Wolken und Wandern, das geht. Schmerzende Muskeln und Wandern geht nur bedingt. Deshalb darf es heute kurz, etwas weniger knackig, dafür mit einigen Highlights versehen sein. Was eignet sich besser als die Umgebung Zwischen Wildschweinen und Seenlandschaft in Köln Dünnwald.
Schon eine Weile liegt das kleine Büchlein „Guten Morgen!“ von Hans Joachim Schneider auf meinem Wohnzimmertisch und wartet auf einen Einsatz. Da sind noch einige Touren drin, die ich gerne erkunden möchte. Heute fällt mein Auge und meine Wahl auf eine recht kurze Tour von 8 km, beginnend an der Diepeschrather Mühle in Bergisch Gladbach. Sie bietet sich auch als Einkehrmöglichkeit nach diesem kleinen Ausflug an.
Zwischen Wildschweinen und Seenlandschaft
- Streckenlänge: 10, 7 km
- Höhenmeter: 100 m
- GPS Track
- Eine spätere Runde hier: Track
- Ein kleiner, etwas älterer Fotobeitrag
Damit ihr etwas freundlichere Bilder zu sehen bekommt, mische ich meine Eindrücke von vergangenem Sonntag mit einigen aus Herbst 2013, die ich zum Teil hier im Blog noch nicht verwendet habe. Das Besondere an dieser Runde ist, dass ich sie entgegengesetzt der vorgeschlagenen Gehrichtung erkunde.
Rund um die Diepeschrather Mühle tummeln sich, aufgrund des dort angesiedelten Reitbetriebes, Pferde in großer Anzahl auf den großzügigen Wiesen.
Heute sind die Weiden relativ leer
Licht geflutete Wege, auf denen wir laufen dürfen. Wasser für Spike, der sich einfach nur zum Spaß die Füße anfeuchtet und die Nase.
Wir wandern also an den großen Weideflächen vorbei, erreichen den Parkplatz am Hundeübungsplatz, der sich ebenfalls mit gähnender Leere brüstet.
Das Wetter verführt nicht gerade zu Landschaftsaufnahmen, aber die liegen ja schon auf meiner Festplatte, also kein Stress.
Im Schutzhäuschen finde ich, gänzlich offenliegend, ein kleines präsent.
Ob es sich hier um ein Geocache handelt? Egal, ich nehme es mit, um an geeigneter Stelle (Mülleimer) die Weiterleitung an die Müllabfuhr zu veranlassen.
Der Wald bietet immer schöne Fotomotive, wenn ihr euch nun ein wenig Grünzeug an die Büsche denkt, dann ist es hier doch tatsächlich wunderschön.
Dünnwalder Wald und Wildpark
Nicht lange und wir erreichen den seit 1957 bestehenden Wildpark, der durch den Förderverein Dünnwalder Wald und Wildpark e.V. betreut wird. Ganzjährig und ganztägig jederzeit begehbar bietet diese großzügige Anlage Besuchern und Spaziergängern erfreuliche Anblicke.
Mit Hund allerdings, darf der Park nicht durchquert werden, weil dort das störanfällig Rehwild untergebracht ist, außen herum darf ich jedoch und so ändere ich die im Buch angegebene Wegstrecke geringfügig ab.
Zu jeder Jahreszeit treffe ich hier Familien mit Kindern an, denn die haben hier einiges zum entdecken. Der Mutzbach, der den Park eine lange Strecke begleitet, ist nett eingerahmt, sehr flach und lädt zum plantschen ein.

Wunderschöne, mit der Kettensäge gefertigte Holzfiguren sind überall im Park gestreut.
Für Kinder ebenfalls sehr interessant ist das Verhalten der Wildtiere zu beobachten, in der vergangenen Woche haben die Wildsauen geferkelt und überall sind Strohmulden mit Liegeplätzen für die kleinen Familien geschaffen, alle recht dicht am Zaun.
Ein Baumpfad leitet durch ein kleines Stück Wald, eine Chance des Lernens ;-)
Ferkel haben mehrere Mütter
Weder Muttersau noch Ferkel haben die geringste Scheu, trotzdem sollten Kinder zu einem angemessenen Umgang mit den Tieren angehalten werden.
