterwegs bin. Die heutige Strecke habe ich mir selber zusammen gestellt, um möglichst viele kleine Pfade dabei zu haben.
Der Eifgenbach
Ich folge eine ganze Weile dem Verlauf des Eifgenbachs und das macht sehr viel Spaß, es plätschert so munter neben mir, keine Menschenseele stört meine langsame Wanderung. Die Anstiege sind durch den Schnee anstrengender als sonst und der kleine Weg, der mich jetzt etwas vom Eifgenbach weg führt, wurde bisher auch nicht so rege genutzt, wie auf dem ersten Stück.

Mir fällt auf, dass in der weißen Pracht das Grau des Winters bei weitem nicht so vorherrschen kann. Auch wenn es überwiegend schwarz/weiß Kontraste gibt, so ist das doch schöner anzuschauen, als das manchmal triste, graue Einerlei in dieser Jahreszeit.

Und damit ich auch erinnert werde, dass ich mich hier im bergischen Land befinde, geht es an der nächsten Weggabelung bergab – also das linke bergab. Rechts geht es auch bergab, aber da will ich nicht hin.

Liegend wandern – Geht das?
Und weil es so schön ist, das ganze auch mal im Liegen :-), Mann/Frau setzt sich auf abschüssigen Wegen und gleichzeitigem Schneebelag auch schnell mal auf den Hosenboden.
Ich erinnere mich beim Anblick dieser Gegend an eine Wanderung auf genau diesem Weg, in entgegen gesetzter Richtung. Mal wieder auf Abwegen hatte ich mich vollkommen verfranst.
Das Navi, noch recht neu für mich, sagte mir so gar nichts. Ein freundlicher bergischer Herr begleitete mich damals ein Stück meines Weges – er führte mich sozusagen, bis ich wieder die Orientierung hatte. Er kehrte dann um, auf seinen eigenen Weg. In Anbetracht seines offensichtlich schon fortgeschrittenen Alters und einer starken gesundheitlichen Einschränkung, von der er mir erzählte, war das wahrhaft galant.

Nach der Überquerung der L 157 geht bald links ein ziemlich steiler und laaaaanger Weg ab. Den bin ich im Sommer 2011 bei ca. 30 Grad hoch gegangen und war heil froh irgendwann an der Kuppe zu sein.
Das Teufelswerk war aber, dass es nach der Kuppe, zwar etwas moderater aber eben weiterhin, berghoch ging. Ca. 400 m Anstieg und dabei rd. 100 Höhenmeter überwunden. Das ist sowohl bei Hitze, als auch bei Schnee ECHT anstrengend. Aber dort oben ist es einfach nur schön und deshalb bin ich froh, dass ich unwissentlich diesen Weg in die heutige Tour mit eingebaut habe.
Auf den Höhen pfeift der Wind
Hier oben auf der offenen Höhe pfeift der Wind gewaltig, sodass ich die schon lange abgelegten Handschuhe und Stirnband wieder benötige. Bei -4 Grad kann es schon mal kühler werden.