Die Studie der Wildsauen war mal wieder erhellend, die Ferkel wechselten nämlich zwischen zwei Sauen und nuckelten dort in schönster Eintracht an den Zitzen. ;-) Herrlich!
Nach dieser kleinen Lehr“stunde“ wechseln wir zum nächsten Naturparadies, dem Höhenfelder See mit seinem 16 ha, als Naturschutzgebiet ausgewiesene renaturierte Gewässer.
Wohlfühlen für Mensch und Tier schenkt uns dieses ehemalige Baggerloch. Im Sommer wird hier gegrillt, Hunde sind hier ausdrücklich willkommen Baden ist lebensgefährlich, da der See starke Untiefen aufweist und extreme Temperaturunterschiede zu Krämpfen und Herzinfarkt führen können.
Hier wieder ältere Fotos vom Höhenfelder See
Auch bei dem heutigen, sehr tristen Wetter hat mir diese Umgebung eine Menge Freude bereitet. Mitten auf dem See wieder einer der Bootsleute, die stehend über das Wasser fahren. Immer wieder schön anzuschauen die am „Strand“ liegenden Boote
Wir umrunden das Gewässer nahezu komplett und wechseln an der Südseite hinüber in die Dellbrücker Heide. Es reizte mich, diesen Baum gegen das Licht zu fotografieren und die beiden Genießer runden das Bild ab.
In der Dellbrücker Heide
Die Dellbrücker Heide ist 40 ha groß und ein noch junges Naturschutzgebiet. Hier werden immer mehr alte Wege unzugänglich gemacht, um der besonderen Flora und Fauna ungestörten Raum zu geben. Die ehemalige Kiesgrube ist so tiefblau, da steht und staunt man, freut sich über diese Wunder der Natur.
Ich liebe es, wenn ich Väter mit ihren Kindern so gelassen und freundlich umgehen, sich Zeit nehmen, wie es dieser dort unten tut. Kinder saugen solche Zeiten in sich hinein.
Es lohnt sich, auch in der dunklen Jahreszeit, hier herumzustromern. Im Spätsommer blüht die Heide, dann leuchtet ein Teil der Landschaft in herrlichen Farben. Diese bunte Pracht findet sich natürlich auch in der Wahner Heide, die ich auch schon oft besuchte.
Damit sind die wirklich Highlights dieses Weges, der sich dem Ende zuneigt, erwandert. Eine kleine Weile ziehen wir am Rande Dellbrücks entlang und erreichen bald wieder die Diepeschrather Mühle, die augenblicklich einer Renovierung, Sanierung und Erweiterung unterzogen wird. Soweit ich das einschätzen kann, wird aber der Betrieb aufrecht erhalten.
Fazit zur Runde – Zwischen Wildschweinen und Seenlandschaft
Das war eine sehr entspannende Runde, in der die Besonderheiten der Region hier berührt wurden. Diese Tour habe ich dem Buch „Guten Morgen entnommen“ aus dem Bachem Verlag. Der Autor Hans Joachim Schneider hat sich hier einen Traum erfüllt und eine Sammlung von frühmorgendlichen Wanderungen zusammengestellt. In seinem Blog „Anderswandern“ mehr zu ihm und seinen Unternehmungen, die ich sehr schätze und liebe., aber so früh aufstehen. Nein, das ist leider nicht so meins.
Ein Nachtrag aus Januar 2019 mit etwas anderem Streckenverlauf
Zusammen mit Tanja tapperten wir durch den ewigen Nieselregen diesen Winters, aber es war göttlich. In dieser grauen Jahreszeit ist es besonders wichtig raus zu gehen. So sorgen wir für einen ausgeglichenen Vitamin D Haushalt.
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Tour 2
Liebe Elke, während ich bei diesem Wetter zu Hause faul rumhänge (nicht wirklich), bist Du draußen und machst dabei auch noch Reklame für mein Buch. Ich freu mich über Deine Berichte, über Deine Bilder und vor allem darüber, dass wir uns spätestens beim Wandermarathon in meiner Heimat wieder persönlich begegnen werden. Liebe Grüße, Joachim
Lieber Joachim
die Tour und eine weitere liegt mir schon lange am Herzen, endlich habe ich es mal wieder in die Ecke geschafft und da mir Dein Buch gefällt erwähne ich es hier natürlich :-)
Und ja, ich freue mich sehr auf Juni
Einen lieben Gruß
Elke