Nun trotte ich erstmal so vor mich hin, schaue die netten Pferdchen, die hier Sommer wie Winter stehen und durch ihren dicken Pelz geschützt sind. Sie stehen nah beieinander, vermutlich um sich gegenseitige Wärme zu spenden. Hach ja, so ein laufender Ofen, wäre doch was :-).
Wo bin ich……?
Inzwischen bin ich auf einem seeeehr schmalen Pfad gelandet, zunächst menschliche Fußspuren und später nur noch die tierischen leiten mir den offensichtlich falschen Weg, irgendwie bin ich neben dem Track gelandet und ganz offensichtlich habe ich auch zwei Tracks in der Ansicht, sodass ich eine Weile dem falschen gefolgt bin.
So nützt ein Navi rein gar nichts und Tanja mit ihrem Brötchen ist auch nicht hier, um mich zu retten. So weit weg ist der richtige Weg nicht, also ab durch die Pampas, wobei es mir schon unheimlich ist, weil die Spuren im Schnee eindeutige Zeichen eines tierischen Wanderwegs nachweisen. Hier auf ein Wildschwein zu treffen oder gar auf eine Rotte – brrrrrrr, bloß weg hier. Erleichterung macht sich breit, als ich wieder einen freundlichen, hellen und breiten Wanderweg von menschlichen Wesen begangen vorfinde.
Irgendwie sieht der Zosse so aus, als würde er mich auslachen :-(
Heute braucht es aber auch Galgenhumor, in Anbetracht der Ereignisse, von denen ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts weiß :O
Berger Mühle – Eifgenbachwanderung im Schnee
Immer wieder quere ich Zuflüsse des Eifgenbaches, die aus den höheren Lagen das Wasser dem Eifgenbach zuführen. Mal sind kleine Brücken da, oft muss ich sie schlicht überspringen oder einfach drüber gehen. Dann erreiche die die Berger Mühle, erstmal 1420 erwähnt, heute als Wohnhaus genutzt.


Die Pfade, inzwischen bin ich wieder auf meiner geplanten Route, sind so wie ich sie mir wünsche, schmal und wenig begangen. Wobei jeder kleine Anstieg zur Rutschpartie werden kann.
Nicht weit ist es bis zu meinem Auto und ich freue mich auf einen leckeren Kaffee zu Hause.
Und dann verweigert sich mein Auto
Bald erreiche ich dann auch mein Auto, wechsle die Schuhe, genieße ein Stück der köstlichen SCHO-KA-KOLA, die im Auto auf mich wartet und starte. Tja, anspringen tut er, mein kleiner Benz, aber er weigert sich den Parkplatz zu verlassen. Jeder noch so gefühlvolle Versuch ihn in frische Schneeschichten zu lenken, damit er Fuß fassen kann, scheitert. Auch die mit gebrachte Decke, die ich ihm als Starthilfe unter die Reifen legen bringt nicht den erwünschten Erfolg.
Gott sei Dank befinde ich mich nah an der recht gut befahrenen Straße, aber es sitzen nur Frauen hinter dem Steuer ihrer sehr kleinen Autos. Endlich erblicke ich einen Transit.
Winke winke…………….
Mit weit ausgestreckten Armen winke ich ihn zu mir ran und ich habe das Glück, dass am Steuer ein fähiger Familienvater sitzt, der grinsend sein Abschleppseil aus dem großen Auto holt, an mein fahrunwilliges Auto befestigt und mich mit ruhiger Gelassenheit vom Parkplatz zieht.
Nun denn, mal wieder abgeschleppt. Im Dezember war es teurer, dieses Mal kostete es mich ein ehrliches strahlendes Lachen und ein Dank an ihn und seine geduldig im Auto wartende Familie. Das bergische Volk ist echt klasse :-) und ich habe wieder ein Anektötchen zum Erzählen.
Zur Erklärung, die kleine rote Strecke dort oben war die, die ich eigentlich laufen wollte.
Aber es kam anders, als gedacht, wie so oft. GSP-Track wird nachgeliefert.
Hier eine kleine Auswahl an Fotos aus der „grünen Jahreszeit“



Bildergalerie – Eifgenbachwanderung im Schnee
Einmal Eindrücke vom Schnee
und dann die gleiche Ecke im Sommer
Das war eine schöne Wanderung so durch den Schnee.
Ohhh priiiiiiiiimaaaaaaaaaaa das Eifgenbachtal :-) Es freut mich so sehr neue Bilder von dort zu sehen :-)
Das ist sehr ärgerlich und versaut einem die ganze Tour wenn einem so etwas passiert :-( das tut mir sehr leid elke :-(
Ach was, ich hatte doch mega Glück :-)
Ich hatte alles was ich brauchte, mir war warm, ich hatte zu tun und ich habe erneut erlebt wie freundlich die Menschen sind, die mir immer wieder begegnen.
Das Eifgental ist toll und in der Gegend gibt es viele Einkehrmöglichkeiten, die Rausmühle ist ja auch so weit nicht davon weg :-)
Auch in der Neuemühle selbst kann man gut einkehren, wenn denn mal offen ist. Die Gastwirtschaft hat eine sehr junge Chefin: http://www.rp-online.de/bergisches-land/wermelskirchen/nachrichten/alte-muehle-mit-junger-chefin-1.1817259
Was du immer alles kennst :-) tse tse, wie eine alte Dorfnudel (ist nu nicht beleidigend gemeint), erinnert mich an Nümbrecht, da wusste auch immer jeder alles :-)
Aaaah, die Sommerbilder im Anhang – das tut sooooo gut…. ;-)
Ja, als ich die sah (sind ja mit meiner kleinen Kamera entstanden und qualitativ nicht soo toll) da kam die Sehnsucht nach Frühjahr auch deftig hoch :-)
Ach ist das wieder schön, liebe Elke, da hast du eine super schöne Runde gedreht. Ich höre den Schnee knirschen unter den Sohlen. Und ein wenig Abenteuer hattest du auch noch. Mutig bist du, stellst dich einfach an die Straße! :-D
Bei so viel netter Hilfe bist du sicher noch zu deinem Kaffee gekommen. Ich werde mir jetzt auch einen genehmigen und dann eine kleine Runde drehen, leider auf sehr viel weniger Schnee.
Ganz liebe Grüße an dich
von Katrin
Liebe Katrin,
das war der Mut der Verzweiflung, nachdem ich schon ca. 1/2 Stunde alles mögliche versucht hatte um aus eigener Kraft dort weg zu kommen.
Schade, dass bei euch so spärlich der Schnee liegt. Obwohl ich nun froh bin, wenn er weg taut, waren die Runden durch das dick liegende Weiß wirklich schön.
Ich wünsche dir eine schöne, erfrischende Runde und sage mal „bis bald“ :-)
Alles Liebe
Elke
Hi. Elke, Deine Pferdebilder gefallen mir immer besonders gut!!! :-) Echt.
Herzliche Grüße Heike
Danke dir Heike,
Pferde haben eine ungeheure Anziehungskraft, finde ich. :-)
O weh, da hast Du ja noch mal Glück gehabt.
Zum Glück konntest Du Dich vorher noch mit einem Stück SchoKaKola aufputschen, habe ich übrigens auch immer Rucksack :-)
Schöne „Geschichte“ mit tollen Bildern
Die kleinen Schokobrocken haben es in sich, gelle?
Total verschnupft wärme ich mich an deinem schönen Bericht und kalten Bildern. Selbst war ich heute wieder bei gefühlten -10° auf dem Rad unterwegs zu und von der Arbeit, wie schon die ganze Woche. Die neue Jacke ist zwar mehr als warm genug, aber in den geheizten ungelüfteten Räumen steckt man sich schnell an. – Werde leider auch dieses Wochenende nicht zum Wandern kommen, aber bei den Wanderteufeln ist ja immer was los und lese ich gerne mit. Schön, dass du mich dort eingeladen hast. LG. :-)
Oh, dich erwischt es aber in diesem Jahr recht fies oder?
Ja, die Wanderteufel, ein reges Völkchen :-), ich finde es schön, dass du dabei bist
Oje oje Elke. Da hattest du ja einen besonders ruhigen Ausklang der Wanderung. :-)
Der Schnee hat schon so seine Tücken. Aber dafür hast du uns ja ein paar Schöne bilder und einen fröhlichen Bericht mitgebracht.
Gruss
Michael
Danke dir Michael, es war trotzdem eine super schöne Wanderung :-)
Deswegen bevorzuge ich Kraftfahrzeuge mit Seilwinden… ;-)
Ha ha ha, bis auf die paar Tage Schnee, bevorzuge ich meinen kleinen Flitzer :-)